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Grünkohl einfrieren: Ist das überhaupt nötig?

Grünkohl einzufrieren bietet sich an, wenn das Angebot im Winter groß ist. Aber gehört das heimische Superfood wirklich in die Gefriertruhe?

Wann hat Grünkohl Saison?

Grünkohl ist ein Wintergemüse, das von Oktober bis Januar aus heimischem Freilandanbau erhältlich ist. In Norddeutschland findest du ihn während der Winterzeit als Frischware auf vielen Wochenmärkten und im Supermarkt.

In Süddeutschland hingegen ist der Grünkohl weitgehend unbekannt: So galt er beispielsweise in Baden-Württemberg lange Zeit nur als Hasenfutter Er hielt deshalb keinen Einzug in die traditionelle Küche und ist dementsprechend nur selten als Frischware erhältlich.

Es mag für dich vielleicht verlockend klingen, größere Mengen an Grünkohl einzufrieren: So kannst du das Gemüse über seine Saison hinaus haltbar machen. Zudem ist gefrorener Grünkohl einfach portionierbar und blitzschnell zubereitet. Dennoch sprechen einige gute Gründe dagegen, Grünkohl einzufrieren.

Warum du frischen Grünkohl bevorzugen solltest

Wenn du Grünkohl einfrierst, verändern sich seine Konsistenz und Textur: Das Wasser, das in seinen Zellen enthalten ist, kristallisiert in der Tiefkühltruhe. Mit der Zeit bilden sich so größere Eiskristalle, die die Zellstruktur des Grünkohls beschädigen. Eingefrorener Grünkohl verliert dann seine Knackigkeit. Das mag bei geschmortem Grünkohl nicht so sehr ins Gewicht fallen, macht den gefrorenen Grünkohl für Salate oder Kurzgebratenes aber ungeeignet.

Zudem frisst deine Tiefkühltruhe eine Menge Strom. Nun macht es zwar keinen wesentlichen Unterschied im Energieverbrauch, ob du noch eine zusätzliche Packung Grünkohl einfrierst oder nicht. Frierst du aber generell weniger Lebensmittel ein, so kannst du beim nächsten Kauf auch auf eine kleinere Tiefkühltruhe umsteigen oder eventuell sogar komplett ohne auskommen. Steigst du auf ein energieeffizienteres Gerät um, macht sich das in der Regel schon nach ein bis zwei Jahren bezahlt.

Wenn du im Supermarkt vor der Wahl zwischen frischem und tiefgekühltem Grünkohl stehst, entscheide dich am besten für den frischen Grünkohl. Kaufe immer nur so viel frisches Gemüse ein, wie du auch verbrauchst. So vermeidest du es, Reste wegschmeißen zu müssen. Zudem schmeckt frischer Grünkohl in der Regel besser als die tiefgefrorene Variante.

So frierst du Grünkohl richtig ein

Vielleicht baust du Grünkohl aber auch selbst an oder hast aus anderen Gründen große Mengen davon zu Hause. Dann ist es auf jeden Fall besser, den Grünkohl einzufrieren, statt ihn verderben zu lassen. Beachte diese Anleitung, wenn du frischen Grünkohl einfrierst:

  1. Wasche den Grünkohl gründlich, um Erd- und Sandreste rückstandsfrei zu entfernen.
  2. Entferne die Grünkohlblätter vom Hauptstrunk.
  3. Blanchiere die Grünkohlblätter in kräftig gesalzenem und sprudelnd kochendem Wasser für 2 Minuten.
  4. Kühle den Grünkohl in einem Eiswasserbad rasch ab. So stoppst du den Kochprozess und die grüne Farbe bleibt erhalten.
  5. Lasse den Grünkohl gut abtropfen und schneide ihn in mundgerechte Stücke.
  6. Packe den Grünkohl in eine Gefriertüte oder ein Einmachglas und friere ihn in deiner Tiefkühltruhe ein.

Es ist äußerst wichtig, dass du den Grünkohl nicht einfrierst, ohne ihn vorher zu blanchieren. Blanchierst du Gemüse, tötest du dabei vitaminspaltende Enzyme und Verderbskeime ab. So hält sich der Grünkohl in deiner Tiefkühltruhe länger und ein Großteil der Vitamine bleibt erhalten.