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Wildapfel pflanzen, pflegen und verwenden: So geht’s

Wildapfel ist ein Kleinbaum, der im Sommer mit seiner üppigen Blütenpracht auffällt und dich im Herbst mit zahlreichen Früchten versorgt. Was du bei der Pflanzung, der Pflege und beim Verzehr beachten solltest, erfährst du hier.

Der Winterapfel (auch als Holzapfel bekannt) ist eine heimische Pflanze: Seit Jahrhunderten wird sie regional kultiviert und ihre Früchte verzehrt. Heute kommt der Winterapfel in Deutschland jedoch nur noch selten vor. Dabei ist er auch ein beliebter Zufluchtsort für Vögel und Säugetiere und eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Insekten.

Charakteristisch ist der dünne Stamm, der nur einen Durchmesser von zwei bis vier Zentimetern erreicht sowie die leicht holzige Konsistenz. Manche Zweige sind mit Dornen besetzt. Einige Sorten weisen auch eine leicht schrumpelige Haut auf. Dies beeinträchtigt jedoch weder die Gesundheit des Baumes noch den Geschmack der Äpfel.

Die Blütezeit des Baums erstreckt sich von April bis Mai und lässt ihn in einer weißen bis hellrosa Pracht erstrahlen. Die Äpfel reifen ab dem frühen Herbst und sind je nach Sorte gelblich bis rötlich gefärbt. Wähle für die Pflanzung unbedingt regionale Sorten aus. Hier bekommst du weitere Infos: Winteräpfel: Diese Sorten solltest du kennen.

Wildapfel pflanzen: Die Grundbedingungen

Bevor du Wildapfel pflanzt, solltest du dir Gedanken über den Zeitpunkt und Ort der Pflanzung machen. Beachte dabei folgende Hinweise:

  • Zeitpunkt: Die beste Zeit zum Pflanzen ist im Herbst. Grundsätzlich ist es aber das ganze Jahr über möglich.
  • Standort: Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Baum mag Sonne und Wärme und sollte nicht von anderen Pflanzen in den Schatten gestellt werden. Ansonsten ist er recht robust, sodass ihm Wind und Regen nichts anhaben können. Beachte, dass der Apfelbaum zwischen drei und sechs Meter hoch werden kann. Dies variiert aber je nach Sorte. Gleichzeitig wachsen die Wurzeln recht weitläufig und dicht unter der Erdoberfläche. Es gibt auch Sorten, die sich für eine Heckenpflanzung eignen.
  • Boden: Da der Wildapfelbaum ein Wildgehölz ist, kommt er mit fast jedem Boden zurecht. Lediglich äußerst nassen Boden wie Moor mag er nicht besonders. Dennoch kannst du die besonders nährstoffarme Erde mit Nährstoffen und Sand anreichern.

So pflanzt du den Wildapfel

Einen Wildapfel zu pflanzen ist nicht schwer. Richte dich dafür nach den folgenden Schritten:

  1. Stelle den jungen Baum in einen Kübel mit Wasser, sodass sich die Wurzeln vollsaugen können.
  2. Hebe ein Pflanzloch aus. Dieses sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Pflanzballen des Wildapfelbaums.
  3. Reichere die Erde mit etwas Kompost oder anderem organischen Dünger an.
  4. Stelle den kleinen Baum in das Loch und fülle die Erde wieder auf. Drücke sie gut fest.
  5. Gieße den frisch gepflanzten Wildapfelbaum ordentlich an.
  6. Je nach Standort kann es sinnvoll sein, den Jungbaum in der ersten Zeit mit einem Pfahl zu befestigen.
  7. Wenn du Rindenmulch um den Baum streust, beugst du Unkraut vor und schützt zugleich den Baum vor ungewollten Konkurrenz-Pflanzen.

Baum pflegen: Tipps und Hinweise

Der Wildapfelbaum ist robust und recht anspruchslos. Für die Pflege genügt es, wenn du folgende Tipps beachtest:

  • Am wichtigsten ist, dass du den Wildapfel vor Trockenheit bewahrst. Vor allem in jungen Jahren solltest du den Baum während langer Trockenphasen regelmäßig gießen. Wir empfehlen, Regenwasser zu sammeln und damit deine Pflanzen zu versorgen.
  • Möchtest du deinem Wildapfel etwas Gutes tun, kannst du ihn in der ersten Jahreshälfte (Frühling bis Juni) düngen, am besten mit Kompost.
  • Grundsätzlich ist es nicht notwendig, den Wildapfelbaum zurechtzuschneiden. Doch entfaltet er sich nicht so, wie es für deinen Garten und deine anderen Pflanzen am besten ist oder möchtest du ihn formen, solltest du ihn ab und zu schneiden. Wie du den Schnitt am besten vornimmst, kannst du hier nachlesen: Apfelbaum schneiden: Der richtige Baumschnitt im Frühjahr und Herbst
  • Wildapfel ist winterhart. Du musst also keine besonderen Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit treffen.
  • Wenn du den Apfel vermehren möchtest, machst du das am besten über eine Aussaat: Streue Samen der Früchte im Herbst draußen in einen Topf und halte ihn feucht. Einen Steckling zu schneiden und diesen zu kultivieren, gelingt häufig nicht.
  • Krankheiten und Schädlinge machen dem Wildapfelbaum größtenteils keine Sorgen. Typische Apfelbaum-Krankheiten wie Apfelschorf oder Feuerbrand können jedoch teilweise vorkommen.

So kannst du den Wildapfel verwenden

Wildäpfel sind essbar. Allerdings sind junge Äpfel des Baumes eher sauer und herb, da viele Gerbsäuren enthalten sind. Du kannst sie kochen, um den Geschmack abzumildern. Zusätzlich enthalten die Kerne des Wildapfels, wie bei anderen Äpfeln auch, den Stoff Amygdalin, der im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt wird. Selbst wenn du mal auf die Kerne beißt, sind diese in geringen Mengen unbedenklich.

Wildäpfel enthalten vergleichsweise viel Pektin. Den Stoff kennst du vielleicht als veganes Geliermittel. Ebenso haben sie eine festere Konsistenz als Kulturäpfel. Diese beiden Eigenschaften kannst du dir zu Nutze machen, indem du die Früchte für selbstgemachtes Apfelmus oder Apfelgelee nutzt. Auch Tee, Saft oder Sirup kannst du aus Wildäpfeln herstellen.

Die Früchte werden auch gern als Dekoelement in Gestecken oder Kränzen verwendet.