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Food Upcycling: So viel kann noch genutzt werden

Food Upcycling bewahrt Lebensmittel vor der Tonne. Reste sowie vermeintlich wenig genießbare Teile von Obst und Gemüse kann man in Küche, Haushalt und Kosmetik verwerten. Wie genau es geht, erfährst du hier.

In der Küche fallen allerhand vermeintliche „Abfälle“ an: Die Schalen von Kartoffeln und Wassermelonen, die Strünke von Brokkoli, altes Brot und das Grün von Möhren landen tagtäglich zuhauf in der Tonne. Dabei steckt in diesen Gemüse- und Obstresten noch viel Potential, welches sich das Food Upcycling zunutze macht.

Upcycling dürfte inzwischen vielen Menschen ein Begriff sein. Damit gemeint ist, dass man aus (vermeintlichem) Abfall neue Produkte entstehen lässt. Die Materialien werden dabei aber nicht wie beim Recycling nur umgewandelt und wiederverwertet, sondern aufgewertet. Eine alte Strumpfhose kann man beispielsweise zu einem geflochtenem Haarband upcyceln. 

Food Upcycling beruht auf dem gleichen Prinzip: Aus Schalen, Strünken und Grün kannst du Neues herstellen – von Snacks über ganze Gerichte bis hin zu Reinigungsmitteln und Kosmetika. So bewahrst du diese Lebensmittelreste vor der Tonne und kannst dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Food Upcycling mit Schalen

Das, was wir normalerweise von Obst und Gemüse abschälen, kann in upgecycelter Variante noch sehr schmackhaft, nützlich im Haushalt und praktisch in der Kosmetikpflege sein. Food Upcycling geht beispielsweise mit diesen Schalen:

Bananenschalen

  • Küche: Bio-Bananenschalen kannst du zum Beispiel backen oder als Ballaststoff-Booster mit in einen Smoothie geben. Eine herzhafte Möglichkeit ist „Pulled Bananenschale“. Hier gibt es die Rezepte: Bananenschale essen? So kannst du sie zubereiten
  • Tipp: Bananen enthalten das Reifegas Ethylen. Deshalb kannst du die Bananenschalen auch zu unreifen Avocados legen, um den Reifeprozess zu beschleunigen.
  • Haushalt: Mit Bananenschalen kannst du beispielsweise staubige Pflanzenblätter abreiben oder als Gesichtspflege verwenden.
  • Kosmetik: Verwende Bananenschalen zum Beispiel für die Gesichtspflege. Mehr dazu hier: Bananenschalen nicht wegwerfen: Dafür kannst du sie noch verwenden

Apfelschalen

  • Küche: Du kannst aus Apfelschalen fruchtige Chips, Teemischungen, Gelee und Apfelcider herstellen.
  • Siehe dazu: Apfelschalen verwerten: 5 Rezepte und Ideen

Orangenschalen

  • Küche: Probiere Orangenschalen als Teeaufguss, als Backaroma und als Vitamin-C-Pulver. Wenn du Orangenschalen kandierst, bekommst du eine fruchtige Süßigkeit. 
  • Haushalt: Du kannst mit Orangenschalen beispielsweise Kalk entfernen oder einen Allzweckreiniger herstellen.
  • Kosmetik: Orangenschalen eignen sich durch Food Upcycling als Zugabe in selbstgemachten Haarspülungen und als Hilfe bei Pickeln.
  • Alle Anleitungen findest du hier: Orangenschalen nicht wegwerfen: So kannst du sie weiterverwenden

Zitronenschalen

  • Küche: Zitronenschale lässt sich zu einem aromatischen Zitronenzucker weiterverarbeiten. Außerdem kannst du abgeriebene Zitronenschale trocknen lassen und später verwenden, um Porridge, Kuchen und Pudding eine feine Zitronennote zu verleihen. Auch ein spritziges Zitronenöl und Zitronengelee kannst du aus der Zitronenschale herstellen.
  • Haushalt: Verwende Zitronenschale beispielsweise, um einen Klarspüler selbst zu machen. 
  • Alle Ideen gibt es hier:

