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Traubenzucker: Warum er nicht so gesund ist, wie wir denken

Ohne Traubenzucker, auch Glukose genannt, könnten wir nicht leben. Hier erfährst du, warum du ihn pur trotzdem nur in Maßen zu dir nehmen solltest.

Hast du vor einer Prüfung oder vor dem Sport schon mal Traubenzucker gegessen, um mehr Energie zu bekommen? Tatsächlich ist Glukose die wichtigste Energiequelle des Körpers. Jede Zelle braucht Traubenzucker, um arbeiten und überleben zu können – alleine dein Gehirn verbraucht pro Tag laut dem Gesundheitsportal netdoktor.de über 100 Gramm.

Wir brauchen den Fruchtzucker also zum Überleben. Aber heißt das auch, dass wir regelmäßig reinen Traubenzucker essen sollten?

So kommt der Traubenzucker in unseren Körper

Wenn du ein Traubenzucker-Bonbon isst, gelangt der Zucker über deinen Verdauungstrakt sofort ins Blut. Dort sorgt das Hormon Insulin dafür, dass der Traubenzucker auf die Zellen deines Körpers verteilt wird. Wenn danach noch etwas übrig bleibt, speichert dein Körper den Traubenzucker in Form von Glykogen ab. In der Leber kann er das Glykogen für einige Stunden lagern und bei Bedarf wieder darauf zugreifen.

Um deinen Körper mit Traubenzucker zu versorgen, musst du diese aber keineswegs in reiner Form essen. Dein Körper kann Traubenzucker laut netdoktor.de aus anderen Kohlenhydraten, Proteinen und eventuell auch aus Fettsäuren selber herstellen. Glukose ist beispielsweise ein Baustein von normalem Haushaltszucker (Saccharose) und Laktose. Der Stoff ist auch in komplexeren Kohlenhydraten enthalten, wie du sie unter anderem in Vollkorngetreide findest. Wenn du kohlenhydrathaltige Lebensmittel kaust, stellt dein Körper bereits Traubenzucker her.

Wenn du gesund bist, kannst du kaum zu wenig Traubenzucker zu dir nehmen. Wichtig ist nur, in welcher Form du die Glukose zu dir nimmst.

Traubenzucker lieber vom Körper herstellen lassen

Wenn du ein Traubenzucker-Bonbon isst, kommt die Glukose auf dem schnellsten Weg in deinen Körper. Dein Körper muss sie dann nicht erst aus anderen Kohlenhydraten herstellen. Dein Blutzuckerspiegel steigt schnell an und deine Zellen bekommen Energie.

Wenn die Glukose verteilt wurde, ist sie nicht mehr im Blut – das heißt, dein Blutzuckerspiegel sinkt so schnell wieder ab, wie er angestiegen ist. Dein Körper braucht nun neue Energie – und du bekommst Hunger. Wenn du diesem Hungergefühl stets nachgibst, kann das dazu führen, dass du auf Dauer zu viele Kalorien zu dir nimmst.

Der sogenannte „glykämische Index“ (GI) zeigt dir, wie schnell dein Blutzuckerspiegel durch ein Lebensmittel ansteigt und auch wieder absinkt. Reiner Traubenzucker hat den höchsten glykämischen Index: 100. Bei Vollkorn-, Milchprodukten und die meisten Früchten ist er viel geringer. Aus diesen Lebensmitteln muss dein Körper die Glukose erst herstellen. Deswegen steigt dein Blutzuckerspiegel langsamer und weniger stark an – und sinkt auch langsamer wieder ab. Du bist also länger satt

Schnelle Glukose: Sind Lebensmittel mit einem hohen GI ungesund?

Ob Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index wirklich das Risiko für Übergewicht, Diabetes und anderen Krankheiten erhöhen, ist bisher nicht erwiesen. Außerdem ist der glykämische Index keine fixe Größe: Wenn du Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index mit Fetten oder Proteinen kombinierst, sorgen diese dafür, dass dein Körper die Glukose langsamer aufnimmt. 

Letztendlich solltest du lieber vollwertige, vielfältige Mahlzeiten anstelle von isolierten Stoffen zu dir nehmen. So bleibst du länger satt und versorgst deinen Körper nicht nur mit Traubenzucker, sondern auch mit vielen anderen wichtigen Nährstoffen und Ballaststoffen.