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Bucheckern essen: Giftig oder lecker?

Wenn du Bucheckern essen möchtest, spricht grundsätzlich nichts dagegen. Allerdings solltest du die schwach giftigen Samen vor dem Verzehr richtig verarbeiten. Wir zeigen dir, wie du Bucheckern sicher in der Küche verwendest.

Bucheckern essen: Rohe Samen sind leicht giftig

Bucheckern sind nicht nur Nahrung für Wildschweine, Vögel und Co. – auch wir Menschen können sie essen. Im Herbst übersäen sie die Wege in Wäldern und Parks. Während andere Baumfrüchte wie Kastanien oder Eicheln besonders bei Kindern beliebt sind, die sie zum Basteln auflesen, ist das Sammeln von Bucheckern etwas in Vergessenheit geraten. Dabei kannst du die kleinen braunen Samen vielseitig in der Küche verwenden.

Allerdings solltest du besser keine rohen Bucheckern essen, denn sie enthalten den schwach giftigen Stoff Fagin, benannt nach dem wissenschaftlichen Namen der Buche. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung kann dieses Pflanzengift in größeren Mengen zu Bauchschmerzen führen. Vor allem Kinder sollten deshalb keine rohen Bucheckern zu sich nehmen. Wenn du die Bucheckern gefahrlos essen möchtest, solltest du sie vorher immer richtig verarbeiten.

Tipp: Um Bucheckern essen zu können, musst du erst die harte Schale mit einem Messer öffnen. Darunter kommen die eigentlichen Samen in Form von kleinen, weißen Kernen zum Vorschein. Die braune Haut, die die Samen umschließt, kannst du problemlos mitessen.

Vor dem Bucheckern-Essen: Erhitzen nicht vergessen!

Bevor du Bucheckern essen kannst, musst du das in ihnen enthaltene, leicht giftige Fagin neutralisieren. Das geht zum Glück relativ einfach: Wenn du die Samen erhitzt, wird der Stoff abgebaut. Um das zu erreichen, kannst du die Bucheckern vor dem Verzehr entweder

  • mit kochendem Wasser übergießen
  • oder sie ein paar Minuten in der Pfanne rösten (ähnlich wie Pinienkerne oder Haselnüsse)

Danach ist das Fagin nur noch in sehr geringen Mengen in den Bucheckern vorhanden und du kannst sie problemlos weiterverwenden und essen.

Schon gewusst? Gemahlen und mit heißem Wasser überbrüht wurden Bucheckern früher auch als intensiv schmeckender Kaffee-Ersatz getrunken.

So kannst du Bucheckern in der Küche verwenden

Wenn du die Bucheckern einmal abgekocht oder geröstet hast, kannst du sie problemlos pur essen oder noch weiterverarbeiten. Mit einem Fettgehalt von 40 Prozent und ihrem hohen Anteil an Eiweiß, Mineralstoffen, Zink und Eisen sind Bucheckern noch dazu sehr gesund.

Hier stellen wir dir einige Ideen vor, wie du die Samen zubereiten kannst:

  • Salat-Topping: Mit den gerösteten Bucheckern kannst du als sowohl Blattsalate als auch Obstsalate verfeinern. Streue die Samen dazu einfach wie Nüsse über den Salat.
  • Leckerer Snack zum Knabbern: Einen leckeren und gesunden Snack für den Fernsehabend bekommst du, wenn du die Bucheckern röstest und anschließend in Salz wälzt.
  • Gemahlene Bucheckern in Kuchen und Brot: Geröstete Bucheckern kannst du auch zu Mehl zermahlen und damit Brot, Kuchen oder Kekse backen, die so einen besonders aromatischen Geschmack bekommen.
  • Öl aus Bucheckern: Öl aus Bucheckern herzustellen, ist zwar recht aufwendig, da du pro Liter etwa sieben Kilogramm getrocknete Bucheckern brauchst. Allerdings lohnt sich die Mühe, weil du das gesunde Öl sehr lange lagern und mit ihm nicht nur kochen, sondern auch Salate verfeinern kannst.

Vorsicht: Bucheckern enthalten Oxalsäure, die auch in Spinat vorkommt. Hast oder hattest du Nierensteinen, solltest du möglichst keine Lebensmittel mit viel Oxalsäure zu dir nehmen und deshalb auch keine Bucheckern essen.

Brotaufstrich aus Bucheckern herstellen

Eine weitere leckere Möglichkeit, Bucheckern zu essen, bietet dieser Brotaufstrich. Du kannst ihn ganz einfach aus den Samen und wenigen weiteren Zutaten herstellen.

Zutaten für Brotaufstrich aus Bucheckern:

  • 20 Gramm geröstete Bucheckern
  • 1 Bund frische Kräuter nach Wahl (zum Beispiel Schnittlauch oder Petersilie)
  • 500 Gramm Magerquark
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Schuss Milch
  • 1 Prise Salz
  • etwas Pfeffer
  • 1 Schuss Essig (z.B. Apfelessig)

So funktioniert’s:

  1. Hacke die gerösteten Bucheckern so klein wie möglich.
  2. Wasche die Kräuter gründlich ab, hacke sie fein und gib sie in eine Schüssel.
  3. Gib jetzt den Magerquark, das Olivenöl und die fein gehackten Bucheckern dazu.
  4. Vermische alles gründlich und rühre dann die Milch ein, bis die von dir gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  5. Schmecke den Aufstrich mit Salz und Pfeffer ab und verfeinere ihn zum Schluss mit dem Essig.

Fertig!