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4 essbare Wildpflanzen, die du im Herbst sammeln kannst

Viele Wildpflanzen tragen im Herbst Früchte und versorgen uns so kostenlos mit nährstoffreichen Lebensmitteln. Wir stellen dir vier interessante Wildpflanzen vor und zeigen, wie du sie in der Küche verwenden kannst.

Gehst du im Herbst regelmäßig spazieren, kannst du nebenbei nach essbaren Wildpflanzen Ausschau halten und dir so Lebensmittel direkt aus der Natur beschaffen. Viele Pflanzen erkennst du leicht an ihren farbenprächtigen Früchten. Besonders wenn du noch nicht so erfahren im Sammeln von Wildpflanzen bist, findest du in diesem Artikel ein paar hilfreiche Anfänger-Tipps und grundlegende Informationen: Wildkräuter sammeln, bestimmen, essen: 11 Tipps 

Wildpflanzen im Herbst: Die Eberesche

Die Eberesche, auch als Vogelbeere bekannt, erkennst du an ihren kleinen, kugelrunden und rot gefärbten Früchten. Diese wachsen meist in kleinen Bündeln am Zweig. Zwischen August und Oktober kannst du sie ernten. Allerdings sind nur die Früchte der süßen Eberesche-Sorten essbar. Andere Sorten enthalten zu viele Bitterstoffe, was die kleinen Beeren ungenießbar macht.

Die Mährische (oder auch Essbare) Eberesche erkennst du zum Beispiel an den vielfach gefiederten Blättern, die dunkler und größer sind als die Blätter anderer Sorten. Auch die Vogelbeeren dieser Ebereschen-Art sind mit einem Durchmesser von etwa 13 Millimeter deutlich größer.

Die Früchte dieser Wildpflanze solltest du nicht roh verzehren, da sie giftige Parasorbinsäure enthalten. Diese wird erst beim Kochen in verträgliche Sorbinsäure umgewandelt. Die Vogelbeeren sind besonders reich an Vitamin C und Carotinen. Allerdings solltest du beachten, dass sich der Vitamin-C-Gehalt durch den Kochprozess deutlich reduziert.

Die Früchte der Wildpflanze kannst du im Herbst besonders gut für Marmeladen, Sirup, Rote Grütze und Fruchtsaucen verwenden. In dieser Form eignen sie sich zum Beispiel gut als Füllung für Kuchen und als Topping für Desserts, Müslis und Joghurtspeisen.

Dornig, aber mit süßen Früchten: Der Weißdorn

Eine weitere Wildpflanze, die im Herbst Früchte trägt, ist der Weißdorn. Er gehört zu den Rosengewächsen und wächst als Kleinbaum oder großer Strauch. Dabei erreicht er eine Höhe von etwa 500 bis 700 Zentimetern. Charakteristisch sind vor allem seine langen spitzen Dornen. Im Frühjahr erkennst du ihn zudem an den prächtigen weißen Blüten, die zwar schön aussehen, jedoch unangenehm riechen. 

Die Früchte sind im August und September reif. Sie weisen einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter auf, sind einförmig und dunkelrot gefärbt. Die Früchte solltest du erst nach dem ersten Frost ernten, dann sind sie richtig süß und wohlschmeckend.

Du kochst sie am besten mit etwas Wasser oder Fruchtsaft und verarbeitest sie anschließend zu einem süßen Fruchtpüree. Gieße sie nach dem Pürieren am besten durch ein feines Sieb, um die Kerne zu entfernen. Das fertige Püree kannst du zum Beispiel als Füllung oder Topping für Crêpes, Pfannkuchen oder vegane Muffins verwenden.

Da die Früchte relativ viel Pektin enthalten, eignen sie sich zudem als Geliermittel. Deshalb kannst du sie besonders gut mit anderen Früchten zu Marmeladen verarbeiten.

Bekannte Wildpflanze im Herbst: Die Hagebutte

Eine der bekanntesten Fruchtarten, die im Herbst an Wildpflanzen wächst, ist die Hagebutte. Bei Hagebutten handelt es sich um die Früchte verschiedener Rosenarten. Sie entstehen aus den Blüten der Rose. Besonders verbreitete Rosenarten, die die aromatischen Früchte ausbilden, sind zum Beispiel die Hunds-, Gebirgs- oder Weinrose.

Die Hagebutten selbst kannst du im Oktober und November ernten. Nur selten sind sie auch schon ab September verfügbar. Neben den charakteristischen und meist angenehm duftenden Rosenblüten erkennst du die Hagebutten selbst an ihrer kugeligen oder ovalen Form. Meist sind die Früchte rot, orange oder gelb gefärbt. Einige Sorten haben jedoch auch eine grünlich bis bräunliche Färbung.

Zudem enthalten die Hagebutten kleine Nüsschen. Diese können bei Hautkontakt einen unangenehmen Juckreiz hervorrufen. Deshalb solltest du sie vor dem Verzehr entfernen. Dann kannst du sie entweder roh verzehren oder zu Hagebuttenmarmelade, Hagebuttenpulver, Fruchtmus, Likör oder einer süßen Fruchtsuppe verarbeiten. Auch als süßliche Zutat für deftige Saucen oder in Form von Hagebuttentee sind die Früchte beliebt.

Tut weh, ist aber gesund: Die Brennnessel

Von der Brennnessel kannst du alle Pflanzenteile als Gewürz oder Heilkraut verwenden. Blätter und Wurzeln sind ganzjährig verfügbar und enthalten unter anderem nennenswerte Mengen an Vitamin A, C und K sowie Calcium, Eisen, Magnesium und hochwertigem pflanzlichem Eiweiß.

Die Wildpflanze versorgt uns im Herbst insbesondere mit ihren Samen. Brennnesseln erkennst du an ihren oval geformten Blättern, die vorn in einer Spitze enden und an den Rändern tief eingekerbt sind. Besonders charakteristisch ist zudem der brennende Schmerz, der von den Blättern ausgeht. Beim Ernten solltest du darum vorsichtig sein.

Die Brennnesselsamen bilden sich nach der Blütezeit. Ab Oktober erkennst du an ihrer bräunlichen Färbung, dass sie reif sind. Aber auch die grünen, unreifen Samen, die meist schon ab August verfügbar sind, kannst du schon zum Verzehr nutzen. Zu beiden Zeiten sind die Samen reich an essentiellen Fettsäuren und Tocopherolen (Vitamin E). Zudem wird den Samen eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Ausreichend wissenschaftlich belegt ist dies bisher jedoch noch nicht.

Die Samen haben einen leicht nussigen Geschmack und eignen sich unter anderem als Topping für Salate, Suppen und Sandwiches. Auch als Zutat für (vegane) Dips, Kräuterquark oder Kräuterbutter sind sie empfehlenswert. Du kannst die Samen auch zu einem Pulver zermahlen und dann zum Beispiel für Smoothies oder Müslis nutzen.