Meerkohl ist eine heimische Pflanze, die vor allem an Küsten wächst. Mit etwas Geschick kannst du den Kohl aber auch in deinem eigenen Garten anpflanzen und ernten.
Der Meerkohl, auch Strandkohl genannt, ist an den Küsten Nord- und Westeuropas zuhause. Früher war er reichlich anzutreffen, heute sind die Bestände geschrumpft. Deshalb darf der wildwachsende Meerkohl nicht mehr gesammelt werden.
Meerkohl wird zwischen 30 und 75 Zentimeter hoch und bis zu 80 Zentimeter breit. Die Pflanzen bilden Horste und lassen sich an aufrechten Blütenstielen gut erkennen.
Willst du den Meerkohl auch in deinem Garten anpflanzen, findest du im Folgenden alle Infos, die du brauchst.
Meerkohl: Standort und Aussaat
Wie bei allen Pflanzen gilt auch beim Meerkohl: Wenn er gut gedeihen soll, musst du vor dem Pflanzen den passenden Standort für ihn suchen. Wildwachsend bevorzugt er salzhaltige Küstenböden, doch er passt sich auch an Gartenböden an. Wichtig ist, dass du ihn an einem sonnigen Standort pflanzt und dass er keine direkten Pflanznachbarn hat. Der Standort sollte außerdem luftig und möglichst frei sein. Was das Substrat angeht, fühlt sich der Meerkohl in sandigen, durchlässigen Böden am wohlsten. Steinigen, lehmigen Boden akzeptiert er ebenso – aber nur, wenn du diesen regelmäßig auflockerst.
Hast du einen geeigneten Platz gefunden, kannst du mit der Aussaat beginnen. Das tust du am besten im Frühjahr.
- Besorge dir Meerkohlsamen im Gartenfachhandel. Verwende bevorzugt Bio-Saatgut.
- Lasse die Samen für einen Tag im Wasser vorquellen.
- Stelle ein paar Anzuchtschälchen bereit und fülle diese mit Anzuchterde.
- Drücke die Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Erde.
- Stelle die Pflanzgefäße an einen hellen Ort, aber nicht in die direkte Sonne.
- Halte die Erde feucht.
Nach etwa drei bis vier Wochen kannst du die Pflänzchen vereinzeln und ins Freiland auspflanzen. Halte etwa 50 Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen, sodass sie genug Platz zur freien Entfaltung haben.
Meerkohl richtig pflegen: So gedeiht er prächtig
Insgesamt ist Meerkohl eine sehr pflegeleichte Pflanze. In der Zeit nach dem Pflanzen solltest du ihn mit ausreichend Wasser versorgen. Achte dabei aber unbedingt darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt, denn das verträgt er nicht.
Nach etwa einem Jahr ist die Pflanze gut angewachsen. Ab dann kann sich der Meerkohl selbst mit Wasser aus dem Boden versorgen und du musst ihn nicht zusätzlich gießen. Lediglich in extrem heißen und trockenen Phasen solltest du ihm etwas Wasser geben.
Mit Wasser versorgt sich der Meerkohl zwar fast ausschließlich selbst, mit Nährstoffen allerdings nicht. Er hat einen relativ hohen Nährstoffbedarf, weshalb es sich lohnt, jährlich im Herbst oder Frühjahr etwas Kompost oder Stallmist unter die Erde zu mischen. Möchtest du regelmäßig Meerkohl ernten, solltest du ihn mit Langzeitdünger versorgen.
Meerkohl: So verwendest du ihn richtig
Im ersten Jahr der Pflanzung solltest du deinen Meerkohl noch nicht ernten. Ab dem Frühjahr des zweiten Jahres kannst du loslegen.
Der Meerkohl ist ein sogenanntes Bleichgemüse – du musst ihn also vor der Ernte bleichen. Das Bleichen verfeinert den Geschmack des Meerkohls und sorgt dafür, dass er weniger bitter wird. Dazu stülpst du bereits im Februar einen großen Topf oder etwas Ähnliches über den Wurzelansatz. Durch den Entzug des Lichts bildet die Pflanze kein Chlorophyll und wird demnach nicht grün. Etwa vier Wochen später kannst du die ersten Triebe ernten.
Kochen kannst du sie wie Spargel und zum Beispiel als Gemüsebeilage, im Salat oder in Lasagnen und Aufläufen verarbeiten.
Nach dem Bleichen nimmst du die Töpfe wieder weg und lässt den Meerkohl weiter gedeihen. Nach einigen Wochen kannst du dann die Blütenknospen ernten. Diese kannst du genauso wie Brokkoli zubereiten.
Übrigens: Lass am besten ein paar Blütentriebe stehen. Darüber freut sich nicht nur das Gärtnerauge, sondern auch die Bienen in deinem Garten.