Wunderlauch ist ein Verwandter des Bärlauchs. Er überzeugt mit seinem kräftigen Geschmack und einer heilenden Wirkung. Worauf du achten musst und wie du Wunderlauch in der kalten Küche verwenden kannst, erfährst du hier.
Wunderlauch richtig erkennen
Wunderlauch, auch Berliner Bärlauch genannt, ist ein Verwandter des Bärlauchs. Die Pflanze stammt ursprünglich aus der Kaukasusregion und hat sich über die Jahrhunderte flächendeckend in Mitteleuropa ausgebreitet. Das Kraut kannst du vor allem an seinem intensiven Geruch erkennen, der stark an Zwiebel beziehungsweise Knoblauch erinnert.
Optisch zeichnet sich die Pflanze durch grüne, schmale Blätter – ähnlich wie Gras – und weiße Blüten aus. Die Blätter haben keinen Stiel und wachsen direkt aus der Zwiebel heraus. Insgesamt kann der Wunderlauch bis zu 30 Zentimeter hoch werden. Vom Bärlauch kannst du das Kraut anhand der schmalen Blätter unterscheiden, Echter Bärlauch hat hingegen breite Blätter.
Achtung: Verwechsle den Wunderlauch nicht mit den giftigen Maiglöckchen. Bei Letzteren wachsen die Blätter aus einem Stängel. Zudem fehlt der kräftige Lauchgeruch.
Wunderlauch finden, sammeln und verarbeiten
Von April bis Mai blüht Wunderlauch und du findest die Pflanze vor allem in Flussauen, Wäldern und Parks. In Wäldern darfst du das Kraut sammeln. Lieber stehenlassen solltest du es hingegen in der Nähe von gespritzten Feldern und dort, wo sich viele Hunde und Katzen aufhalten.
Übrigens: Im Garten solltest du Wunderlauch nicht kultivieren, da sich das Kraut schnell und unkontrolliert ausbreiten kann. Es ist also ein invasiver Neophyt.
Wunderlauch eignet sich hervorragend für die kalte Küche. Dabei ist die gesamte Pflanze essbar, also sowohl die Blätter als auch Blütenknospen und Zwiebel. Erwärmen solltest du die Pflanze nicht, da ihr Aroma sonst verlorengeht. Wenn du den Wunderlauch nicht frisch verarbeiten kannst, dann kannst du ihn einfach einfrieren.
Geschmacklich ähnelt Wunderlauch Schnittlauch oder Bärlauch, hat aber ein viel milderes Aroma. Daher eignet er sich hervorragend für Pestos, Kräuterbutter oder Frischkäse- sowie Quarkzubereitungen.
Wunderlauch-Pesto: Ein einfaches Rezept
Wunderlauch-Pesto lässt sich einfach und schnell zubereiten. Es schmeckt sowohl mit Nudeln als auch zu frischem Brot oder Salat.
Für ein Pesto benötigst du: 200 Gramm Wunderlauch, 250 Milliliter Rapsöl oder Olivenöl, vier Esslöffel Nüsse oder Kerne nach Wahl (Haselnüsse, Walnüsse, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne), eine Prise Salz
- Wasche den Wunderlauch und schneide ihn in kleine Stücke.
- Zerkleinere die Nüsse und röste sie mit den Kernen in etwas Öl an.
- Vermenge die Nüsse und Kerne mit den Blättern und dem Öl.
- Anschließend gibst du alles in einen Mixer und pürierst die Zutaten zu einer homogenen Masse. Schmecke diese mit Salz ab.
In einem verschlossenen Glas aufbewahrt hält sich das Pesto im Kühlschrank circa zwei Wochen.
Inhaltsstoffe und heilende Wirkung
Wunderlauch hat viele positive Wirkungen: Es ist reich an Allicin, ätherischen Ölen, entzündungshemmenden und antibakteriellen Flavonoiden sowie Vitamin C. Somit wirkt das Kraut appetitanregend, blutdrucksenkend, cholesterinsenkend und immunstärkend.
Oft wird das Kraut auch bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Egal ob roh oder verarbeitet – der Wunderlauch wirkt sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus. Die Schwefelverbindung Allicin, die auch in Knoblauch enthalten ist, tötet unter anderem Darmpilze ab. Bisher gibt es zwar keine wissenschaftlichen Studien zur medizinischen Wirkung des Wunderlauchs, schaden tut das Kraut aber vermutlich nicht.
Dieser Text stammt von Elisabeth Von Sydow.