Carob ist das Pulver aus den getrockneten Früchten des Johannisbrotbaums. Es gilt als gesunde Alternative zu Kakao. Doch was ist dran am Gesundheitswert von Carob und welche Vor- und Nachteile hat Carob gegenüber Kakao?
Der Johannisbrotbaum ist im Mittelmeerraum und in Vorderasien verbreitet und gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Von den Ästen hängen lange, gekrümmte Schoten, die fast schwarz gefärbt sind. Dabei handelt es sich um die Früchte des Baumes.
In den Schoten befinden sich jeweils bis zu 15 Samen, getrennt voneinander durch das Fruchtfleisch, das sogenannte „Carob“. In seinen Ursprungsgebieten wird Carob häufig roh verzehrt, doch in hiesigen Bio-Märkten findet sich Carob vor allem getrocknet und gemahlen als Pulver.
Carob-Pulver hat einen fruchtig-süßen Karamellgeschmack und kann daher als leckere und weniger bittere Alternative zu Kakao herhalten. Du kannst Carob genauso verwenden wie Kakaopulver, beispielsweise, um heiße „Schokolade“ oder „Schoko“-Pudding zuzubereiten oder um einen Marmorkuchen zu backen. Außerdem verfügt Carob-Pulver über ein paar Vorteile, die dafür sprechen, ab und zu Kakao durch Carob auszutauschen.
Carob: das macht es so gesund
Carob punktet gleich mehrfach aus gesundheitlicher Sicht:
- Carob ist nährstoffreich. Es enthält unter anderem die Vitamine A und B sowie die Mineralstoffe Eisen und Calcium.
- Carob ist beinahe fettfrei, dafür aber reich an Ballaststoffen und unlöslichen sekundären Pflanzenstoffen.
- Dies führt laut einer Studie dazu, dass der Verzehr eines Carob-Extraktes eine kurzfristige Senkung der Blutfettwerte bewirken und die Fettverbrennung ankurbeln kann.
- Die Ballaststoffe sorgen zusammen mit dem natürlich enthaltenem Zucker dafür, dass Carob ein guter Energielieferant ist.
- Außerdem ist Carob recht kalorienarm: Es enthält auf 100 Gramm etwa 255 Kilokalorien, während es 100 Gramm Kakaopulver auf 350 Kilokalorien bringen.
- Im Gegensatz zu Kakao enthält Carob keine anregenden Substanzen wie Koffein oder Theobromin. So ist es auch für Kinder gut geeignet.
Wie nachhaltig ist Carob?
Schokolade zählt zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln – unter anderem, weil für die Herstellung ihrer Hauptzutat Kakao große Mengen an Wasser benötigt werden. Für die Produktion von einem Kilogramm Schokolade können bis zu 27.000 Liter Wasser nötig sein. Bei Carob sieht die Ökobilanz teilweise besser aus als bei Kakao:
- Der Johannisbrotbaum gedeiht auch unter schwierigen Bedingungen: Er wächst auch auf sandigen Böden, toleriert einen hohen Salzgehalt in der Erde, und kommt längere Zeit ohne Wasser aus. Der Baum speichert Wasser in seinen ledrigen Blättern.
- Weil er so genügsam ist und nicht viel Pflegeaufwand benötigt, ist der Johannisbrotbaum für den Bio-Anbau gut geeignet. Dieser verbietet den Einsatz giftiger Chemikalien. Kakaobäume hingegen sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge, wie Fairtrade Deutschland erklärt. Weil die Kakaobäume so empfindlich sind, werden sie im konventionellen Anbau häufig mit (giftigen) Pestiziden behandelt. Diese können laut Deutschlandfunk zu Haut- und Atemwegserkrankungen bei den Arbeitern führen.
- Der Johannisbrotbaum kann die Qualität des Bodens verbessern und diesen fruchtbarer machen.
Trotzdem gilt für Kakao wie auch Carob: Die Zutaten müssen lange Transportwege zurücklegen, bis sie bei uns in den Regalen stehen. Damit verbunden ist die Emission von klimaschädlichen Gasen wie CO2. Allerdings wächst der Johannisbrotbaum auch in Spanien, Italien, Kroatien oder Zypern und kann daher immerhin aus Europa bezogen werden.
Fazit: Kakao oder Carob – was ist besser?
Carob schmeckt süßer und weniger bitter als Kakao, kann aber genauso verwendet werden. Im Gegensatz zu Kakao enthält Carob keine aufputschenden Substanzen, auf die manche Menschen empfindlich reagieren. Außerdem kann Carob eine nachhaltigere Wahl als Kakao sein: Der Johannisbrotbaum ist weniger empfindlich, braucht nicht so viel Wasser und wächst auch in Südeuropa. Deswegen lohnt es sich aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht, einmal Carob als Kakaoalternative zu probieren.