Kala Namak, auch Schwarzes Salz genannt, riecht nach faulen Eiern – und ist trotzdem in der veganen Küche beliebt. Wir erklären dir, was du über das spezielle Salz aus Indien wissen musst.
Kala Namak ist unter vielen Namen bekannt: Himalaya-Schwarzsalz, Rock Salt oder Black Salt oder Saindhav. Aber auch die Bezeichnung „Schwarzes Salz“ ist bei uns gebräuchlich. Du findest Kala Namak auch in deutschen Feinkostläden und Biomärkten. Besonders beliebt ist das spezielle Salz bei Veganern.
In diesem Artikel erfährst du, was Kala Namak ist, wie du es in der Küche verwenden kannst und worauf du beim Kauf achten solltest.
Schwarzes Salz: Besonderheiten von Kala Namak
Kala Namak kommt ursprünglich aus Indien und wird dort sowie in weiteren südasiatischen Ländern vielseitig verwendet. Obwohl es Schwarzes Salz heißt, hat es eher eine rötlich-dunkelviolette Farbe – vor allem wegen des enthaltenen Eisen.
Aber nicht nur die Farbe macht Kala Namak so ungewöhnlich: Das Salz riecht nach faulen Eiern, was auf die enthaltenen Schwefelverbindungen zurückzuführen ist. Deshalb kann Kala Namak nicht jede Nase überzeugen, die meisten Gaumen bei der richtigen Verwendung hingegen schon: Ein bisschen Kala Namak verleiht Speisen den typischen Eier-Geschmack. Deshalb ist das Salz vor allem bei Veganern und Ei-Allergikern beliebt.
Charakteristika von Kala Namak:
- Farbe: dunkelrot, dunkelviolett, schwarz-gräulich
- Geschmack: salzig, schwefelig, nach Ei
- Geruch: schwefelig, nach leicht faulen Eiern
- Herkunft: Indien, Pakistan
- Handelsnamen: Kala Namak, Schwarzsalz, Black Salt, Rock Salt, Saindhav, (Indian) Sanchal
Übrigens: Obwohl der enthaltene Schwefelwasserstoff ein giftiges Gas ist, kannst du Kala Namak in der Küche bedenkenlos verwenden. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind die verwendeten Mengen dabei so gering, dass keine gesundheitliche Gefährdung besteht.
Kala Namak: Herstellung und Kauf-Tipp
Beim traditionellen Herstellungsverfahren von Kala Namak wird Steinsalz aus dem Himalaya-Gebirge mit Holzkohle, Gewürzen, Kräutern und den Samen der Harad-Pflanze vermengt und erhitzt. Für den kommerziellen Vertrieb ist dieses Verfahren mittlerweile nicht mehr üblich. Es gibt vor allem noch zwei geläufige Methoden, schwarzes Salz herzustellen:
- Kala Namak mit Harad-Samen: Steinsalz (oft aus dem Himalaya) wird verkocht mit Harad-Samen (Früchte der Pflanze Terminalia chebula)
- Synthetisches Schwarzsalz: Natriumchlorid wird mit Natriumsulfat, Natriumhydrogensulfat und Eisensulfat vermischt und mit Holzkohle reduziert
Sowohl geschmacklich als auch optisch ähneln sich beide Versionen von Kala Namak stark. Das „echte“ Schwarze Salz gilt als höherwertig und ist meistens etwas teurer.
Kauf-Tipps:
- Hersteller müssen weder die genaue Herkunft noch die Herstellungsmethoden angeben. Deshalb ist es beim Kauf nicht immer ersichtlich, um welches schwarze Salz es sich handelt. Vor allem in Reformhäusern, Bioläden und ausgewählten Gewürz-Shops scheint das „natürliche“ Kala Namak mit Harad-Samen die üblichere Variante.
- Manche Hersteller geben die Zusammensetzung ihres Kala Namaks auch an, zum Beispiel das „Kala Namak Steinsalz von Pfefferdieb“ (erhältlich zum Beispiel bei Amazon**).
- Übrigens: Es gibt auch andere Salze, die als schwarzes Salz bezeichnet werden – zum Beispiel schwarzes Vulkansalz aus Hawaii. Dieses ist komplett schwarz (und nicht dunkelrot) und weist nicht den typischen Eier-Geschmack auf.
Kala Namak in der Küche – Rezept-Ideen und Tipps
Kein anderes veganes Lebensmittel kommt geschmacklich einem gekochten Ei so nahe wie Kala Namak. Deshalb ist das schwarze Salz in der veganen Ernährung so beliebt und kaum mehr wegzudenken.
Kala Namak eignet sich damit für sämtliche Gerichte, in denen du Eier imitieren möchtest, zum Beispiel:
- veganes Rührei mit Tofu oder Kichererbsenmehl – mit etwas Kurkuma für die gelbe Farbe
- veganes Shakshuka mit Kichererbsenmehl und Haferflocken
- Avocado, fein abgeschmeckt mit schwarzem Salz – zum Beispiel auf einer Scheibe Brot
- veganes Omelette
- veganer Eiersalat
- Armer Ritter (French Toast) als vegane Variante
In der indischen Küche wird Kala Namak hingegen ganz anders verwendet. Dort ist es vor allem Zutat von Chutneys, Obstsalaten, Chaats oder Raitas. Aber auch zu Fruchtsaftgetränken und Longdrinks kannst du Kala Namak hinzufügen.
In jedem Fall solltest du schwarzes Salz nur sparsam verwenden – sonst wird der eigenartige Geschmack schnell zu viel.
Schwarzes Salz: ökologisch trotz langer Transportwege?
Da Kala Namak fast immer aus Pakistan und Indien stammt, hat es lange Transportwege hinter sich – was mit vermehrtem Schadstoffausstoß und somit einer schlechteren Klimabilanz einhergeht.
Trotzdem: Wenn du dank Kala Namak keine Eier in der Küche verwendest, dann hat es letztlich doch eine gute Ökobilanz. Denn: Tierische Produkte haben den größten Einfluss auf den Planeten, wie eine Studie von 2019 zeigt. Außerdem braucht es vom Kala Namak nur so geringe Mengen, dass du mit einem Päckchen länger auskommst.
Wirkliche Alternativen zu Kala Namak gibt es nicht. Hefeflocken bringen zwar eine ähnliche Würze ins Essen – aber auch diese können Eier-Geschmack nicht so gut imitieren wie Schwarzes Salz.