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Blaue Kartoffeln: Diese Sorten gehören dazu

Blaue Kartoffeln sind keine Neuheit aus dem Labor, vielmehr handelt es sich um alte Sorten. Was blaue Kartoffeln so besonders macht und welche Sorten es gibt, liest du hier.

Die dunkle Schale und das bläulich-violette Fruchtfleisch mögen zunächst fremd wirken, dabei handelt es sich bei blauen Kartoffeln um alte Sorten. Daneben gibt es auch lila und rote Kartoffeln.

Nachdem Kartoffeln im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa gelangt waren, waren blaue Sorten weit verbreitet. Erst als im 19. Jahrhundert widerstandsfähigere und ertragreichere Sorten gezüchtet wurden, haben die gelben Sorten die blauen Kartoffeln verdrängt.

Wenn du blaue Kartoffeln kaufst, hilfst du dabei, die Vielfalt auf unseren Feldern und Tellern zu erhalten. Es gibt etliche Vereine und Bio-Bauern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alte Gemüsesorten zu bewahren. Dort kannst du alte Sorten, wie blaue Kartoffeln, und Saatgut kaufen.

Hier erfährst du, was blaue Kartoffeln so besonders macht und welche Sorten es gibt.

Das macht blaue Kartoffeln besonders

Laut der Welt senken blaue Kartoffeln den Blutdruck. Das haben sie dem sekundären Pflanzenstoff Anthocyan zu verdanken. Er sorgt nicht nur für die blaue Farbe, sondern bringt auch diverse gesundheitliche Vorteile mit sich.

Die Fachzeitschrift Food and Nutrition Research hat Anthocyan 2017 umfassend auf seine gesundheitliche Wirkung untersucht. Sie konnte dem pflanzlichen Farbstoff in isolierter Form folgende Eigenschaften nachweisen:

  • antioxidativ
  • antikanzerös
  • antimikrobiell
  • beugt kardiovaskulären Krankheiten vor
  • wirkt ausgleichend auf Cholesterin und Blutzuckerspiegel

Im Anbau unterscheiden sich die blauen Knollen kaum von herkömmlichen Kartoffeln. Häufig sind sie jedoch weniger robust und ertragreich. Zudem benötigen sie mehr Pflege. Daher bauen Landwirte blaue Kartoffeln nur sehr selten großflächig an.

Blaue Kartoffelsorten

Es gibt etliche Sorten unter den blauen Kartoffeln, die du in deinem Garten pflanzen kannst. Sie unterscheiden sich sowohl durch ihre Farbe und Form als auch in ihrer Verwendung und dem Geschmack.

Zu den blauen Kartoffelsorten zählen:

  • Blaue Anneliese: Die Sorte hat eine glatte Schale und dunkelblaues bis violettes Fruchtfleisch. Sie ist vorwiegend festkochend und eignet sich für Kartoffelsalat und Ofenkartoffeln. Geschmacklich zeichnet sie sich durch ihre cremige Konsistenz und ein nussiges Aroma aus.
  • Blue Star: Vor allem das Fruchtfleisch macht diese Sorte so besonders. Es ist dunkelblau und weiß marmoriert. Sie ist vorwiegend festkochend und geeigntet für Kartoffelsalat und Bratkartoffeln.
  • Blauer Schwede: Das Fruchtfleisch der Sorte ist dunkelblau violett marmoriert. Die festkochende Sorte eignet sich besonders gut für Salzkartoffeln, erinnert geschmacklich an Maronen und weist eine süßliche Note auf.
  • Blauer St. Galler: Die Kartoffeln sind oval und haben eine dunkle Schale mit violettem Fruchtfleisch, erst nach dem Kochen wirken sie bläulich. Durch ihre cremige Konsistenz eignen sie sich gut für Püree oder Kartoffelsuppe.
  • Salad Blue: Diese Sorte hat ein blau-violettes Fruchtfleisch umgeben von einer dünnen weißen äußeren Schicht. Sie behält ihre Farbe auch nach dem Kochen. Die festkochende Sorte mit der leicht nussigen Note eignet sich für Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Kartoffelauflauf.

Tipps zur Zubereitung von blauen Kartoffeln

Grundsätzlich kannst du blaue Kartoffeln genauso zubereiten wie gewöhnliche Kartoffeln. Der Gehalt des pflanzlichen Farbstoffs Anthocyan verändert sich laut einer Studie abhängig von Temperatur und pH-Wert. Zudem ist der Stoff wasserlöslich, weshalb die Farbe nach dem Kochen häufig etwas verblasst.

Die folgenden Tipps helfen dir, die Farbe zu erhalten:

  • Gare die blauen Kartoffeln mit wenig Wasser. Koche sie im Ganzen, damit die Farbe in der Kartoffel bleibt.
  • Nutze Zubereitungsmethoden ohne Wasser. Du kannst blaue Kartoffeln im Ofen zubereiten oder als Bratkartoffeln ohne Vorkochen.
  • Auch Dampfgaren ist eine geeignete Methode, um die bunten Knollen zuzubereiten. Bei dieser schonenden Methode bleiben Farbstoff und Nährstoffe gut erhalten.