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Butter-Board-Trend: Es gibt nachhaltigere Alternativen

Butter Boards sind zentimeterdick mit Butter beschmierte Holzbretter, auf denen Toppings arrangiert werden. Der Brotzeit-Trend ist ästhetisch, aber aus ökologischer Sicht problematisch. Welche besseren Alternativen es gibt, erfährst du hier.

In den sozialen Medien erlebt das Butterbrot gerade eine ästhetische Neuerfindung: Butter kommt nicht mehr als dünne Schicht auf die Stulle, sondern wird großzügig auf ein Schneidebrett aus Holz geschmiert. Indem man dann noch frische Kräuter, Zitronenschale, Meersalz, Früchte, Saaten und essbare Blüten strategisch auf dieser buttrigen Leinwand platziert, ergibt das sogenannte „Butter Board“ ein hübsches Bild für den Feed.

Anschließend kannst du mit einem Messer die Butter wieder vom Brett nehmen und dann doch noch auf ein Stück Brot streichen, oder du fährst mit einer Scheibe Baguette gleich direkt durch das kunstvolle Arrangement. 

Wie so viele Food-Trends der letzten Zeit hat auch das Butter Board seinen Ursprung auf TikTok, wo die Bloggerin Justine Dorion ein Video davon postete, wie sie das Rezept aus einem Kochbuch des Autors Josh McFadden nachmacht.

Butter Board: Trend mit negativen Auswirkungen

Das Butter Board ist als Alternative zur Charcuterie gedacht – also zur Feinkostplatte aus der traditionellen französischen Küche, auf der du klassischerweise Schweinefleischwaren wie Speck und Schinken, mitunter aber auch verschiedene Käse, findest. Wie die Charcuterie soll auch das Butter Board als kulinarischer Mittelpunkt eines gemeinsamen Essens dienen, an dem sich alle so bedienen können, wie sie mögen. 

Im Gegensatz zur Wurstplatte erscheint das vegetarische Butter Board dabei als tier- und umweltfreundliche Wahl. Das ist jedoch ein Trugschluss. Denn bei Butter handelt es sich um eines der Lebensmittel, die am schlimmsten fürs Klima sind.

Das liegt daran, dass die Herstellung von Butter so energieaufwendig ist und mit der Emission einer großen Menge an Treibhausgasen einhergeht. Pro Kilogramm Butter gelangen dabei beinahe 24 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre. Bereits bei der Herstellung des Viehfutters entsteht das klimaschädliche Gas. Hinzu kommt Methan, das die Kühe selbst ausstoßen und welches noch klimaschädlicher ist als CO2. 

Auch hinsichtlich des Tierwohls ist die industrielle Butterproduktion problematisch. Milchkühe sind darauf gezüchtet, Hochleistung zu erbringen, um den Bedarf an Milch zu decken. Alleine 18 Liter Milch sind für ein Kilogramm Butter notwendig. Die Tiere leiden deswegen laut Planet Wissen vermehrt an Krankheiten und verminderter Fruchtbarkeit.

Das Kalb, für das die Kuhmilch biologisch eigentlich bestimmt ist, bekommt diese Milch nur für kurze Zeit. Danach wird es schnell von der Mutter getrennt und mit Ersatzmilch gefüttert. Damit Kühe möglichst durchgehend Milch produzieren, werden sie bald nach der Geburt wieder besamt. Mehr zu diesem Thema erfährst du hier: „Kaputt gemolken“: So viele Kühe müssen jedes Jahr in Deutschland für unsere Milch sterben

Hummus Board statt Butter Board

Butter Boards verleihen der allseits beliebten Brotzeit einen frischen Anstrich – doch die ansprechende Optik erfordert einen verschwenderischen Umgang mit einem klimaschädlichen Lebensmittel. Auf einem Holzbrett lässt sich allerdings nicht nur Butter kunstvoll aufbringen. Auch mit rein pflanzlichen Zutaten kannst du den Food-Trend auf klimafreundlichere Weise ausprobieren, zum Beispiel mit Hummus. Wir empfehlen dabei auf Zutaten aus Bio-Qualität zu achten, um chemisch-synthetische Pestizide zu meiden.

Ein Hummus Board kannst du genauso gestalten wie ein Butter Board:

  • Verteile den Hummus deiner Wahl in Klecksen auf dem Holzbrett. Verstreiche die Kleckse ebenmäßig dick auf dem Brett.
  • Ein besonderer Hingucker wird das Hummus Board, wenn du verschiedenfarbige Hummus-Sorten verwendest. Beispielsweise könntest du pinken Rote-Bete-Hummus, leuchtend orangefarbenen Kürbis-Hummus und cremefarbenen Blumenkohl-Hummus in Klecksen auf dem Brett verteilen und nur ein wenig verstreichen, damit die Farben erkennbar bleiben. 
  • Bei den Toppings für dein Hummus Board sind dir kaum Grenzen gesetzt. Du kannst beispielsweise Kresse, geröstete Kürbiskerne, frische Feigen und Oliven darauf verteilen. Auch frisches Gemüse, wie Gurke, Radieschen oder Tomaten, eignet sich.
  • Um den Hummus vom Board aufzunehmen, empfehlen sich neben knusprigem Wurzelbrot auch Fladenbrot, Cracker oder Tortilla-Chips. 

Statt des Hummus kannst du auch veganen Frischkäse auf dem Brett arrangieren. Als Toppings eignen sich beispielsweise Frühlingszwiebeln, getrocknete Tomaten, Pinienkerne und Räuchertofu. 

Tipp: Auch andere pflanzliche Aufstriche kannst du auf den Butter-Board-Alternativen verstreichen. Linsenaufstrich, Liptauer, veganer Obazda und weitere saisonale Brotaufstriche sorgen für Abwechslung. Wichtig ist, dass sie eine cremige, kompakte Konsistenz haben, damit sie vom Brett nicht herunterfließen.