Bohnen roh zu essen ist keine gute Idee – auch wenn sich viele andere Gemüsesorten problemlos als Rohkost eignen. Ungekocht enthalten die Hülsenfrüchte Phasin, das viele unerwünschte Nebenwirkungen hat.
Darum solltest du Bohnen nicht roh essen
Rohe Obst- oder Gemüsesticks gelten als gesunder Snack. Im Gegensatz zu Karotten oder Gurken solltest du aber besser nicht auf rohe Bohnen zurückgreifen. Auch beim Zubereiten schon ein Stück ungegarte Bohne zu probieren ist nicht ratsam.
Das liegt daran, dass rohe Bohnen der Verbraucherzentrale Bayern zufolge Phasin enthalten. Dabei handelt es sich um ein Lektingemisch, eine giftige Eiweißverbindung. Sie besteht aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Asparaginsäure, Serin, Alanin, Tyrosin, Lysin und Arginin. Phasin kommt in rohem Gemüse vor, insbesondere in der Gartenbohne und weiteren Hülsenfrüchten wie der roten oder weißen Nierenbohne.
Phasin ist für Menschen giftig, da es die roten Blutkörperchen verklebt. Ab einer bestimmten Dosis führt der Verzehr von grünen Bohnen zu Erbrechen, Durchfall, Magen– und Darmbeschwerden oder Kopfschmerzen. Bei Kindern reichen laut der Verbraucherzentrale Bayern schon fünf bis sechs Bohnen aus, damit sich Symptome zeigen. Bei der roten Nierenbohne können Erwachsenen auch schon nach dem Verzehr von vier bis fünf Samen Nebenwirkungen spüren, während es bei der Gartenbohne eine gute Handvoll sein muss. Vergiftungserscheinungen treten meistens zwei bis drei Stunden nach dem Verzehr auf.
Tödliche Vergiftungen sind im schlimmsten Fall auch möglich. Dafür ist allerdings eine sehr große Menge an Bohnen nötig.
Das solltest du beim Essen von Bohnen beachten
Damit du deine Bohnen ohne Nebenwirkungen genießen kannst, haben wir im Folgenden ein paar Tipps für dich:
- Koche die Bohnen mindestens zehn Minuten. Dabei wird laut der Verbraucherzentrale Bayern das Phasin zerstört und du läufst keine Gefahr, dich zu vergiften.
- Schütte das Bohnenwasser nach dem Einweichen weg, da es Phasin enthält. Das Kochwasser kannst du weiterverwenden: Bohnenwasser verwenden: 5 überraschende Möglichkeiten.
- Sei mit keimenden Bohnen oder Hülsenfrüchten vorsichtig. Durch das Keimen verringert sich das enthaltene Phasin, aber du solltest sie trotzdem lieber kurz blanchieren oder kochen. Hier würde aufgrund des niedrigeren Phasingehalts auch Blanchieren reichen.
- Halte kleine Kinder von ungekochten Bohnen fern. Sie sind aufgrund ihres geringen Gewichts anfälliger für Nebenwirkungen und wissen noch nicht, dass Bohnen ungekocht nicht gut für sie sind.
Welche Gemüsesorten du anstelle von Bohnen gut roh essen kannst, erfährst du in folgendem Artikel: Diese 6 Gemüsesorten solltest du lieber roh essen.