Die Brennnessel ist heute wegen ihrer gesunden Nährstoffe wieder stark im Trend. Mit diesen fünf Brennnessel-Rezepten kannst du aus dem „Unkraut“ leckere Gerichte zaubern.
Brennnessel-Rezepte: Das solltest du vorab wissen
Es gibt viele Gründe, häufiger Rezepte mit Brennnesseln zu kochen: Das Gartenkraut enthält einen Wirkstoff, der Bakterien im Wachstum hemmt. Außerdem liefert die Brennnessel jede Menge Nährstoffe: Neben Mineralien wie Eisen, Magnesium und Kalium enthält sie sogar mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte.
Damit du die Brennnesseln ohne Irritationen im Mund genießen kannst, musst du zuvor die Brennhaare abbrechen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Koche die Brennnesseln kurz auf. Damit zerstörst du die Pflanzenstruktur so sehr, dass die Brennhaare nicht mehr wirken.
- Rolle die gesammelten Brennnesselteile mit einer Teigrolle durch. Auch so brichst du die Brennhaare ab.
- Püriere oder mixe deine Brennnesselernte: Auch hierbei werden die Haare mechanisch abgebrochen.
Nachdem du deine Brennnesselernte so vorbearbeitet hast, kannst du sie bedenkenlos verkochen. Versuche es einmal mit den folgenden Rezepten.
1. Rezept: Brennnessel als Spinat-Ersatz
Gekochte Brennnesselblätter sind ein ausgezeichnet Ersatz für Spinat und lassen sich genauso weiterverwerten.
Zutaten für 4 Personen:
- 500g Brennesselblätter
- 1 Zwiebel
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Entferne die Stängel mit Handschuhen von den Brennnesselblättern.
- Koche die Blätter der Brennnessel in einem geschlossenen Topf etwa 10 Minuten lang in etwas Wasser. Dabei reicht es, wenn das Wasser etwa 1 – 2 cm den Topf füllt. Alle darüberliegenden Blätter werden durch den Wasserdampf gekocht.
- Gieße das Kochwasser ab, aber schütte es nicht weg. Es ist reich an Nährstoffen und kann zum Beispiel für eine Suppe weiterverwendet oder auch so getrunken werden.
- Hacke die Zwiebel in feine Würfel und schwitze sie mit dem Öl in einer Pfanne an.
- Mixe Brennesseln, Zwiebel und Gewürze und püriere alles.
Tipp: Die gekochten Brennnesselblätter schmecken als „Spinat“ auch auf Pizza oder mit Pasta.
2. Rezept: Brennnessel-Pesto
Brennnesselblätter sind auch bestens für ein schmackhaftes, gesundes Pesto geeignet. Dabei kannst du dich an unserem Grundrezept für selbstgemachtes Pesto orientieren, oder es auch mit folgender Rezept-Idee ausprobieren:
Zutaten für ein Glas Pesto:
- 100 ml Olivenöl
- ca. eine Müslischüssel Brennnesselblätter
- 1 große Knoblauchzehe
- 30 Gramm Walnüsse
- 20 Gramm Pinien- oder Sonnenblumenkerne
- 1 Schuss Balsamico-Essig
- Saft einer halben Zitrone
- 1 TL Salz
- schwarzer Pfeffer nach Belieben
Zubereitung:
- Röste die Nüsse und Kerne in der Pfanne ohne Fett kurz an.
- Gib die Nüsse und alle weiteren Zutaten in einen geeigneten Behälter.
- Püriere alles mit einem Pürierstab, bis du die gewünschte Pesto-Konsistenz erhältst. Alternativ kannst du diesen Schritt auch mit einem Mörser und Stößel durchführen. Das ist jedoch deutlich zeitaufwendiger.
3. Rezept: Salat mit Brennnesseln verfeinern
Du kannst Brennnesselblätter auch roh jedem beliebigen Salat hinzufügen. Denke dabei unbedingt daran, vorher die Brennhaare abzubrechen, wie oben erklärt. Vor allem für den Salat solltest du nach Möglichkeit nur junge Pflanzen oder aber die obersten Blätter älterer Brennnesseln verwenden. Diese sind besonders schmackhaft.
