Konjakmehl ist nicht nur ein Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie, sondern auch als Mittel zum Abnehmen bekannt. Wir zeigen dir, was es mit dem Pulver auf sich hat und wie es in Sachen Nachhaltigkeit abschneidet.
Was ist Konjakmehl?
Die Grundlage für Konjakmehl ist die sogenannte Konjakwurzel. Dabei handelt es sich um die Knolle der Teufelszunge, einer Pflanze, die im Osten Asiens beheimatet ist. Um das Mehl zu gewinnen, trocknen Hersteller*innen die Knolle zunächst und zermahlen sie anschließend zu einem feinen Pulver.
In Südostasien ist Konjakmehl ein traditionelles Lebensmittel und wird vor allem zum Gelieren und Andicken verwendet. Denn bei Kontakt mit einer Flüssigkeit quillt das Pulver stark auf und kann so große Mengen an Wasser binden.
Der Wirkstoff, der diesen Effekt erzeugt, ist auch als Glucomannan bekannt. Die Wirkung ist in etwas mit der von Flohsamenschalen zu vergleichen. Auch in Deutschland ist Konjak- beziehungsweise Glucomannanmehl unter der Nummer E425 als Zusatzstoff registriert.
Konjakmehl zum Abnehmen?
In der Fitnessindustrie gilt Konjakmehl mittlerweile als effektives Abnehmmittel. Das liegt vor allem daran, dass es sehr kalorienarm ist: 100 Gramm enthalten nur etwa 80 Kilokalorien. Konkjakmehl ist fettfrei und besteht zu etwa 87 Prozent aus Kohlenhydraten. Dabei handelt es sich zum Großteil um unverdauliche Kohlenhydrate, also lösliche Ballaststoffe.
Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen wirkt Konjakmehl sehr sättigend. Die Europäsiche Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt, dass übergewichtige Personen mithilfe des Glucomannanpulvers abnehmen können.
Dafür sollen Erwachsene laut EFSA dreimal am Tag mindestens ein Gramm Konjakpulver mit ein bis zwei Gläsern Wasser vor den Mahlzeiten zu sich nehmen. Der Sättigungseffekt soll dazu führen, dass man anschließend weniger zu sich nimmt. Effekte treten jedoch nur auf, wenn die Person generell auf ein gewisses Kaloriendefizit achtet.
Beachte: Wenn du abnehmen möchtest, solltest du dies stets im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung tun. Crash-Diäten und unkontrolliertes Fasten sind weder gesund, noch sorgen sie für einen langfristigen Effekt. Achte deshalb auch beim Abnehmen auf die Signale deines individuellen Körpers, anstatt dich von gesellschaftlichen Körperidealen leiten zu lassen.
Konjakmehl: Tipps zu Kauf und Nachhaltigkeit
Konjakmehl kannst du in Form von Kapseln oder als Pulver erwerben. Achte beim Kauf auf Bio-Qualität, um umwelt- und gesundheitsschädliche Pestizide zu vermeiden. Lies dir außerdem die Zutatenliste gut durch und achte darauf, dass das Produkt keine Zusatzstoffe enthält.
Das Pulver kannst du mit einer Flüssigkeit deiner Wahl anrühren oder unter Joghurt, Müslis und Smoothies mischen. Achte generell immer darauf, Konjakmehl mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Andere typische Konjakprodukte sind Low-Carb-Nudeln und Reis, die aus der Knolle hergestellt werden. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel: Konjak-Nudeln: Was ist dran an der Konjak-Wurzel?
Aus ökologischer Perspektive sind Konjakmehl und Produkte, die es enthalten, jedoch fragwürdig. Das liegt insbesondere an der schlechten Ökobilanz: Teufelszungen wachsen nur im Osten Asiens und müssen deshalb lange Transportwege nach Deutschland zurücklegen. Verwende Konjak also nur in Maßen oder greife am besten auf regionale Alternativen zurück.
Konjakmehl: Nachhaltige Alternativen
Für sättigende Low-Carb-Mehle musst du nicht auf Produkte von anderen Kontinenten zurückgreifen. Kohlenhydratarme Mehle aus regionalen Lebensmitteln sind zum Beispiel:
- Leinsamenmehl: Leinsamen haben ebenfalls einen hohen Anteil an Ballaststoffen und deshalb auch ein hohes Quellvermögen. Neben ihren sättigenden Eigenschaften sind sie zudem reich an Omega-3-Fettsäuren und können nicht nur beim Abnehmen, sondern auch bei Magen-Darm-Beschwerden helfen.
- Walnussmehl: Auch Walnüsse lassen sich problemlos in Deutschland anbauen. Wie Leinsamenmehl ist auch Walnussmehl reich an ungesättigten Fettsäuren und pflanzlichem Protein. Allerdings quillt es weniger auf. Aufgrund seines intensiven Aromas kannst du es besonders gut zum Backen verwenden.
- Kürbiskernmehl: Mehl aus Kürbiskernen ist eine besonders gute Proteinquelle und hat einen würzig-nussigen Geschmack. So eignet sich dieses Mehl gut für herzhafte Gerichte.
- Sonnenblumenmehl: Auch Mehl aus Sonnenblumenkernen bekommst du aus deutschem Anbau. Ähnlich wie Kürbiskernmehl eignet es sich vor allem für herzhafte Teige. In geringen Mengen kannst du es aber auch für süße Speisen verwenden.