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Galgant: Wirkung, Verwendung und Tipps zum Anbau

Galgant ist mit Ingwer verwandt und bildet ebenfalls unterirdische Knollen aus. Vor allem im asiatischen Raum ist Galgant eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze. Hier erfährst du, wie Galgant wirkt und wie du die Wurzel verwendest.

Bei Galgant handelt es sich um eine asiatische Gewürzpflanze, die eng mit Ingwer verwandt ist. Genau wie Ingwer bildet die Pflanze unterirdische Knollen aus, die in der Küche verwendet werden.

Dabei bezeichnet Galgant verschiedene Pflanzen:

  • Echter Galgant (Alpinia officinarum)
  • Großer Galgant (Alpinia galanga)
  • Kleiner Galgant (Kaempferia galanga)

Die genannten Arten bilden alle Knollen aus, die vor allem in der asiatischen Küche verwendet und als Heilpflanze geschätzt werden. Die Inhaltsstoffe sind überwiegend identisch. Häufig wird Galgant auch als Thai-Ingwer bezeichnet.

Im folgenden Artikel erfährst du, wie Galgant wirkt, wie du die Knolle verwendest und wie du sie in deinem Garten anbaust.

So wirkt Galgant

Vor allem in der asiatischen Medizin hat Galgant eine lange Tradition. Sowohl die frische Knolle, als auch getrockneter und anschließend zu feinem Pulver gemahlener Galgant gelten als Heilmittel.

Aber auch im europäischen Raum wird Galgant schon lange für gesundheitliche Zwecke verwendet. Bereits Hildegard von Bingen war überzeugt von der Wurzel. Sie hat Galgant vor allem bei Problemen mit dem Herzen angewandt, aber auch für den Magen und die Galle empfohlen und Fieber damit behandelt.

Die Wirkung von Galgant ist mittlerweile umfassend wissenschaftlich untersucht. So hat sich das Journal of Botanical Sciences 2015 in einer Studie mit den Inhaltsstoffen und der Wirkung von Galgant auseinandergesetzt und konnte folgende Eigenschaften nachweisen:

  • antimikrobiell: Im Labor hat sich Galgant als effizient gegen diverse Baktieren- sowie Pilzstämme erwiesen.
  • antioxidativ: Die Inhaltsstoffe von Galgant haben eine stark antioxidative Wirkung. So schützen sie den Körper vor oxidativen Stress, unterstützen ihn bei der Zellerneuerung und bekämpfen freie Radikale.
  • antikanzerös: In Tierversuchen an Ratten und Mäusen hat sich gezeigt, dass Galgant sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung von Tumoren effektiv ist. Erste Untersuchungen am Menschen haben ebenfalls gezeigt, dass Galgant die Ausbreitung von Krebszellen verringert.
  • entzündungshemmend: Galgant hilft bei Entzündungen und wird deshalb bei entzündlichen Hauterkrankungen, wie Rheuma oder Arthritis, eingesetzt.
  • cholesterinsenkend: In Untersuchungen an Ratten konnte Galgant schon nach vier Wochen merklich den Cholesterinspiegel senken.

Galgant in der Küche

Galgant erinnert sowohl optisch als auch geschmacklich an Ingwer. Die Galgantwurzel ist allerdings etwas milder und bringt einen leicht bitteren Geschmack, sowie eine frische Zitrusnote mit. Der Geruch von Galgant erinnert an Kiefernwald.

Um deine Speisen mit Galgant zu verfeinern, kannst du die Knolle entweder fein hacken oder reiben. Neben der frischen Knolle, kannst du Galgant auch getrocknet in Form von Pulver anwenden. Hast du die Knolle in Bio-Qualität gekauft, kannst du die Schale bedenkenlos verwenden. Andernfalls solltest du Galgant besser schälen.

Verwendest du Galgant roh oder fügst das Gewürz erst kurz vor dem Servieren hinzu, schmeckt die Wurzel eher scharf. Je länger du sie mitkochst, desto milder wird der Geschmack.

Grundsätzlich kannst du die verschiedenen Galgant-Sorten anhand der Farbe unterscheiden:

  • weiß bis gelb: Die helle Variante ist deutlich milder im Geschmack und eignet sich für eine Vielzahl von Gerichten.
  • rötlich: Die rote Wurzel ist schärfer und herber im Geschmack. Hier solltest du vorsichtig sein und weniger verwenden, damit der Geschmack nicht zu stark dominiert.

Genau wie Ingwer kannst du Galgant vielfältig in der Küche verwenden:

  • Suppen: Galgant verleiht asiatischen Suppen, wie der thailändischen Kokosmilchsuppe Tom Kha,  besondere Würze.
  • Wok-Pfanne: Egal ob Gemüse oder Reisgerichte – Galgant sorgt für eine exotische Note in Wok-Gerichten. Auch Fleisch und Fisch können von der feinen Würze von Galgant profitieren.
  • Eintöpfe und Curries: Vor allem in der thailändischen Küche ist Galgant ein fester Bestandteil von Curries.
  • Desserts: Viele asiatische Desserts setzen auf die milde Schärfe von Galgant. Du kannst beispielsweise asiatischen Reispudding mit Galgant verfeinern. Aber auch europäische Klassiker wie Milchreis bekommen durch Galgant, Kardamom und Nelken eine neue Tiefe.

Galgant im Garten

Galgant stammt aus dem asiatischen Raum und wird überwiegend in Thailand und der chinesischen Insel Hainan angebaut. Bei uns ist die Wurzel noch recht unüblich. Lediglich in gut sortierten Asia-Läden kannst du die Knolle erwerben.

Dabei wächst Galgant auch bei uns in Deutschland. Baust du die Pflanze in deinem Garten an, vermeidest du lange Transportwege und schützt so das Klima. Allerdings sind die Wurzeln erst nach etwa vier Jahren bereit zur Ernte.

So gelingt der Anbau:

Standort:

  • Galgant benötigt einen hellen und warmen Standort. Eine südseitige Fensterbank oder ein Gewächshaus sind optimal.
  • Da die Temperaturen das ganze Jahr konstant bleiben sollten, eignet sich Galgant nur für den Anbau im Topf. Der Topf sollte mindestens 20 Zentimeter im Durchmesser haben.

Boden:

  • Die Erde sollte Nährstoffreich und durchlässig sein. Die Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe. Eine Schicht Blähton oder Kies im unteren Teil des Topfs kann helfen, damit das Wasser besser abrinnt.

Pflanzung:

  • Um Galgant anzubauen, benötigst du lediglich ein frisches Stück Galgant. Lasse es für einige Tage an einem hellen Platz liegen, bis die Wurzel beginnt, auszutreiben.
  • Lege es in lockere Erde und bedecke es mit etwa zwei Zentimetern Erde.

Pflege:

  • Galgant braucht viel Flüssigkeit. Während der Wachstumsphase solltest du die Pflanze täglich gießen. Vermeide jedoch Staunässe, da die Wurzeln sonst schnell zu faulen beginnen.
  • Besprühe die Blätter zusätzlich regelmäßig mit etwas Wasser.
  • Damit sich die Knollen gut ausbilden, benötigt die Pflanze ausreichend Nährstoffe. Verwende dafür am besten organischen Dünger im Abstand von zwei Monaten.