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Surimi: Was wirklich hinter dem Krebsfleisch-Imitat steckt

Es tarnt sich in Form von Crabsticks oder Garnelen: Surimi. Erfahre hier, was es mit dem Krebsfleischimitat auf sich hat und warum es bedenklich ist.

Surimi stammt ursprünglich aus Japan, wo es bereits seit Jahrhunderten hergestellt wird. Im 20. Jahrhundert hat sich das Krebsfleischimitat in alle Welt ausgebreitet – der größte europäische Markt für Surimi ist heute Frankreich, die wichtigsten Hersteller sind Japan und die USA.

Besonders beliebt sind die sogenannten „Crabsticks“ aus Surimi, welche gerne für Sushi verwendet werden. Aber auch andere Meeresfrüchte werden mit Surimi imitiert. In Deutschland muss gekennzeichnet werden, wenn es sich nicht um echte Meeresfrüchte, sondern Surimi-Imitate handelt.

So wird Surimi hergestellt

Surimi besteht nicht, wie viele denken, aus Fischabfällen. Stattdessen wird Fischfilet verwendet – meistens vom Alaska-Seelachs. Frisch gefangene Fische werden filetiert und das Filet zu einem Brei verarbeitet. Dieser wird anschließend mit Zucker und sogenannten Polyphosphaten versetzt und tiefgefroren.

Surimi besteht zunächst zu einem großen Teil aus Fischeiweiß und schmeckt sehr neutral. Je nachdem, was daraus werden soll, werden nach dem Auftauen weitere Stoffe hinzugefügt: Stärke, Salz, Eiklar, Aromen, Gewürze, Farbstoffe – so werden aus dem neutralen Brei die bekannten Seafood-Imitate.

Surimi: Weshalb es bedenklich ist – und wie du es ersetzt

Surimi scheint viele Vorteile zu haben: Es ist günstiger als Meeresfrüchte, sehr vielfältig und proteinreich. Außerdem enthält es kaum Fett, einige essentielle Aminosäuren und Spurenelemente wie Selen.

Trotzdem gibt es einige Argumente, die gegen Surimi sprechen:

  • Zusatz- und Schadstoffe: Surimi ist ein stark verarbeitetes Produkt, das meistens zahlreiche Zusatzstoffe enthält. Darunter finden sich, wie erwähnt, zum Beispiel Polyphosphate. Laut einem Bericht des Ärzteblatts werden zugesetzte Phosphate mit einem erhöhten Risiko für Gefäßverkalkungen in Verbindung gebracht. Zudem sind Phosphate, wenn sie auf natürliche Weise abgebaut werden, oft mit giftigen Stoffen wie Arsen oder Cadmium versetzt. Es gibt jedoch keine Berichte über Surimi, welches mit diesen Schadstoffen belastet war. Stattdessen berichtet die Verbraucher-Initiative Öko-Fair, dass in der Vergangenheit Surimi-Produkte aufgefallen sind, die hohe Arzneimittel-Rückstände enthielten.
  • Nachhaltigkeit und Transparenz: Wie erwähnt, wird hauptsächlich Alaska-Seelachs für Surimi verwendet. Der beliebte Speisefisch wird hauptsächlich im nördlichen Pazifik gefangen, bis zum Surimi auf unserem Teller legt er also sehr weite Strecken zurück. Davon abgesehen sind die Bestände von Alaska Seelachs laut Greenpeace stark bedroht. WWF entgegnet, dass sich einige Bestände inzwischen erholt haben. Leider wird dir deine Surimi-Packung vermutlich nicht verraten, wo der Fisch herkommt. Greenpeace zufolge müssen weder die verwendete Fischsorte, noch das Fanggebiet gekennzeichnet werden.

Nachhaltiger und natürlicher lebst du, wenn du Surimi ersetzt:

  • Die Einkaufsratgeber von WWF und Greenpeace zeigen dir, welche Fischbestände nicht bedroht sind. Weitere Orientierung bieten dir die Bio-Siegel: Bioland und Naturland zertifizieren seit einigen Jahren verschiedene Wild- und Zuchtfische. Mehr dazu: Fisch essen: Das solltest du beachten. Falls du im Norden Deutschlands wohnst, solltest du mal auf der Internet-Seite „Fisch vom Kutter“ vorbeischauen: Dort wird täglich angezeigt, wo kleine Fischereien frisch gefangenen Fisch verkaufen.
  • Sushi schmeckt auch vorzüglich vegetarisch. Hier bekommst du Inspirationen: Sushi selber machen: Anleitung und leckere Inspirationen
  • Auch viele pflanzliche Produkte sind gute Eiweißquellen – insbesondere Hülsenfrüchte.