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Reissorten und ihre Besonderheiten: Diese solltest du kennen

Bei mehr als 100 000 Reissorten weltweit kann man schnell den Überblick verlieren. Was sind die Unterschiede und woher stammen die verschiedenen Sorten? Und wie steht es überhaupt um die Ökobilanz von Reis?

Reissorten: So werden sie grob unterschieden

Reis ist Nahrungsgrundlage für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Bereits seit Jahrtausenden wird das Getreide mit dem lateinischen Gattungsnamen „Oryza“ im asiatischen Raum kultiviert. Da ist es kaum verwunderlich, dass heute zahllose verschiedene Sorten existieren.

Grob werden zwei bzw. drei Hauptgruppen unterschieden:

  • Langkornreis: Lange, schmale Reiskörner, die nach dem Kochen nicht kleben. 
  • Rundkornreis: Kürzere, dickere Körner, die einen sehr klebrigen Reis ergeben.
  • Mittelkornreis kann als dritte mögliche Unterart genannt werden. Dieser liegt bezüglich der Länge der Reiskörner zwischen Langkorn- und Rundkornreis.

Reis kann auch nach Grad der Verarbeitung eingeteilt werden:

  • Naturreis (auch Brauner Reis oder Vollkornreis): Bis auf das Entfernen der Spelze wurde der Reis hier nicht weiter verarbeitet. Daher enthält er deutlich mehr Vitamine, Ballaststoffe und Spurenelemente als herkömmlicher Reis. Naturreis ist die gesündeste Variante.
  • Weißer Reis: Hier wurde das Silberhäutchen entfernt und die Körner poliert. Zwar ist der Reis so länger haltbar, doch ein Großteil der wichtigen Nährstoffe geht verloren.
  • Parboiled Reis: Beim Parboiling-Verfahren werden die Nährstoffe aus dem Silberhäutchen ins Innere der Reiskörner gepresst. So bleibt auch nach dem Polieren ein Teil der Vitamine erhalten; Ballaststoffe hat der Reis allerdings nicht mehr.

Reisanbaugebiete: Woher kommt unser Reis?

Reispflanzen wachsen in tropischen und subtropischen Gebieten. Vor allem südostasiatische Länder wie China, Indien oder Indonesien sind wichtige Reislieferanten. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO stammen über 90 Prozent der weltweiten Reisernte aus dem Asien-Pazifik-Raum.

Aber auch in Europa, Australien sowie Teilen Nord- und Südamerikas wird heute Reis angebaut. So stammt beispielsweise der für Risotto verwendete Reis Arborio aus Italien, aber auch in Portugal, Frankreich und Spanien sind Anbaugebiete beheimatet.

Die wichtigsten Reissorten im Überblick

Wildreis

Wildreis gehört mit seinen typisch dunklen Körnern genau genommen nicht zur Gattung Reis, sondern zur Gattung „Wasserreis“. Die Körner der Süßgräßer enthalten viele wertvolle Nährstoffe und werden in den USA angebaut.

Lankornreis

  • Basmati-Reis ist ein aromatischer Langkornreis und wird in der Himalaya-Region angebaut. Er wird vor allem in der orientalischen Küche verwendet.
  • Jasmin-Reis wird dank seines intensiven Aromas auch „Duftreis“ genannt. Der leicht klebrige Langkornreis stammt aus Thailand, wird aber auch in Vietnam und Italien angebaut.
  • Patna ist ein körniger und fester Langkornreis aus Indien. Die Körner bleiben nach dem Kochen sehr bissfest.

Mittel- und Rundkornreis

  • Risotto-Reis fasst verschiedene Mittelkornsorten mit hohem Stärkeanteil zusammen, der dem Gericht die typische sämige Konsistenz verleiht. Typische Sorten sind Arborio, Carnaroli oder Vialone, die alle in Italien angebaut werden.
  • Japan-Reis (oder auch Milchreis) ist ein sehr klebriger Rundkornreis aus Japan. Dort wird dieser aber auch für  herzhafte Gerichte verwendet. Die Körner sind besondern weich, kurz und rundlich.
  • Bomba-Reis ist ein spanischer Rundkornreis mit einer etwas festeren und körnigeren Konsistenz aufgrund des niedrigeren Stärkegehalts. Er wird typischerweise für Paella verwendet.
  • Sushireis ist ein besonders klebriger Reis aus Japan mit hohem Stärkegehalt. Es gibt verschiedene Sorten, die als Sushireis gelten.
  • Mochi-Reis ist ein äußerst klebriger Reis aus Japan, aus dem vor allem Süßspeisen zubereitet werden (zum Beispiel Reiskuchen). Heute wird Mochi-Reis auch in den USA angebaut.
  • Roter Naturreis wächst in Südostasien und fasst verschiedene Sorten zusammen. Er ist nährstoffreicher und widerstandsfähiger im Anbau als herkömmlicher Reis, aber auch teurer.
  • Schwarzer Naturreis ist ein Vollkornreis mit nussigem Geschmack. Ursprünglich stammt er aus China, wird heute aber auch in Europa angebaut (Italien und Frankreich).

Nachhaltigkeit: Ökobilanz von Reis und was du tun kannst

Die Ökobilanz von Reis fällt eher schlecht aus. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle:

1. Wasser: Die typische Anbauart von Reis ist der Nassreisanbau. Geflutete Reisfelder benötigen viel Wasser. In Anbauregionen, die ohnehin schon mit Wasserknappheit zu kämpfen haben, verschärft Reisanbau dieses Problem.

2. Methan: Durch den Luftausschluss am Boden der gefluteten Felder entsteht Methan.  Nach Angaben der Max-Planck-Gesellschaft ist Nassreisanbau für zehn bis 25 Prozent der weltweiten Methanemissionen verantwortlich. Methan ist ein hoch wirksames Treibhausgas wirkt laut Umweltbundesamt 25 Mal stärker als CO2.

3. Pestizide: Da viele Bauern beim konventionellen Reisanbau große Mengen an Pestiziden einsetzen, solltest du beim Kauf auf Bio-Qualität achten. Spritzmittel sind nicht nur für Umwelt und Verbraucher problematisch, sondern vor allem auch für die Kleinbauern vor Ort. Daher solltest du beim Kauf immer auf Bio- und Fairtrade-Siegel achten. So unterstützt du nachhaltige Anbaubedingungen und faire Löhne für Reisbauern.

4. Transportweg: Da Reis vor allem im asiatischen Raum angebaut wird, sind die Transportwege entsprechend lang. Allerdings gibt es auch einige Sorten aus Europa (zum Beispiel Risotto-, Bomba- oder Schwarzer Naturreis). Achte deshalb beim Kauf immer auf das Herkunftsland.

Übrigens: Es gibt zwar auch Trockenreis, der auf trockenen Feldern (zum Beispiel im Gebirge) angebaut wird und somit deutlich umweltfreundlicher wäre. Allerdings kann Unkraut ohne stehendes Wasser viel besser gedeihen, weshalb Trockenreis deutlich weniger Ertrag bringt und sehr selten und teuer ist.