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Tomaten trocknen: Dörrautomat, Backofen oder Sonne?

Getrocknete Tomaten sind eine tolle Erinnerung an den Sommer. Wir zeigen dir drei Methoden, mit denen du Tomaten selber trocknen kannst und sie so haltbar machst.

Wenn du Tomaten trocknen möchtest, brauchst du zunächst die richtigen Tomaten: Sie sollten vollreif sein, da sie dann am meisten Geschmack haben. Am besten ist es, wenn du Tomaten aus dem eigenen Garten verwendest. Aber auch heimische Tomaten in Bio-Qualität, die es im Sommer auf dem Markt gibt, sind gut geeignet. Unabhängig davon, mit welcher Methode du die Tomaten trocknen möchtest, kannst du sie so vorbereiten:

  • Wasche die Tomaten und schneide faulige Stellen und Flecken raus.
  • Für das Trocknen mit einem Dörrgerät wird manchmal empfohlen, die Tomaten zu häuten.
  • Zerkleinere die Tomaten je nach Größe: Bei kleinen Cocktailtomaten reicht es, wenn du sie halbierst. Große Tomaten dagegen solltest du in Scheiben schneiden, die ungefähr einen halben Zentimeter dick sind.
  • Entferne den Saft und die Kerne im Inneren der Tomate. So können sie schneller trocknen und du brauchst dementsprechend weniger Energie und Zeit. Bei festen Tomaten, die wenig Saft enthalten, kannst du darauf verzichten.

Zum Trocknen kannst du nun den Backofen, ein Dörrgerät oder – unter günstigen Bedingungen – die Sonne nutzen. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

1. Tomaten in der Sonne trocknen

Das Trocknen der Tomaten an der Sonne ist die ursprüngliche Methode, die auch heute noch zum Beispiel in Italien praktiziert wird. Hierzulande reichen die Sonnenstunden leider selten aus. Wenn es im Sommer aber mehrere durchgehend sonnige Tage am Stück gibt, kannst du den Versuch wagen. So geht es:

  1. Lege die vorbereiteten Tomaten mit der Schnittseite nach unten auf einen Rost (zum Beispiel einen Grillrost) oder ein geeignetes Gitter. Würze sie nach Belieben mit etwas Salz und anderen Gewürzen.
  2. Bedecke sie zum Schutz vor Vögeln und Schädlingen mit einem engmaschigen Netz. Beispielsweise kannst du ein Käsetuch verwenden.
  3. Platziere den Rost ein gutes Stück über dem Boden an einem sonnigen und luftigen Platz.
  4. Der Trockenvorgang dauert ungefähr drei Tage. Währenddessen solltest du die Tomaten mehrmals wenden. Wenn es regnet und auch über Nacht stellst du die Tomaten am besten ins Haus.

Die fertigen Tomaten erkennst du daran, dass sie schrumpelig und ledrig aussehen. Je trockener die Tomaten am Ende sind, desto länger halten sie sich.

Vorteile:

  • Für das Trocknen der Tomaten an der Sonne brauchst du keine Energie, aus ökologischer Sicht ist dies also die beste Variante.
  • Durch das langsame Trocknen bei einer vergleichsweise niedrigen Temperatur bleiben besonders viele gesunde Nährstoffe erhalten.

Nachteile:

  • Hierzulande ist das Wetter meistens nicht dafür geeignet, Tomaten in der Sonne zu trocknen.
  • Das Trocknen in der Sonne dauert am längsten.
  • Tomaten können trotz des Schutzes von Schädlingen befallen werden.

3. Tomaten im Dörrgerät trocknen

Wenn du generell gerne Obst und Gemüse trocknest, lohnt es sich vielleicht, ein Dörrgerät anzuschaffen (gibt es z.B. online bei **Amazon) So trocknest du die Tomaten mit einem Dörrgerät:

  1. Bepinsele die Siebe mit etwas Öl, damit die Tomaten nicht am Dörrautomaten haften.
  2. Lege die Tomaten im Abstand von etwa einem Zentimeter auf die Siebe und würze sie mit etwas Salz.
  3. Trockne die Tomaten. Dies kann von Gerät zu Gerät unterschiedlich lange dauern. Manche Dörrautomaten haben dafür einen Temperaturregler und eine Zeitschaltuhr. Am nährstoffschonensten ist es, wenn du die Tomaten bei weniger als 50 Grad trocknest.
  4. Nach ungefähr zehn Stunden sind die Tomaten fertig. Du erkennst dies daran, dass sie eine gummiartige Konsistenz annehmen.

Vorteile:

  • Du musst die Tomaten beim Trocknen nicht wenden.
  • Viele Dörrgeräte können die Tomaten bei niedrigen Temperaturen und somit nährstoffschonend trocknen.

Nachteile:

  • Dörrgeräte kosten Geld. Je nach Qualität bezahlst du 30 bis 400 Euro.
  • Obwohl die meisten Dörrgeräte beim Trocknen weniger Strom verbrauchen als der Backofen, ist auch hier der Stromverbrauch nicht gering. Es gibt natürlich sparsame und weniger sparsame Geräte.

2. Tomaten im Backofen trocknen

Wenn das Wetter nicht zum Trocknen in der Sonne geeignet ist, kannst du die Tomaten auch im Backofen trocknen. So funktioniert’s:

  1. Heize den Ofen auf 90 Grad vor.
  2. Lege die zerkleinerten Tomaten im Abstand von etwa einem Zentimeter auf ein gefettetes Backblech. Würze sie mit etwas Salz und nach Belieben mit anderen Gewürzen.
  3. Trockne die Tomaten im Ofen für etwa sechs Stunden und wende sie dabei mehrmals. Damit die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen kann, solltest du einen Kochlöffel in die Ofentür klemmen.

Vorteile:

  • Das Trocknen im Backofen ist vom Wetter unabhängig.
  • Du brauchst keine besonderen Hilfsmittel.

Nachteile:

  • Bei 90 Grad werden bereits viele Nährstoffe zerstört. Du kannst die Tomaten auch bei niedrigeren Temperaturen trocknen, aber dann verlängert sich die Trockenzeit dementsprechend. Viele Backöfen werden bei niedrigen Temperaturen zudem sehr ungenau.
  • Da der Ofen über mehrere Stunden heizen muss und durch die offene Tür ständig Wärme entweicht, ist der Energieverbrauch hier am höchsten.

Unser Fazit

Für die Umwelt ist es am besten, wenn du die Tomaten an der Luft trocknest. Nährstoffschonend ist diese Variante auch, aber das Wetter ist selten dafür geeignet und auch sonst ist diese Methode sicher die aufwendigste.

Wenn du dich nicht auf das Wetter verlassen möchtest, ist ein verbrauchsarmes Dörrgerät vermutlich die beste Alternative. Damit sich der Kauf lohnt, solltest du dir aber überlegen, ob du es auch hin und wieder nutzen wirst. Ein Dörrautomat ist ein gerät, dass sich auch gut in der Familie oder Nachbarschaft verleihen lässt. es könnte sich eine Kauf- und Nutzgemeinschaft lohnen.

Wenn du dagegen nur einmalig deine Jahres-Tomatenernte trocknen willst, kannst du auch den Backofen benutzen. Um hier den Energieverbrauch zumindest einzuschränken, solltest du die Tomaten vor dem Trocknen gut entsaften. Und schließlich empfehlen wir dir in allen Fällen, Tomaten zu nehmen, die im Sommer in der Region geerntet wurden und nicht aus einem beheizten Gewächshaus stammen.

Aus getrockneten Tomaten kannst du ein leckeres Pesto Rosso herstellen.