Emmermehl ist ein Urgetreidemehl mit kräftig-nussigem Geschmack. Du kannst daraus nicht nur Brot und Brötchen backen, sondern es auch in anderen Bereichen verwenden. Wir stellen dir verschiedene Ideen vor.
Emmer ist eines der ältesten Urgetreide und gilt als Vorläufer des heutigen Weizens. Nachdem ertragreichere Getreidesorten den Emmer lange verdrängt hatten, erfährt er heute wieder neue Wertschätzung. Zum einen liegt das an seinem aromatischen Geschmack, zum Anderen enthält Emmermehl zahlreiche gesunde Nährstoffe. Insbesondere ist es sehr eiweißreich und liefert wichtige Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Magnesium.
In der Küche kannst du die geschmacklichen Eigenheiten von Emmer vielseitig nutzen – nicht nur zum Brotbacken, aber beispielsweise auch für Kuchen oder Pasta. Wir geben dir einen Überblick über die Verwendungsmöglichkeiten von Emmermehl und stellen dir ein einfaches Rezept für Emmer-Dinkel-Brot vor.
Egal ob Weizen, Dinkel oder Emmer: Mehl kaufst du am besten in Bio-Qualität und von regionalen Anbieter:innen. Bio-Mehl stammt aus ökologisch nachhaltiger Landwirtschaft und ist deshalb nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt. Wenn du regional hergestellte Produkte zum Kochen und Backen verwendest, sparst du außerdem unnötige Transportwege ein und weißt genau, woher deine Lebensmittel stammen.
Übrigens: Weil Emmer im Anbau weniger ertragreich ist als andere Sorten, ist konventionelles Emmermehl übrigens selten. Meistens kommt das Mehl deshalb sowieso aus biologischem Anbau. Um ganz sicher zu gehen, halte aber Ausschau nach einem Bio-Siegel.
Emmermehl: Nussige Grundlage für Brote
Emmermehl bietet eine gute Grundlage für Brote oder Brötchen mit herzhaft-würzigem Eigengeschmack. Du kannst zum Brotbacken entweder reines Emmermehl verwenden oder es mit anderen Mehlsorten zu einem Mischteig kombinieren. Geschmacklich passen besonders Emmermehl und Dinkelmehl gut zusammen.
Mischungen haben den Vorteil, dass sich die Zutaten besser zu einem Teig binden – reines Emmermehl klebt weniger gut als beispielsweise Weizenmehl. Teige aus reinem Emmermehl haben deshalb eine etwas weichere Konsistenz, lassen sich aber trotzdem verarbeiten.
In den meisten Brotrezepten auf Weizen- oder Dinkelbasis kannst du die jeweilige Menge Weizen- oder Dinkelmehl einfach durch die gleiche Menge Emmermehl ersetzen. Wasser oder Milch gibst du in diesem Fall aber am besten vorsichtig und schrittweise hinzu: Wenn du die Mehlsorte austauschst, kann es sein, dass du etwas mehr oder etwas weniger Flüssigkeit benötigst als im Originalrezept. Richte dich dabei nach der Konsistenz des entstehenden Teiges.
Rezept: Mischbrot mit Dinkel- und Emmermehl
Emmer-Dinkel-Brot- Zubereitung: ca. 15 Minuten
- Ruhezeit: ca. 120 Minuten
- Koch-/Backzeit: ca. 45 Minuten
- Menge: 1 Stück
- 300 g Emmermehl
- 250 g Dinkelmehl (Type 630)
- 1 TL Zucker
- 2 TL Salz
- 2 TL Brotgewürz
- 20 g frische Hefe
- 200 ml lauwarmes Wasser
- 130 ml Kuhmilch oder Pflanzenmilch
- Mehl zum Bestreuen
-
Vermische das Emmer- und das Dinkelmehl in einer großen Schüssel mit Zucker, Salz und Brotgewürz.
-
Forme in der Mitte der Mischung eine Mulde und bröckle die Hefe hinein. Gib dann das Wasser und die Milch in die Mulde und verrühre die Hefe damit, bis sie sich aufgelöst hat.
-
Verknete alle Zutaten mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten Teig. Decke die Schüssel mit einem Küchentuch ab und lasse den Teig eine Stunde lang gehen.
-
Bestreue eine Arbeitsfläche mit etwas Mehl und knete den Teig auf der Fläche noch einmal gut mit den Händen durch. Forme ihn anschließend zu einer Kugel.
-
Lege ein Backblech mit Backpapier (oder einem nachhaltigen Backpapier-Ersatz) aus. Setze die Teigkugel auf das Blech und decke sie mit einem Küchentuch ab. Lasse den Teig erneut eine Stunde lang gehen.
-
Schneide das Emmer-Dinkel-Brot rautenförmig ein und bepinsle es großzügig mit Wasser. Backe es anschließend bei 200 Grad Umluft für etwa 45 Minuten.
Emmermehl: Nicht nur für Brot geeignet
Emmermehl kannst du nicht nur zum Brotbacken verwenden. Sein nussiger Geschmack verleiht auch süßen Backwaren eine interessante Note und harmoniert gut mit Gewürzen wie Zimt, Anis oder Fenchelsamen. Damit eignet sich Emmermehl zum Beispiel auch als Grundlage für weihnachtliche Kuchen.
Besonders gut passt das kräftige Emmeraroma aber zu Äpfeln. In Apfelkuchen-Rezepten lohnt es sich deshalb, einen Teil des Mehls gegen Emmermehl auszutauschen. Wie auch beim Brotbacken kannst du hier meist im Verhältnis 1:1 vorgehen. Probiere zum Beispiel folgende Rezepte zur Abwechslung mit Emmermehl aus:
- Apfelkuchen mit Mürbeteig
- Gedeckter Apfelkuchen vom Blech
- Veganer Apfelkuchen
Auch Nudelteig kannst du anteilig oder komplett mit Emmermehl herstellen. Weil Emmerkörner etwas fester als Weizenkörner sind, bekommt die Pasta so neben einem kräftigen Vollkornaroma auch zusätzlichen Biss, wenn du sie al dente zubereitest. Ein einfaches Grundrezept für Nudelteig findest du hier: Nudeln selber machen: So gelingt die perfekte Pasta.