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Johannisbrotkernmehl: Infos zu Anwendung und Nachhaltigkeit

Johannisbrotkernmehl ist ein vielfältig einsetzbares Lebensmittel und eignet sich ideal für eine glutenfreie und vegane Ernährung. Was du damit machen kannst, erklären wir dir hier.

Was ist Johannisbrotkernmehl?

Johannisbrotkernmehl (auch: Carubenmehl oder Carobpulver) wird aus den Früchten des Johannisbrotbaumes gewonnen, dessen gemahlene Samen das Mehl ergeben. Der wärmeliebende Baum stammt ursprünglich aus dem arabischen Raum, kommt heute aber im gesamten Mittelmeerraum, Süd- und Nordamerika, sowie Australien vor. Die größten Anbaugebiete finden sich in den spanischen Regionen Valencia und der autonomen spanischen Gemeinschaft Katalonien.

Das Fruchtfleisch der gut 30 Zentimeter langen Früchte wurde früher zu einem nahrhaften und haltbaren Brot verarbeitet, was dem Johannisbrotbaum seinen Namen gab. Heute stehen besonders seine Kerne im Fokus des Interesses. Johannisbrotkernmehl schmeckt leicht süßlich und hat eine große Ähnlichkeit zu Kakao. Im Gegensatz zu diesem ist das Carobpulver aber fettarm, sowie reich an Kalzium und Ballaststoffen.

Verwendung von Johannisbrotkernmehl

Johannisbrotkernmehl ist gut in heißem Wasser löslich, wohingegen es in kaltem Wasser aufquillt. Diese Eigenschaften machen es zu einem beliebten Binde- und Verdickungsmittel in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Selbst für Tierfutter wird Johannisbrotkernmehl verwendet.

Für die heimische Küche eignet es sich ideal als veganes Bindemittel zum Backen und Kochen.

Weitere Eigenschaften machen das Johannisbrotkernmehl zu einem beliebten Zusatzstoff, den du unter dem Namen E 410 in Zutatenlisten finden kannst :

  • Bereits eine kleine Menge Johannisbrotkernmehl gibt Flüssigkeiten eine gelee-artige Form und verdickt sie.
  • Das Mehl ist Hitze, Säure und Salzen unempfindlich und kann daher vielfältig verwendet werden
  • Außerdem sorgt es dafür, dass Trübstoffe gebunden werden. So können etwa Limonaden und Saft-Schorlen klar gehalten werden, ohne dass sich ein Rand absetzt.
  • Johannisbrotkernmehl ist im allgemeinen gut verträglich, es ist vegan, frei von Cholesterin, Laktose oder Gluten und ist auch für Bio-Produkte zugelassen, wie das Ernährungsportal Lebensmittel-Warenkunde beschreibt.

Du findest Johannisbrotkernmehl unter anderem in den Zutatenlisten folgender Produkte:

  • Marmeladen und Konfitüren
  • Gelees, Pudding und Fertigmousse
  • Milchgetränke
  • Eis
  • Obst- oder Gemüsekonserven
  • Pasteten und Feinkost
  • Backwaren (besonders glutenfreie Backwaren)
  • Lebensmittel für Diabetiker

Johannisbrotkernmehl findest du in jedem Biomarkt oder Reformhaus. Das ergiebige Mehl eignet sich wunderbar als veganes und glutenfreies Bindemittel, etwa für cremige Torten oder Suppen.

Ist Johannisbrotkernmehl gesundheitlich bedenklich?

Allgemein wird Johannisbrotkernmehl als unbedenklich eingestuft, wie auch die Verbraucherschutzwebsite Codecheck angibt. Es ist uneingeschränkt als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und darf auch in der Säuglingsnahrung verwendet werden.

Zu Vorsicht sei jedoch besonders bei Allergikern geraten. Johannisbrotkernmehl steht im Verdacht, bei einer bereits vorhandenen Allergie zu Kreuzreaktionen führen zu können. Dies gilt besonders für eine bestehende Soja-Allergie.

Nachhaltigkeit von Johannisbrotkernmehl

Der Johannisbrotbaum ist für einen nachhaltigen ökologischen Anbau ideal geeignet. Seine Kultivierung ist sogar von ökologischem Wert, wie die Onlinezeitschrift Biothemen erklärt. Er gedeiht selbst auf kargen, trockenen und nährstoffarmen Böden. Ähnlich der Olivenbäume sind Johannisbrotbäume so bestens geeignet, um verödete Landschaften wieder aufzuforsten.

Die Wurzeln der Bäume schützen trockene Gebiete vor Erosion und lockern das Erdreich auf. In den heißen Anbaugebieten spendet ihr Blätterdach Schutz vor Sonne und Wind und stellt einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Wildtiere dar.

Die Ernte reifer Carob-Hülsen ist zwar recht aufwändig und kostenintensiv, da sie in Handarbeit geschieht und nicht automatisiert werden kann. Der Anbau von Carobbäumen kommt dafür ohne Pestizide aus, was seinem Mehl Biolebensmittelqualität gibt. Auch das Holz des Carobbaumes lässt sich gut verwerten. Da es langlebig und widerstandsfähig ist, eignet es sich zur Verarbeitung zu Böden, Wänden, Zäunen oder Möbeln.