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Ameisensäure: Eigenschaften, Anwendung und Besonderheiten

Ameisensäure ist ein natürliches Abwehrprodukt, dessen besondere Eigenschaften auch dem Menschen nützen können. Hier erfährst du alles über die Säure.

Ameisensäure: Eigenschaften und Vorkommen

Ameisensäure, auch Methansäure, ist eine farblose, klare und ätzende Flüssigkeit. Wie der Name verrät, ist sie Bestandteil des Stoffes, den Ameisen zur Verteidigung gegen natürliche Feinde produzieren. Die Säure macht bis zu 50 Prozent des Körpergewichts der Insekten aus.

Doch nicht nur Ameisen verwenden Ameisensäure, um Feinde abzuwehren oder anzugreifen – in der Natur ist sie weit verbreitet. So nutzen zum Beispiel auch Skorpione und Quallen ihre ätzende Wirkung sowie einige Pflanzen. Das bekannteste Beispiel ist wohl die Brennnessel. Ihre Brennhaare sind gefüllt mit Nesselgift, das unter anderem aus Ameisensäure besteht. Sogar in Tabak und Honig ist Ameisensäure in geringer Menge enthalten. Wie ätzend die Flüssigkeit wirkt, hängt von der Dosierung ab.

Zudem soll Ameisensäure:

  • einen starken und stechenden Geruch haben,
  • reizend auf Haut und Schleimhäute wirken,
  • leicht entzündlich und wasserlöslich sein,

Gut zu wissen: Früher wurde die Ameisensäure direkt aus Ameisen gewonnen, heute stellt man sie nur noch synthetisch her. Es müssen also keine Insekten mehr dafür sterben.

Ameisensäure: Anwendung und Besonderheiten

Nicht nur in der Tierwelt hat die Ameisensäure eine nützliche Funktion. Auch der Mensch hat die Besonderheiten der Säure für sich entdeckt.

  • Ameisensäure hemmt angeblich die Vermehrung von Bakterien und anderen Keimen. Wegen dieser Besonderheit wird die Säure gerne als Desinfektions- und Konservierungsmittel für Fisch, Obst und Gemüse eingesetzt. Mittlerweile ist Ameisensäure in Deutschland aber nicht mehr als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.
  • Imker nutzen ebenfalls die bakterienhemmende Wirkung der Ameisensäure. Sie hilft auch dabei, Milben zu bekämpfen. Die kleinen Parasiten können die Bienen schwächen und sogar töten. Somit sind Milben mitverantwortlich für das enorme Bienensterben. Befallene Bienen werden außerdem leistungsschwächer und können weniger Honig produzieren. Ameisensäure ist ein wirksames Gegenmittel.
  • Auch in der chemischen Industrie erfüllt die Ameisensäure eine wichtige Funktion. Hersteller nutzen sie, um Leder und viele andere Textilien zu beizen und zu imprägnieren.
  • Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich ist die Homöopathie. Hier wird die Ameisensäure als Allergiemittel eingesetzt. Bei einer Allergie reagiert dein Körper mit Abwehrreaktionen auf eigentlich harmlose Substanzen der Umwelt. Indem du verdünnte Ameisensäure als Reizmittel einnimmst, soll dein Immunsystem bereits vor der Allergiezeit angeregt werden. Dadurch kann das Immunsystem sich selbst regulieren und den Normalzustand wieder einstellen. Das soll eine allergische Reaktion verhindern. Häufige Anwendungsbereiche in der Homöopathie sind Heuschnupfen, Bronchialasthma und allergische Hautreaktionen.
  • Die Medizin nutzt Ameisensäure als Antirheumatikum, da ihr entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Auch gegen Warzen wird sie eingesetzt. Ameisensäure soll außerdem die Durchblutung fördern. Daher wird sie auch zur äußerlichen Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden verwendet – allerdings ausreichend verdünnt, da die Säure sonst Hautreizungen und Verätzungen auslösen kann.