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Freeganismus: Das steckt hinter der veganen Ernährungsform

Es gibt viele unterschiedliche Ernährungsformen – Freeganismus ist eine von ihnen. Was es mit der eher neueren Ernährungsart auf sich hat, erfährst du hier.

Es gibt keine offizielle Definition für Freeganismus, aber die unterschiedlichen Definitionen sind alle ziemlich ähnlich. Im Folgenden erfährst du mehr darüber, was Freeganismus ist, welche Motivation dahinter steht und ob es legal ist.

Das ist Freeganismus

Der Freeganismus beschreibt nicht nur eine Ernährungsform, sondern einen Lebensstil. Die Ursprünge davon finden sich in New York. Der Name setzt sich aus dem englischen Wort „free“ zusammen, was „frei“ oder auch „kostenlos“ bedeutet, und dem Wort vegan. Es bedeutet übersetzt also so viel wie sich kostenlos vegan zu ernähren beziehungsweise vegan zu leben.

Das ist aber nicht der Hintergrundgedanke des Freeganismus. Menschen, die sich freegan ernähren oder so leben, tun dies meist aufgrund einer politischen Einstellung, denn sie wollen kein Teil der kapitalistischen Wegwerf- und Überflussgesellschaft sein. Sie versuchen somit den Kapitalismus, die Ausbeutung von Mensch und Tier, den übermäßigen Konsum und die Lebensmittelverschwendung anzuprangern.

So lebst du freegan

Freeganer:innen ernähren sich also ausschließlich von kostenlosen Lebensmitteln, die nicht mehr normal im Supermarkt verkauft werden. Um das umzusetzen, gehen viele Freeganer:innen „Containern“. Das ist in Deutschland allerdings verboten – wenn du erwischt wirst, kannst du für Hausfriedensbruch und Diebstahl angezeigt werden. Es gibt aber auch legale Alternativen, mit denen du dich freegan ernähren kannst:

  • Zum einen kannst du die Plattform Foodsharing nutzen, deren Ziel es ist, überproduzierte und übrig gebliebene Lebensmittel zu retten.
  • Außerdem könntest du bei Supermärkten in deiner Nähe nachfragen, ob du abgelaufene oder aussortierte Lebensmittel haben kannst. Vielleicht ist der ein oder andere Lebensmittelladen in deiner Nähe bereits Mitglied bei der App „Too good to go„.

Wenn du dich entscheidest, dich nicht nur freegan zu ernähren, sondern Freeganismus ganzheitlich zu leben, helfen folgende Tipps:

  • Nutze Plattformen wie zum Beispiel Ebay-Kleinanzeigen für kostenlose Kleidung und andere kostenlose Dinge.
  • Nimm an Kleidertauschpartys teil.
  • Frage Familie, Bekannte und Freund:innen nach Dingen, die sie nicht mehr brauchen oder dir leihen können.

Was du beachten solltest, wenn du Freeganer:in werden möchtest

Wenn du Freeganismus selbst ausprobieren möchtest, solltest du dir über folgende Punkte vorher Gedanken machen:

  1. Überlege, ob du Containern gehen möchtest oder ob lieber auf legale Alternativen zurückgreifen möchtest. Mehr dazu erfährst du hier: Statt Containern: 4 Wege, wie du legal Lebensmittel retten kannst.
  2. Außerdem solltest du dir überlegen, in welchen Lebensbereichen du freegan werden möchtest. Fängst du nur bei der Ernährung an oder möchtest du direkt auch bei deiner Kleidung und anderen Gebrauchsgegenständen darauf achten?
  3. Sei dir darüber im Klaren: Du weißt nie, welche Lebensmittel und andere Dinge du finden oder bekommen wirst. Sei also flexibel und überlege dir, ob du Möglichkeiten hast, Lebensmittel auf unterschiedliche Weisen zu konservieren oder haltbar zu machen. Mehr Infos gibt es hier: Lebensmittel konservieren: 3 einfache Methoden.
  4. Welche Lebensmittel du erhältst kann beeinflussen, wie ausgewogen du dich ernährst. Eventuell bedeutet es, dass du bestimmte Nahrungsmittel zusätzlich kaufen musst, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
  5. Aus den letzten beiden genannten Punkten ergibt sich der vielleicht wichtigste: Bevor du Freeganer:in wirst, solltest du dich damit auseinandersetzen, wie du dich grundsätzlich ausgewogenen vegan ernähren kannst und was du dabei beachten und eventuell supplementieren solltest. Vitamin B12 wird Veganer:innen zum Beispiel als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.