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Tomaten: So gesund ist das beliebte Gemüse

Tomaten sind nicht nur lecker, sondern auch ausgesprochen gesund. Wir zeigen dir, was in ihnen steckt und worauf du beim Kauf achten solltest.

Tomaten (in Österreich auch als „Paradeiser“ bekannt) sind allgegenwärtig in unserer Ernährung. Deshalb denken wir nur selten darüber nach, wie gesund sie eigentlich sind. Denn bei Tomaten handelt es sich um kleine Allroundtalente, die unsere Haut und unser Herz unterstützen und sogar manchen Arten von Krebs vorbeugen sollen.

Inhaltsstoffe und Wirkung: Das macht Tomaten gesund

Tomaten bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und zu 4 Prozent aus Kohlenhydraten. Der Großteil davon sind einfache Zucker wie Glucose und Fructose. Trotzdem sind sie mit 18 Kilokalorien pro 100 Gramm besonders kalorienarm. 

Unter anderem verfügen Tomaten über folgende Vitamine:

  • Vitamin C
  • Kalium
  • Vitamin K1
  • Vitamin B9 (Folsäure)

Neben den gesunden Vitaminen sind Tomaten aber auch reich an folgenden Stoffen:

  • Lycopin (ein Carotinoid)
  • Beta-Carotin (Pro-Vitamin A)
  • Naringenin (Flavonoid, Bitterstoff)
  • Chlorogensäure

Diese verschiedenen Carotinoide, Flavonoide und Säuren sind verantwortlich für die besondere gesunde Wirkung von Tomaten. Sie können deine Gesundheit auf vielfältige Weise unterstützen:

  • Sonnen- und UV-Schutz: Carotinoide und Flavonoide sind schon in der Pflanze dafür verantwortlich, Schutz vor der schädlichen Strahlung der Sonne zu bieten. Doch auch im Menschen können sie diese Wirkung durch die richtige Ernährung entfalten: Vor allem Beta-Carotine und Lycopine schützen deine Haut nachweislich vor der UV-Strahlung und vor Sonnenbrand. 
  • Übergewicht: Tomaten verringern die Begleiterscheinungen von krankhaftem Übergewicht: Laut einer Studie, in der verschiedenen übergewichtigen Patienten Tomatenpulver gegeben wurde, reduzierten sich verschiedene Krankheitserscheinungen drastisch: Stoffwechselprobleme verminderten sich, Fettanlagerungen in den Organen wurden reduziert und die Entzündungen im Fettgewebe nahmen ab.
  • Diabetes: Die Lycopine in den Tomaten verminderten außerdem nachweislich die Insulin-Resistenz und die Entzündungswerte in getesteten Mäusen. Sowohl Lycopine als auch die Chlorogensäure reduzieren die Triglyceride im Blut, welche für die Entwicklung von Diabetes verantwortlich sein können. Bei ihnen handelt es sich um Nahrungsfette, die bei gesunden Menschen regulär zu Energie umgewandelt werden. Bei zu hoher Aufnahme oder Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Übergewicht können sie zum Problem werden.
  • Krebsvorbeugend: Laut einer Analyse verschiedener Studien reduziere das Lycopin bei älteren, männlichen Patienten das Risiko für Prostatakrebs. Es wird vermutet, dass dies aufgrund seiner antioxidativen Fähigkeiten geschieht. Desweiteren wirkt der Stoff unterstützend in der Therapie von Lungenkrebs.
  • Herzgesundheit: Lycopene reduzieren das schlechte LDL-Cholesterin im Blut und reduzieren zudem Entzündungen und oxidativen Stress, welche alle schädlich für die Alterung und Leistungsfähigkeit deines Herzens sind. Der Tomatenstoff schützt zudem die Zellwände und verhindert Ablagerungen in deinen Arterien.

Gesunde Tomaten und ihr Reifungsprozess

Tomaten produzieren während ihres natürlichen Reifeprozesses ein Hormongas namens Ethylen. Da die Lebensmittelproduzenten jedoch frische Tomaten in die Läden bringen wollen, werden die Gemüsefrüchte grün geerntet und auf dem Transportweg mit Ethylen besprüht. So können sie kurz vor dem Verkauf reifen und landen leuchtend rot im Supermarkt.

