Um den Hahnentritt ranken sich viele Mythen. Handelt es sich bei dem kleinen roten Punkt um einen Embryo? Wir erklären, was wirklich hinter dem Hahnentritt steckt.
Wenn du ein Ei aufschlägst, siehst du darin neben Eigelb und Eiweiß manchmal auch einen kleinen roten Punkt: Den sogenannten Hahnentritt oder Keimfleck. Gerade für VegetarierInnen ist das nicht unbedingt ein schöner Anblick, denn der Mythos, es handele sich bei dem Fleck um einen Embryo, ist weit verbreitet.
Die eigentliche Ursache für einen Hahnentritt ist jedoch eine ganz andere. Laut Codecheck handelt es sich bei dem Fleck um Blut oder Gewebe aus dem Darm der Henne. Solche winzigen Partikel können vor allem bei älteren Hühnern während des Eierlegens in das Ei gelangen.
Der Verbraucherzentrale Bayern zufolge sind etwa 15 Prozent aller Eier mit einem Hahnentritt versehen – und zwar braune und weiße Eier gleichermaßen. Dass du viel seltener weiße Eier mit einem Hahnentritt findest, hat einen anderen Grund: Eier mit einer weißen Schale lassen sich leichter durchleuchten und werden deshalb häufiger aussortiert, wenn sie einen Hahnentritt enthalten. Eier mit Hahnentritt kannst du bedenkenlos essen, da die kleinen Punkte gesundheitlich völlig unbedenklich sind.
Zum Hahnentritt die Nabelschnur? Ein weiterer Mythos
Nicht nur Hahnentritte lassen sich in Eiern finden. Wer genauer hinsieht, bemerkt manchmal auch ein weißes Fädchen, dass das Eigelb mit der Eierschale verbindet. Handelt es sich dabei etwa um die Nabenschnur für ein künftiges Küken in einem bereits befruchteten Ei?
Mitnichten: Die sogenannte „Hagelschnur“ hält das Eigelb im Ei an der richtigen Stelle, damit ein mögliches Küken sicher aufwachsen kann. Diese Hagelschnur ist genauso ungefährlich wie der Hahnentritt und sogar ein Zeichen dafür, dass das Ei noch sehr frisch ist. Denn wenn in dem Ei kein Küken heranwächst, wird die Hagelschnur mit der Zeit abgebaut.
Ob mit oder ohne Hahnentritt: Wichtige Tipps zum Eierkauf
Eier stecken voller Proteine, Vitamine (vor allem die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und die B-Vitamine 1 und 2) und Mineralstoffe und sind somit ein sehr nahrhaftes Lebensmittel. In der Küche sind sie auch wegen ihrer Eigenschaften als Emulgator gefragt: In Saucen wie Mayonnaise und Sauce Hollandaise sorgt Eigelb dafür, dass Wasser und Fett sich verbinden.
Bei Eiern ist es besonders wichtig, dass du darauf achtest, wo es herkommt. Ein Bio-Ei schmeckt nicht unbedingt besser als ein Ei aus Bodenhaltung (und hat vermutlich genauso oft Hahnentritte), aber es garantiert den Hühnern ein besseres Leben mit mehr Auslauf, besserem Futter, weniger Antibiotika und ohne Gentechnik.
Am besten kaufst du Eier, die neben dem EU-Bio-Siegel auch das Siegel eines Bio-Anbauverbandes wie Naturland, Bioland oder Demeter trägt. Diese Siegel sind in den meisten Bereichen wesentlich strenger. Mehr Infos zu biologisch und konventionell erzeugten Eiern bekommst du hier: Bio-Eier, Freilandeier, Bodenhaltung – welche Eier soll ich kaufen?.
Leider garantiert auch ein Bio-Siegel nicht, dass die Betriebe auf das Schreddern männlicher Küken verzichten. Inzwischen findest du im Handel jedoch verschiedene „Anti-Schredder-Eier„, unter anderem von haehnlein, Alnatura und REWE. Dieser Artikel verrät dir, wo du Eier ohne Kükenschreddern bekommst: Großer Supermarkt-Check: Hier gibt’s Eier ohne Kükenschreddern.