Wassermelonenschale

  • Küche: Tatsächlich sind alle Bestandteile der Wassermelone essbar, auch die Kerne und die Schale. Diese kannst du gerieben zu einem Salat geben, in einem Smoothie verwerten oder einlegen. 
  • Wie das geht, erfährst du hier: Nicht wegwerfen: So kannst du die Schale der Wassermelone verwerten

Kartoffelschalen

  • Haushalt: Mit Kartoffelschalen kannst du beispielsweise Spiegel und Thermosflaschen putzen.
  • Siehe dazu: Kartoffelschalen: Das kannst du damit putzen

Gurkenschalen

  • Küche: Verwende die Gurkenschale für ein Getränk oder zerschneide sie ganz fein und rühre sie beispielsweise in einen Kräuterquark.
  • Hier bekommst du die Rezepte: Gurkenschale nicht wegwerfen: Das kannst du daraus machen

Eierschalen

  • Küche: Auch Eierschalen kannst du noch food-upcyceln. Beispielsweise kannst du daraus ein calciumhaltiges Pulver zubereiten, das Knochen und Zähne stärkt.
  • Haushalt: Eierschalen eignen sich als natürlicher Dünger und Abwehrmittel gegen Schnecken.
  • Kosmetik: Verwende Eierschalen für ein selbstgemachtes Peeling. 
  • Alle Anleitungen zum Food Upcycling von Eierschalen: 5 Ideen für Eierschalen: Warum sie zu schade für den Müll sind

Food Upcycling mit Kernen und Strünken

Auch die kleinsten Teile eines Lebensmittels sind oft viel zu schade für die Tonne. Du kannst sie nämlich bedenkenlos verzehren. 

So geht Food Upcycling mit Kernen:

  • Papayakerne: Die Kerne der Papaya enthalten gesunde Nährstoffe. Du kannst die Kerne beispielsweise als Pfefferersatz nutzen oder die Kerne auspflanzen. Mehr dazu findest du hier: Papaya-Kerne verwerten: Ideen für die gesunden Kerne.
  • Mangokern: Wenn du den Mangokern einpflanzt, wächst bei dir demnächst ein kleines Mangobäumchen. So funktioniert es: Mangokern einpflanzen: Eine Anleitung in 4 Schritten
  • Avocadokern: Der Avocadokern ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Du kannst ihn verwerten, indem du ihn beispielsweise in einem Smoothie mixt. Mehr Ideen gibt es hier: Avocadokern essen: Was dafür und was dagegen spricht.
  • Kirschkerne: Du kannst daraus ein Kirschkernkissen selber machen.
  • Auch die Kerne von Weintrauben, Äpfeln, Birnen, Zitronen und Wassermelonen sind essbar. Hier erfährst du mehr dazu: Kerne mitessen: Diese Fruchtsamen solltest du nicht wegschmeißen.

So geht Food Upcycling mit Strünken:

  • Brokkolistrunk: Aus dem Strunk von Brokkoli kannst du beispielsweise ein leckeres Pesto herstellen. Das Rezept: Brokkoli-Pesto: Hier kannst du auch den Strunk verwerten
  • Mehr Tipps: Brokkoli: Strunk verwerten und Foodwaste vermeiden

Food Upcycling mit Blättern und Grün

Das Grün von Karotten und die Blätter von Radieschen und Blumenkohl sind alles andere als „Müll“. Du kannst sie dank Food Upcycling schmackhaft weiterverarbeiten.

  • Möhrengrün: Aus Möhrengrün lässt sich ein aromatisches Pesto zubereiten: Wirf Möhrengrün nicht weg! Ein Rezept für leckeres Pesto.
  • Kohlrabiblätter: Wenn du einen nachhaltigen Ersatz für Alufolie beim Grillen suchst, probiere dafür Kohlrabiblätter. Kohlrabiblätter kannst du auch wie Spinat zubereiten und in einen Smoothie geben. Alle Food-Upcycling-Tipps gibt es hier: Kohlrabiblätter: So lecker lassen sich die Blätter verwerten.
  • Radieschenblätter: Die Blätter der kleinen Knollen schmecken lecker roh in Salaten, in Smoothies oder als Pesto. Mehr dazu findest du hier: Radieschenblätter essen: So bereitest du sie richtig zu.
  • Rhabarberblätter: Verwende Rhabarberblätter als natürliches Düngemittel. Wie das geht, liest du hier: Nicht wegwerfen! So kannst du Rhabarberblätter verwenden.
  • Rote-Bete-Blätter: Die Blätter von Rote Bete sind mehr als nur grünes Beiwerk. Du kannst sie zu leckeren Gerichten weiterverarbeiten. Lies dazu: Rote-Bete-Blätter: Leckere Rezepte.

Food Upcycling mit Kochwasser

Beim Kochen gehen viele der Nährstoffe aus dem Gemüse in das Garwasser über. Das kannst du dir im Sinne des Food Upcyclings zunutze machen:

  • Kartoffelwasser: Im Kartoffelwasser stecken Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Phosphor. Daher eignet sich Kartoffelwasser ideal als natürlicher Dünger. Du kannst es auch zum Putzen, gegen Unkraut und beim Backen verwerten. Mehr dazu hier: Nicht wegschütten: 4 Dinge, für die du Kartoffelwasser nutzen kannst.
  • Nudelwasser: Ein richtiges Food-Upcycling-Allroundtalent ist Nudelwasser. Es reichert Pflanzen mit Nährstoffen an, bindet Saucen und verleiht Haaren Glanz. Mehr Ideen gibt es hier: Bitte nicht wegschütten! 9 Dinge, die du mit Nudelwasser machen kannst.
  • Bohnenwasser: Auch das Wasser, in dem du Bohnen gegart hast, muss nicht gleich in den Abfluss. Bohnenwasser funktioniert wie ein Emulgator, mit dem du Saucen cremiger machen kannst. Finde alle Food-Upcycling-Ideen mit Bohnenwasser hier: Bohnenwasser verwenden: 5 überraschende Möglichkeiten.
  • Kichererbsenwasser: Ein Bohnenwasser, das gerne beim Backen zum Einsatz kommt, ist Kichererbsenwasser. Daraus lässt sich Aquafaba, ein veganer Eischneeersatz, herstellen. Kichererbsenwasser ist zudem auch eine ideale Zutat für vegane Mayonnaise. Lies dazu: Kichererbsenwasser nicht wegwerfen! 5 Ideen, wie du es verwerten kannst.

Food Upcycling mit Resten

Altes Brot und auch Reste von Reis und anderen Gerichten landen oft im Müll. Dabei eignen sie sich ideal für Food Upcycling.

Altes Brot verwerten:

Es geht nichts über frisches Brot aus der Bäckerei. Trotzdem gehört altbackenes Brot nicht in die Tonne. Es gibt viele Rezepte, mit denen du altes Brot aufwerten kannst:

  • Scheiterhaufen
  • Brotkuchen
  • Rezeptsammlung: Brot ist kein Müll – so kannst du altes Brot verwerten
  • Noch mehr Tipps für altes Brot: Brot vom Vortag: Tipps gegen Verschwendung, Läden mit Brot von gestern

Food Upcycling mit weiteren Resten:

  • Aus übriggebliebenem Reis kannst du beispielsweise Bratlinge zubereiten. Wie das geht, erfährst du hier: Übrigen Reis verwerten: Rezepte für gekochten Reis.
  • Auch Kuchenreste müssen nicht in die Tonne. Verwerte sie beispielsweise zu einem Dessert. Mehr Ideen gibt es in diesem Artikel: Kuchenreste verwerten: 3 einfache Rezepte.
  • Verwende alte Lebkuchen beispielsweise für Pralinen. Lies dazu: Alte Lebkuchen verwerten: Leckere Rezepte und Tipps.
  • Bleibt beim Backen Eigelb übrig, kannst du dafür noch weitere Verwendung finden: Eigelb verwerten: Rezepte und Idee.
  • Das gilt auch für übriggebliebenes Eiweiß: Eiweiß-Rezepte: So kannst du übriges Eiweiß verwerten.
  • Auch Glühweinreste kannst du noch nutzen: Glühweinreste übrig? So verwertest du sie.