Lavendeltee ist ein vielseitiges und bewährtes Heilmittel. Er wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann bei diversen Beschwerden helfen. Wie du Lavendeltee selber machst und was du bei der Zubereitung beachten solltest, erfährst du hier.
Lavendeltee hat ein intensives Aroma und einen feinen Duft. Zudem ist Lavendeltee eine gute Möglichkeit, um von der vielseitigen Heilwirkung der Pflanze zu profitieren. Schon die alten Römer haben Lavendel als Heilpflanze sowie als Badezusatz verwendet. Und auch in Klostergärten werden die farbenprächtigen Blüten bis heute sehr geschätzt.
Für Lavendeltee werden die Blüten von Lavendel verwendet. Wie du den Tee selber machst, erfährst du weiter unten. Möchtest du Lavendeltee kaufen, solltest du unbedingt zu Blüten in Bio-Qualität greifen. Öko-Test hat vermehrt Rückstände von Pestiziden und anderen Schadstoffen in konventionellen Tees gefunden.
So wirkt Lavendeltee
Lavendel kann nicht nur deinen Garten bereichern, auch gesundheitlich hat die Heilpflanze ein breites Wirkungsspektrum. Dafür sind die wertvollen Inhaltsstoffe der Blume verantwortlich. Dazu gehören unter anderem:
- ätherische Öle
- Gerbstoffe
- Bitterstoffe
- Flavonoide
- Saponine
Lavendel wurde bereits umfangreich sowohl durch Tierversuche als auch in Studien am Menschen untersucht. Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat sich umfassend mit der Wirkung von Lavendel vor allem auf das Nervensystem auseinandergesetzt. Dabei konnten folgende Eigenschaften von Lavendel belegt werden:
- antibakteriell
- antiviral
- entzündungshemmend
- beruhigend
- schmerzlindernd
- angstlösend
- stimmungsaufhellend
- krampflösend
- durchblutungsfördernd
Lavendeltee kannst du bei diversen Beschwerden einsetzten:
- Schlafstörungen: Lavendeltee kann beruhigen und dabei helfen, besser einzuschlafen. Der Tee soll den Schlaf sogar vertiefen. Dafür trinkst du am besten eine Tasse Lavendeltee vor dem Schlafengehen. Auch wenn du unter Jetlag leidest, kannst du Lavendeltee anwenden.
- Depressive Verstimmungen und Angstzustände: Lavendel kann sich beruhigend auf unser Nervensystem auswirken und löst Angstzustände. Zusätzlich hellt er deine Stimmung auf. Dafür trinkst du am besten zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt.
- Verdauungsbeschwerden: Sein beruhigender Effekt hilft auch bei Verdauungsbeschwerden und kann Bauchkrämpfe lösen. Dafür ist es wichtig, dass du den Tee nur kurz ziehen lässt. Die hoch konzentrierten ätherischen Öle könnten deine Schleimhäute zusätzlich reizen.
- Menstruationsbeschwerden: Lavendeltee kann Unterleibskrämpfe lindern und wirkt körperlich und mental beruhigend.
- Atemwegserkrankungen: Vor allem bei Husten und Erkrankungen der Bronchien kann Lavendel die Atemwege entspannen und hilft gegen Viren und Bakterien.
- Hautunreinheiten und Akne: Lavendeltee kannst du zur äußeren Anwendung bei Hautunreinheiten und Akne als Badezusatz verwenden. Koche dafür einen Liter Lavendeltee und füge den Tee zu deinem Bad hinzu.
Lavendeltee ist grundsätzlich gut verträglich und auch für Schwangere und stillende Frauen geeignet. Eine Studie aus dem Jahr 2015 hat sich mit den positiven Auswirkungen von Lavendeltee auf junge Mütter befasst. Die Teilnehmerinnen fühlten sich weniger erschöpft und depressiv, zudem hat sich Lavendeltee positiv auf die Mutter-Kind-Bindung ausgewirkt.
Neben Tee wird Lavendel für medizinische Zwecke auch häufig als Lavendelöl eingesetzt. Hierbei ist der Gehalt an ätherischen Ölen deutlich höher, daher unterscheidet sich auch die Wirkung.
Bestenliste: Der beste Bio-TeeLavendeltee selber machen
Für selbstgemachten Lavendeltee werden ausschließlich die farbenprächtigen Blüten verwendet.
Im besten Fall wächst Lavendel in deinem Garten. Dabei solltest du unbedingt darauf achten, dass es sich um den echten Lavendel „Lavandula angustifolia“ handelt, damit du von der Heilwirkung profitieren kannst.
So machst du Lavendeltee selbst:
Lavendel ernten:
- Je nach Wetterbedngungen beginnt Lavendel zwischen Juni und August zu blühen. Sobald sich die ersten Blüten öffnen, aber noch nicht alle zu blühen begonnen haben, solltest du sie ernten.
- Der beste Zeitpunkt ist mittags an einem sonnigen Tag. Dann hat der Tau sich verflüchtigt.
- Schneide die Blütenstände mit ihrem Stiel ab, so kannst du sie einfacher trocknen.
Lavendel trocknen:
- Binde die geernteten Blüten an ihren Stängeln zu Bünden zusammen und hänge sie kopfüber auf.
- Achte darauf, dass die Blüten während des Trocknens keinem direkten Sonnenlicht oder Hitze ausgesetzt sind.
- Nach ein bis zwei Wochen sind die Lavendelblüten vollständig getrocknet. Dann lassen sie sich leicht mit den Fingern zerreiben.
- Löse die Blüten mit einem Messer oder einer scharfen Schere von den Stielen und fülle sie in ein Schraubglas.
- Lagere die getrockneten Blüten an einem trockenen und lichtgeschützten Platz.
Zubereitung des Tees:
- Für eine Tasse (250 Milliliter) Lavendeltee benötigst du etwa zwei Teelöffel getrocknete Lavendelblüten.
- Koche das Wasser zunächst auf und lasse es anschließend auf etwa 80 Grad abkühlen. Die wirkungsvollen ätherischen Öle sind sehr hitzeempfindlich und sollten daher nicht gekocht werden.
- Lasse den Tee für acht bis zehn Minuten ziehen, bevor du die Blüten wieder entfernst.
- Wenn das intensive Aroma von Lavendeltee deinen Geschmack nicht trifft, kannst du ihn mit etwas Milch oder Honig abmildern.
Lavendel eignet sich auch hervorragend für Teemischungen. Um die Wirkung zu verstärken, kannst du den Tee mit Johanniskraut oder Baldrian mischen. Geschmacklich harmoniert Lavendel besonders gut mit:
- Kamille
- Süßholz
- Lindenblüten
- Rosenblüten
Wenn du das frische Aroma von Lavendel auch im Sommer nicht missen möchtest, kannst du auch Sirup aus Lavendel herstellen: