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Kaffee rösten: So klappt es auch zuhause

Kaffee selber rösten ist im Prinzip ganz leicht. Allerdings lässt sich ohne einen Kaffeeröster zuhause nur schwer ein gutes Röstergebnis erzielen.

Das brauchst du zum Kaffeerösten

Kaffee wird in der Lebensmittelindustrie bei Temperaturen zwischen 250 und 450 Grad Celsius trockengeröstet. Hiefür kommen spezielle Trommel- oder Fließbettröster zum Einsatz, die ein besonders gleichmäßiges Röstergebnis garantieren. Zuhause tut es zwar auch eine einfache Bratpfanne, allerdings besteht hier das Risiko, dass die Kaffeebohnen sehr ungleichmäßig geröstet werden.

Möchtest du regelmäßig Kaffee zuhause rösten, empfiehlt sich die Anschaffung eines Trommelrösters für den Heimgebrauch. Kaffeeröster sind nicht ganz billig. Sie vermeiden aber, dass die Kaffeebohnen am Pfannenboden verbrennen. Ein Trommelröster arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip wie eine Heißluftfritteuse. Allerdings rotiert die Trommel im Trommelröster kontinuierlich, sodass keine „Hotspots“ entstehen, an denen es besonders heiß oder kalt ist. Selbst in einer Heißluftfritteuse ist die Hitzeverteilung zu ungleich, um ein gutes Röstergebnis zu erzielen.

So röstest du Kaffeebohnen zuhause

Neben einem Kaffeeröster benötigst du zum Rösten nur rohe Kaffeebohnen. Achte beim Einkauf auf ein Fairtrade-Siegel. So stellst du sicher, dass die Kaffeebäuer*innen einen fairen Preis für ihre Ware erzielen können. Greife am besten auf nass aufbereitete Arabica-Bohnen zurück. Diese erreichen die besten Qualitätsstufen, da nur reife Kaffeekirschen verarbeitet werden. Trocken-aufbereiteter Robusta-Kaffee aus Südostasien schmeckt deutlich herber und weniger aromatisch als Hochlandkaffee aus Südamerika oder Afrika.

So röstest du deine Kaffeebohnen mittels Kaffeeröster oder Heißluftfritteuse:

  1. Heize deinen Kaffeeröster oder deine Heißluftfritteuse auf 250 Grad Celsius vor.
  2. Gib die Kaffeebohnen in die Röstkammer und lasse die Bohnen bis zu deinem gewünschten Röstgrad rösten. Dies dauert typischerweise zwischen fünf und zehn Minuten. Verwendest du eine Heißluftfritteuse, so rühre die Kaffeebohnen regelmäßig um.
  3. Kühle die gerösteten Kaffeebohnen möglichst schnell an einem kühlen Ort ab. In der Industrie werden die Bohnen mit Kaltluft gekühlt. Die Aromastoffe im Kaffee sind leicht flüchtig und verdampfen daher bei hohen Temperaturen.
  4. Bewahre die gerösteten Kaffeebohnen in einem gasdurchlässigen und lichtgeschützen Beutel auf. Während der Kaffeeröstung bilden sich Röstgase, die im Zuge der Lagerung entweichen.

So erkennst du den Röstgrad deines Kaffees

Kenner*innen unterscheiden über ein Dutzend verschiedene Röstgrade von Kaffee. Der Röstgrad lässt sich einfach anhand der Farbe der Kaffeebohnen erkennen. Die Bohnen ändern im Laufe der Röstung ihre Farbe von grünlich-grau zu schwarz. Grob lässt sich die Röstung in drei Phasen einteilen:

  1. Das erste Knacken (First Crack), wobei die Bohnen zum ersten Mal an der Oberfläche aufbrechen, was du am Knistern erkennen kannst. Die Bohnen sind hier noch hellbraun. Das Kaffeearoma ist besonders säurebetont.
  2. Das zweite Knacken (Second Crack), wobei die Bohnen zum zweiten Mal aufbrechen. Die Bohnen sind hier bereits dunkelbraun. Dies entspricht einem mittleren Röstgrad, wie er in vielen Handelsprodukten zu finden ist.
  3. Öl migriert an die Oberfläche. Die Bohnen sind hier stark dunkelbraun bis schwarz mit kleinen Öltropfen an der Oberfläche. Die Chlorogensäure im Kaffee ist hier fast vollständig abgebaut, sodass der Kaffee sehr gut bekömmlich ist. Das Aroma ist besonders vollmundig und intensiv. Diese Röststufe ist vor allem in Spanien, Frankreich und Italien beliebt.

Warum dunkel gerösteter Kaffee bekömmlicher ist

Grundsätzlich gilt, dass dunkel gerösteter Kaffee bekömmlicher, süßlicher, und vitaminreicher ist als hell gerösteter Kaffee. Dies liegt daran, dass während der Röstung Säuren und Reizstoffe abgebaut werden und Vitamin-B3 aus Trigonellin gebildet wird.

Wie dunkel du deinen Kaffee röstest ist aber ganz deinen persönlichen Vorlieben überlassen. Vor allem die dunklen Röstgrade sind zu Hause nur schwer umsetzbar, falls du keinen Kaffeeröster besitzt. In einer Heißluftfritteuse ist die Hitzeverteilung recht ungleichmäßig, sodass ein hohes Risiko dafür besteht, dass dir einige Kaffeebohnen verbrennen.

Kaffee zuhause zu rösten ist nur etwas für echte Kaffeenerds. Ohne einen Kaffeeröster lassen sich zuhause kaum gute Röstergebnisse erzielen. Greife am besten auf fertig geröstete Bohnen aus Fairtradeanbau mit Biosiegel zurück. So kommst du ohne großen Aufwand in den Genuss von gutem Kaffee.