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Kartoffelstärke: Verwendung, Eigenschaften, Ersatz und mehr

Kartoffelstärke kommt hauptsächlich als Bindemittel in zahlreichen Speisen zum Einsatz. Hier erfährst du mehr zu ihren Eigenschaften, Verwendungsmöglichkeiten und Alternativen.

Kartoffelstärke hat die Eigenschaft, Wasser besonderes gut binden zu können. Deshalb nutzt man sie vor allem, um Saucen und Suppen anzudicken. Das weiße Pulver ist geschmacks- und geruchsneutral und dient deshalb ausschließlich dazu, die Konsistenz von Lebensmitteln zu verbessern. Da es nur aus Kartoffeln hergestellt wird, ist Kartoffelstärke glutenfrei und für die vegane Ernährung geeignet.

Kartoffelstärke: Verwendung

Damit Kartoffelstärke Wasser binden kann, musst du sie erhitzen. Das Pulver bindet Flüssigkeiten jedoch schon bei niedrigeren Temperaturen als andere Bindemittel. Es reicht deshalb aus, wenn du das anzudickende Gemisch nur kurz erwärmst oder leicht köcheln lässt.

Kartoffelstärke kannst du in den meisten Supermärkten kaufen. Sie kommt zudem in der Lebensmittelindustrie in vielen Fertigprodukten zum Einsatz. Auch hier dient sie als stabilisierendes Binde- und Trägermittel. So findest du die Stärke zum Beispiel auch in:

  • Nudeln
  • Brot und Brötchen
  • Kuchen, Keksen und anderen Backwaren
  • Süßigkeiten
  • Dosengemüse
  • Fleischwaren
  • Fertigmischungen für Kuchen, Saucen, etc.

Auch in Futtermitteln für Tiere kommt Kartoffelstärke zum Einsatz.

Kartoffelstärke: Herstellung und Kauftipps

Für die Herstellung von Kartoffelstärke nutzt man entweder gezielt Stärkekartoffeln, die einen hohen Stärkeanteil haben. Oder man gewinnt die Stärke als Nebenprodukt bei Prozessen, in denen Kartoffeln für andere Produkte (wie Pommes oder Chips) verarbeitet werden.

In beiden Fällen reinigt man die Kartoffeln (oder Kartoffelreste) zunächst und reibt sie dann klein, bis irgendwann ein Brei entsteht. Anschließend werden die Reste der harten Kartoffelschalen entfernt. Maschinen pressen den Brei nun durch ein Sieb, sodass man Furchtwasser und Kartoffelstärke vom Rest der Knollen abspaltet. Im nächsten Schritt nimmt ein Dampfgerät das Fruchtwasser aus der Stärke auf. Zum Schluss wird die Stärke noch einmal getrocknet, bis schließlich das feine, weiße Pulver entstanden ist.

Beim Kauf von Kartoffelstärke solltest du möglichst auf Bio-Ware achten. So stellst du unter anderem sicher, dass Landwirt:innen beim Kartoffelanbau keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt haben. Da Kartoffeln in Deutschland angebaut werden, bekommst du die Stärke zudem problemlos aus regionalem Anbau.

Tipps zur Lagerung

Um für eine möglichst lange Haltbarkeit zu sorgen, solltest du bei der Lagerung von Kartoffelstärke einige Hinweise beachten:

  • Lagere sie trocken und luftdicht an einem dunklen Ort (beispielsweise im Vorratsschrank oder im Keller).
  • Fülle die Stärke am besten in ein verschließbares Gefäß um, nachdem du sie geöffnet hast. So schützt du sie vor Mehlmotten.
  • Die Temperaturen sollten möglichst 20 Grad Celsius nicht überschreiten.
  • Auch geruchsintensive Produkte in der Nähe der Stärke können ihre Qualität beeinträchtigen: Das eigentlich geruchsneutrale Pulver neigt dazu, Gerüche anderer Lebensmittel anzunehmen.

Wie gesund ist Kartoffelstärke?

Kartoffelstärke enthält pro 100 Gramm etwa 336 Kilokalorien. Sie besteht zu 83 Prozent aus Kohlenhydraten und zu 15 Prozent aus Wasser. Fett und Proteine sind nur in verschwindend kleinen Mengen enthalten. Auch Vitamine sind kaum vertreten. Auf 100 Gramm liefert das weiße Pulver zwar nennenswerte Mengen an Eisen, Calcium und Kalium. Da wir Kartoffelstärke jedoch in kleinen Portionen verwenden, trägt sie kaum zur Deckung unseres Tagesbedarfs bei.

Falls du mal keine Kartoffelstärke im Haus hast oder sie nicht so gut verträgst, kannst du durch andere bindende Lebensmittel ersetzen. Dafür eignen sich zum Beispiel:

  • Maisstärke
  • Johannisbrotkernmehl
  • Agar-Agar
  • Guarkernmehl
  • Flohsamenschalen
  • Reismehl

Mehr Tipps findest du hier: Speisestärke-Ersatz: Alternative Bindemittel zum Backen und Kochen