Rosinen, Sultaninen oder Korinthen – Standest du auch schon mal vor dem Regal im Supermarkt oder Bioladen und wusstest nicht, was du nehmen sollst? Wir klären dich über die Unterschiede auf.
Rosinen, Sultaninen und Korinthen: Eine Frage der Traubensorte
Während Rosinen und Sultaninen derselben Traubensorte entstammen und sich nur durch die Art der Trocknung unterscheiden, sind Korinthen eine gänzlich andere Sorte. Die wichtigsten Unterschiede:
- Sultaninen und Rosinen werden aus der kernlosen, dünnhäutigen und besonders süßen, weißen Sultana-Traube hergestellt. Sie kommt meistens aus der Türkei.
- Für Korinthen werden kleinere, violett-schwarze Trauben verarbeitet. Diese kommen aus Griechenland, bevorzugt aus der Nähe von Korinth – daher auch der Name (zu Griechisch „Korinthiaki“).
Alle diese Sorten getrockneter Weintrauben werden mittlerweile in anderen Ländern wie Australien, Südafrika und den USA (Kalifornien) angebaut. Daher solltest du beim Kauf möglichst auf die Herkunft achten, um lange Transportwege zu vermeiden.
Bei der Vielfalt an Etiketten im Supermarktregal kann jedoch auch mal die Frage aufkommen: Was sind eigentlich Rosinen? Wenn du getrocknete Weintrauben ungeachtet ihrer Sorte beziehungsweise Trocknung als „Rosine“ bezeichnest, ist das nicht falsch. Es ist zugleich auch der gängige Oberbegriff für alle getrockneten Weinbeeren.
Unterschied von Rosinen und Sultaninen: Die Trocknung
Je nach Trocknung wird die Sultana-Traube zur Rosine oder zur Sultanine:
- Sultaninen zeichnen sich durch einen besonderen Schritt vor der dem Trocknen aus: Sie werden gedippt. Das heißt, sie werden mit einer Lösung aus Pottasche und Olivenöl besprüht.
- Dadurch löst sich die Wachsschicht auf der äußeren Schale und die Frucht wird wasserdurchlässig. So lässt sich die Trockenzeit auf drei bis fünf Tage reduzieren. Von einst 95 Prozent Wassergehalt bleibt eine helle, schrumpelige Beere übrig.
- Rosinen trocknen stattdessen zwischen fünf und sieben Tagen in der Sonne und werden etwas dunkler.
Getrocknet werden alle Weintrauben übrigens nach der gleichen Methode: Nach dem Ernten werden die Beeren aufgehängt oder auf spezielle Trocknungsplanen gelegt. Danach erhält die Weinbeere nur noch ungefähr 15 bis 18 Prozent ihres ursprünglichen Wassergehalts.
In der weiteren Verarbeitung werden durch Schütteln die Stiele von den Beeren gelöst, zu kleine Beeren ausgesiebt und die jetzt braunen und schrumpeligen Trauben nochmal gewaschen. Nach erneuter Trocknung werden die Beeren meistens mit Sonnenblumenöl behandelt, um zu verhindern, dass sie zusammenkleben.
Sind Sultaninen & Co gesund?
Sultaninen sind genau wie Rosinen gesund, wenn du sie in Maßen genießt. Sie versorgen dich mit B-Vitaminen, Kalium und Eisen. Letzteres nimmt dein Körper übrigens nur in Kombination mit Vitamin C gut auf, in etwa mit Paprika oder Zitrusfrüchten. Korinthen enthalten auch viel Magnesium, sowie Zink und Calcium.
Für alle getrockneten Weintrauben gilt jedoch: Sie bestehen circa zur Hälfte aus (Frucht-)Zucker und sind entsprechende Kalorienbomben.
Rosinen und Sultaninen: Geschwefelt oder ungeschwefelt?
Häufig werden Rosinen und Sultaninen im Laufe ihrer Herstellung noch geschwefelt, damit sie haltbarer werden. Das muss ab einem Zusatz von zehn Milligramm pro Kilo auf der Verpackung vermerkt werden. Schwefeln heißt entweder, Schwefel zu Schwefeldioxid zu verbrennen oder schwefelhaltige Verbindungen zuzusetzen. Ersteres ist allerdings eine veraltete Methode.
- Geschwefelte Trockenfrüchte können unter Umständen Übelkeit oder Kopfschmerzen hervorrufen. Der Prozess zerstört außerdem das enthaltene Vitamin B1.
- Zwar wirkt Schwefeln antibakteriell und beugt Pilzbefall vor, ist aus ökologischer Sicht aber nicht notwendig, um die Früchte haltbarer zu machen.
- Daher empfiehlt es sich im Zweifelsfall, zum – in der Regel – ungeschwefelten und unbehandelten Bio-Trockenobst zu greifen, zum Beispiel diese Bio-Sultaninen**, oder Bio-Korinthen vom Demeterhof.
Übrigens: Korinthen sind normalerweise immer ungeschwefelt. Bei Sultaninen und Rosinen erkennst du das Schwefeln an der dunkleren Farbe – und natürlich am Vermerk auf der Verpackung.
Was solltest du beim Kauf von Rosinen und Co. beachten?
Du hast europäische, ungeschwefelte Bio-Rosinen im Regal gefunden? Dann gibt es eigentlich nur noch eine Überlegung: Wie kannst du möglichst viel Plastikverpackung vermeiden? Trockenfrüchte sind wegen des niedrigen Wassergehalts lange haltbar – sofern sie trocken und einigermaßen luftdicht verpackt sind. Daher darfst du hier gerne zu der etwas größeren Vorratspackung greifen.
Tipp: Rosinen gibt es auch häufig in sogenannten Unverpackt-Läden, wo du dir die passende Menge direkt in deine selbst mitgebrachte Box füllen kannst. Erkundige dich doch mal, wo der nächste Unverpackt-Laden bei dir ist und schau für deinen nächsten Einkauf dort vorbei.
Mit Rosinen, Sultaninen und Korinthen kochen und backen
Mit Rosinen kannst du das ganze Jahr über kochen. Probiere doch zum Beispiel Rosinenkuchen, zuckerfreies Rosinenbrötchen, selbstgemachte Bruchschokolade mit getrockneten Weintrauben oder ein Apfel-Orangen-Rohkost-Törtchen als Dessert fürs vegetarische Weihnachtsmenü.
Sultaninen passen besonders gut in Namoura, den libanesischen Grießkuchen.
Getrocknete Weintrauben passen auch zu deftigen Gerichten: Couscous-Salaten, im Linsen-Salat, in Bulgur-Rezepten, oder in Rezepten mit Spitzkohl geben sie eine süße Note. Etwas herbere Rosinen und Korinthen passen gut zu einem fruchtigen Obstsalat oder Mujadarra, einem veganen Linsengericht.