Wenn du Hagebutten trocknest, kannst du die leckeren Vitaminbomben auch außerhalb der Saison genießen. Wir zeigen dir einige Methoden und verraten, dir außerdem, worauf es beim Sammeln von Hagebutten ankommt.
Hagebutten sammeln: Darauf kommt es an
Bevor du Hagebutten trocknen kannst, musst du sie erst sammeln; zu kaufen gibt es die frischen Früchte meist nicht. Du kannst Hagebutten ab Oktober ernten. Zu diesem Zeitpunkt sind die kleinen Früchte reif genug und du kannst sie gut trocken. Auch in den kommenden Wochen verlieren sie nicht an Qualität. Ab Dezember können sie aber zu gären beginnen.
Sammeln kannst du Hagebutten entweder bei dir im Garten oder in der Natur. Zur Ernte solltest du vorsichtshalber Handschuhe tragen. Du erinnerst dich vielleicht an die Streiche aus Schulzeiten und den Juckreiz, den eine zerdrückte Hagebutte auf der Haut hinterlässt. Mit Handschuhen bist du auf der sicheren Seite. Um Flecken zu vermeiden, solltest du außerdem lieber nicht deine beste Kleidung tragen.
Je nachdem, wo du die Hagebutten sammelst, kannst du auch darauf achten, eher oben am Busch zu pflücken. Die unteren Beeren sind deutlich mehr Schmutz und dem einen oder anderen Hund ausgesetzt. Pflücke nie alle Hagebutten von einem Strauch, denn sie sind im Winter eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.
Die gesammelten Hagebutten solltest du gründlich waschen. Wenn du möchtest, kannst du die Beeren der Länge nach durchschneiden und die Kerne herauskratzen. Das ist aber nicht zwingend notwendig: Hagebuttenkerne liefern ebenfalls viele Vitamine sowie wertvolle Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren.
Hagebutten trocknen: Im Ofen oder im Dörrautomaten
Hagebutten trocknen kannst du entweder im Backofen oder im Dörrautomaten. So gehst du am besten vor:
- Gib die gewaschenen Hagebutten auf ein Backblech mit Backpapier, beziehungsweise auf ein Rost im Dörrautomaten. Achte darauf, dass die Beeren nicht zu nah beeinander liegen: Sie geben sonst die Feuchtigkeit nur aneinander ab und sie kann nicht richtig entweichen. Wenn du vorhast, eine große Menge Hagebutten zu trocknen, verwende lieber mehrere Bleche.
- Stelle den Ofen oder den Dörrautomaten auf 40 Grad Celsius. Wenn du die Hagebutten im Backofen trocknest, solltest du außerdem einen Holzlöffel zwischen die Ofenklappe und den Ofen klemmen. So entweicht die Feuchtigkeit aus dem Ofen.
- Sobald sie im Ofen oder Dörrautomaten sind, brauchen die Hagebutten zum Trocknen je nach Größe etwa acht bis zwölf Stunden. Diese Zeit verkürzt sich, wenn du sie vorher schon etwas an der Luft getrocknet hast.
Zwar gilt bei dieser Methode: Je heißer, desto schneller. Wenn du die Geräte jedoch auf mehr als 40 Grad Celsius einstellst, gehen den Hagebutten beim Trocknen wertvolle Vitamine verloren.
Leider ist der Energieverbrauch aufgrund der langen Zeit im Ofen oder im Automaten sehr hoch. Nachhaltiger ist es, die Früchte an der Sonne oder auf der Heizung zu trocknen. So verbrauchst du beim Trocknen keinen zusätzlichen Strom. Außerdem ist diese Methode auch schonender für die Hagebutten, wodurch dir mehr Vitamine erhalten bleiben.
Hagebutten trocknen: An der Sonne oder auf der Heizung
Wenn du Hagebutten in der Sonne trocknest, solltest du dafür einen geschützten Ort wählen – sonst kann es passieren, dass sich Vögel die Früchte schnappen. Du kannst zum Schutz ein feines Sieb oder eine ausrangierte Gardine über die Hagebutten legen oder eine Obsthaube darüber aufstellen.
Wenn du Hagebutten auf der Heizung lagerst, musst du dir deutlich weniger Sorgen machen. Zur Hagebuttensaison im Herbst ist die Heizung bei dir wahrscheinlich ohnehin an – und auch Vögel kommen dir in der Wohnung nicht in die Quere. Wenn du Haustiere hast, solltest du dennoch aufpassen und vielleicht lieber eine hochgelegene Heizung zum Trocknen wählen. Zwar sind Hagebutten für Hunde und Katzen nicht schädlich, aber du willst ja schließlich selbst etwas von den Früchten haben. Ein schöner Nebeneffekt dieser Methode ist übrigens der fruchtige Duft, der beim Trocknen der Hagebutten entsteht.
Hagebutten trocken ohne Ofen: Weitere Hinweise
Wenn du Hagebutten an der Luft trocknen möchtest, legst du sie am Besten auf etwas Zeitungspapier oder einem Küchentuch auf ein Ofenrost. So kommt auch von unten warme Luft an die Beeren. Bei der Heizungsmethode reicht es, wenn du die Hagebutten auf Zeitungspapier oder einem Tuch trocknest. Auch hier gilt: Lass lieber etwas mehr Abstand zwischen den Früchten, damit die Feuchtigkeit wirklich austreten kann. Wenn sich die Früchte berühren, kann sich an diesen Stellen außerdem Schimmel bilden.
Die Hagebutten brauchen zum Trocknen sowohl auf der Heizung als auch in der Sonne mehrere Tage. Du solltest sie dabei regelmäßig wenden, damit sie von allen Seiten gleichmäßig getrocknet werden. Im Zweifelsfall ist es besser, die Hagebutten etwas länger zu trocknen. So ist das Risiko geringer, dass sie von innen noch feucht sind und sich später Schimmel bildet.
Nach dem Trocknen bewahrst du die Hagebutten am besten in einem luftdichten Gefäß auf. Lagere das Gefäß kühl und dunkel, etwa in einer Abstellkammer oder im Keller. So halten sich die getrockneten Hagebutten mehrere Monate.
Verwendung von getrockneten Hagebutten
Getrocknete Hagebutten kannst du zum Beispiel als Tee, als Topping für Müsli oder als kleinen Snack zwischendurch genießen. Auch Hagebuttenpulver kannst du aus den Trockenfrüchten selbst herstellen. Darüber hinaus eignen sich getrocknete Hagebutten als besondere Zutat für Smoothies oder für Saucen. Gerade herzhaften Gerichten verleihen sie eine tolle fruchtige Komponente.
In geringen Mengen eignen sich getrocknete Hagebutten auch als Zugabe zu Hundefutter und liefern deinem Vierbeiner wichtige Vitamine. Und natürlich kannst du getrocknete Hagebutten auch einfach zur Dekoration für herbstliche oder winterliche Gestecke, Adventskränze und Ähnliches benutzen.