Da die Tomaten somit keine Zeit für ihren natürlichen Reifungsprozess haben, wird die Entwicklung des natürlichen Geschmacks und Aromas der Beerenfrüchte unterdrückt. Dies ist auch der Grund dafür, warum billige Tomaten oft wässrig und „nach nichts“ schmecken.

Deshalb solltest du immer auf saisonale und lokale Tomaten zurückgreifen. Diese müssen keine langen Transportwege zurücklegen, können also natürlich reifen und ihr volles Aroma entfalten.

Das solltest du außerdem beachten: Das Reifehormon Ethylen ist auch dafür verantwortlich, dass andere Früchte und Gemüse in der Nähe der gesunden Tomaten schneller reifen. Deshalb solltest du sie immer von anderen empfindlichen Lebensmitteln fernhalten – außer, du möchtest deren Reifungsprozess beschleunigen (wie bei Avocados zum Beispiel).

Tomatenallergie und -unverträglichkeit

Wenn du unter einer Pollenallergie leidest, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du auch unter bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten leidest. Darunter können verschiedene Obst- und Gemüsesorten fallen, aber auch tierische Produkte wie Hühnerfleisch oder Ei. Ein Gemüse, das besonders häufig betroffen ist, ist die Tomate. Wenn du also im Frühjahr und Sommer häufig Schnupfen hast, kann es sein, dass du keine Tomaten verträgst.

Das kommt daher, dass manche Obst- und Gemüsesorten Proteine beinhalten, die denen in Gräserpollen ähneln. Dein Immunsystem versucht sie dann auf eine ähnliche Weise zu bekämpfen, wodurch typische Allergiesymptome entstehen können: Wenn du also Symptome wie Jucken im Mund- und Rachenraum verspürst, Pickelchen kriegst oder Magenschmerzen und Verdauungsprobleme auftreten, solltest du dich womöglich bei einem Arzt testen lassen, bevor du die nächste Pizza bestellst.

Neben den Pollen gibt es noch eine weitere, eher unerwartete Allergie, die mit dem gesunden Gemüse in Verbindung steht: Solltest du auf Latex allergisch reagieren, kann eine Tomatenallergie bzw. -unverträglichkeit mit einhergehen. Bei dem sogenannten „Latex-Früchte-Syndrom“ sind es ebenfalls die Abwehrproteine in den verschiedenen Früchten und dem natürlichen Naturkautschuk, die sich stark ähneln und ähnlich vom Körper abgewehrt werden. 

Tomaten: Herkunft und botanische Einordnung

Tomaten werden weltweit auf verschiedenste Weise zubereitet. Bei uns werden sie vor allem in Salaten verwendet oder für Spaghetti und Pizza zu Tomatensauce verarbeitet. Dabei fand das Gemüse erst im 16. Jahrhundert seinen Weg zu uns:

Um 1500 brachte Christopher Kolumbus die Tomate von Südamerika nach Europa. Ihr Name geht auf ihren ursprünglichen Namen in der Aztekensprache „Nahuatl“ zurück: „tomatl“. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts fingen Europäer an, sie tatsächlich zu essen – davor wurde die Tomate eher als giftige Zierpflanze gesehen. Erst gegen Ende des Ersten Weltkriegs fingen die Deutschen an, Tomaten regelmäßig zu verspeisen. Heute sind sie aus der lokalen Küche kaum mehr wegzudenken.

Tomaten wachsen einjährig an Sträuchern und gehören zur Gattung der Nachtschattengewächse. Es gibt sie verschiedenen Formen und Sorten: Von den kleinen, runden Kirschtomaten über die länglichen, festen Romatomaten bis hin zu den großen, saftigen Fleischtomaten. Botanisch handelt es sich bei Tomaten (Solanum lycopersicum) jedoch gar nicht um Gemüse, sondern um Beeren. Trotzdem werden sie traditionell kulinarisch wie Gemüse verarbeitet.