Dabei kannst du deinem Salat nur ein paar Blätter hinzufügen oder die Brennnessel-Blätter als Hauptzutat verwenden. Mit einem unserer leckeren Salat-Dressing-Ideen kannst du dabei nichts falsch machen.
Lies auch unseren Artikel: 9 Tipps für den ultimativen Salat.
4. Rezept: Brennnessel-Suppe
Auch für Suppen sind Brennnesselblätter eine super Beilage. Dabei sind deiner Kreativität praktisch keine Grenzen gesetzt: Du kannst zum Beispiel eine unserer veganen Suppen nachkochen und dabei einfach ein bis zwei Handvoll Brennnesselblätter hinzufügen.
Häufig wird Brennnesselsuppe mit Kartoffeln und Karotten zubereitet. Dabei kannst du dich an einer gewöhnlichen Kartoffelsuppe orientieren etwa zehn Minuten vor Schluss die Brennnesselblätter hinzugeben. Du kannst es zum Beispiel mit folgendem Basis-Rezept probieren:
Tipp: Auch zu (Weiß-)Kohlsuppe passt die Brennnessel hervorragend. Dabei kannst du zum Beispiel bei der Kohlsuppendiät für den zusätzlichen Nährstoff-Kick sorgen.
5. Rezept: Brennnessel im Smoothie
Smoothies sind beliebt, vielfältig und können mit den richtigen Zutaten richtig gesund sein. Da liegt es auf der Hand, auch die gesunden Brennnessel-Blätter für einen leckeren grünen Smoothie zu verwenden.
Dazu kannst du dich beispielsweise an unseren Rezepten für grüne Smoothies orientieren – oder einfach selbst kreativ werden. Zu Brennnesseln passen zum Beispiel Bananen, Erd- oder Himbeeren gut, aber auch andere Wildkräuter wie Löwenzahn. In jedem Fall wird eine Handvoll Brennnesselblätter dir einen leckeren Gesundheits-Boost bescheren.
6. Rezept: Brennnesseltee und weitere Tipps für das leckere „Unkraut“
Zu guter Letzt kannst du auch ganz leicht einen wunderbaren Tee aus Brennnesselblättern machen. Dazu musst du lediglich zwei gehäufte Teelöffel Brennnesselblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Der Tee soll beispielsweise bei Blasenentzündung oder Haarausfall helfen.
Worauf du bei der Dosierung achten solltest, weitere Tipps zum Sammeln der Brennnessel und genaue Infos zu den Nährstoffen des Gartenkrauts bekommst du in unserem Spezial-Artikel zum Brennnesseltee.
Darauf solltest du achten, wenn du Brennnesseln sammelst
Was den meisten beim Gedanken an Brennnesseln zuerst einfällt, ist das unangenehme Brennen, wenn du die Pflanze berührst. Der Kontakt fördert zwar die Durchblutung und soll so diversen Krankheiten vorbeugen – angenehm ist es aber trotzdem nicht.
Beim Sammeln kannst du dich davor mit dicken Baumwollhandschuhen schützen. Wenn du eine Schüssel parat hältst, und mit einer Schere die Pflanzenteile abschneidest, kommst du kaum in direkten Kontakt mit der Pflanze. Achte zudem darauf, dass du bei älteren Brennnesseln ausschließlich die oberen (fünf) Blattpaare sammelst und verwendest – in den unteren Teilen der Pflanze ist der Stickstoffgehalt zu hoch.
Außerdem solltest du die Brennnesseln nur an sauberen (abgelegenen) Orten oder in deinem eigenen Garten pflücken. Direkt an Wegrändern, an der Straße oder im Stadtpark sind die Pflanzen wahrscheinlich kontaminiert. Vor dem Verwenden in der Küche solltest du deinen Fund aber immer nochmal gründlich waschen.