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Käse ohne Lab: So erkennst du ihn

Viele Vegetarier meiden Käse, der mit tierischem Lab hergestellt wird. Um Lab zu gewinnen, muss schließlich ein Kalb geschlachtet werden. Wie du Käse ohne Lab erkennst, verraten wir dir hier.

Lab ist eine Mischung proteinspaltender Enzyme, die Milch gerinnen lässt. Deshalb ist der Stoff in vielen Käsesorten enthalten. Für Vegetarier ist Käse mit Lab jedoch problematisch, denn um Lab zu produzieren, müssen Kälber geschlachtet werden.

In der Regel stammt Lab aus dem Labmagen junger Kälber. Die Kälber benötigen diese Enzyme, um die Proteine aus der Muttermilch verdauen zu können. Der Labmagen ist typischerweise ein Abfallprodukt, das bei der Schlachtung anfällt. Aus ihm lässt sich das Lab chemisch extrahieren. Lab hat den Vorteil, dass es die Milch eindicken kann ohne den Käse zu säuern. Doch wie erkennt man Käse ohne Lab?

Mehr Informationen: Tierisches Lab: Was der Begriff bei Käse bedeutet

Käse ohne Lab: Das sagt dir die Zutatenliste

In der EU besteht keine Pflicht für den Lebensmittelhersteller, traditionell hergestellten Käse mit einer Zutatenliste zu versehen. Nur wenn der Käse Zusatzstoffe enthält, muss eine Zutatenliste auf der Verpackung abgedruckt sein. Käse ohne Lab ist daher oftmals nicht einfach zu erkennen.

Kennzeichnet ein Hersteller seinen Käse als ‚labfrei‚, so ist dies eine freiwillige Angabe. Bei als ‚labfrei‘ gekennzeichneten Käsesorten kannst du dir sicher sein, dass der Käse ohne Lab hergestellt wurde. Oftmals wird in diesen Käsesorten das tierische Lab durch mikrobielles Lab ersetzt. Der Labaustauschstoff ist in der Regel eine dem tierischen Lab ähnliche Enzymmischung, die mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt wird.

Diese Käsesorten enthalten kein Lab

Käsesorten, die mit Hilfe von Säure angedickt werden, enthalten sicher kein Lab. Hierzu zählen viele Frischkäse- und Sauermilchkäsesorten. Käse ohne Lab sind beispielsweise:

  • Ricotta
  • Philadelphia
  • Paneer
  • Mainzer Käse
  • Harzer Käse

Quark kann ebenfalls frei von Lab sein. Die Milch wird mit Milchsäurebakterien versetzt, um sie dickzulegen. Den meisten verfügbaren Quarksorten wird aber eine kleine Menge an Lab zugesetzt, damit die Milch besser gerinnt. Bei Quark solltest du daher unbedingt einen genauen Blick auf die Verpackung oder Website des Herstellers werfen.

Am besten ist es, wenn du im Zweifelsfall beim Hersteller direkt nachfragst. Die meisten Hersteller veröffentlichen detaillierte Zutatenlisten auf ihrer Website. Für Vegetarier gibt es mittlerweile ein großes Angebot an Käse ohne Lab. Selbst Käsesorten wie Camembert, Emmentaler, Gruyère, Mozzarella, und Parmesan, die traditonell mit Lab hergestellt werden, sind heutzutage auch vielfach als ‚labfreie‘ Variante erhältlich.

Käse ohne Lab: Diese Alternativen gibt es

Um Käse herzustellen, muss die Milch gerinnen. Hierfür gibt es neben Lab auch andere Methoden. Welches Verfahren angewendet wird, hängt von der Käsesorte ab:

1. Säure

Milch kann durch Säure gerinnen. Um den italienischen Frischkäse Ricotta herzustellen, wird beispielsweise Essig in eine warme Milch-Sahne-Mischung eingerührt. Diese dickt daraufhin innerhalb weniger Minuten an. Nun muss nur noch die Molke abgepresst werden, und fertig ist der Käse ohne Lab.

2. Milchsäurebakterien

Milch kann ebenfalls durch Milchsäurebakterien gerinnen. Die Milchsäurebakterien wandeln den Milchzucker Laktose in die Milchsäure Laktat um. Die Milch wird sauer, wodurch die Proteine ausfällen und ein dickflüssiges Gelnetzwerk bilden. Die meisten Frischkäsesorten, wie etwa Quark, werden nach diesem Prinzip hergestellt.