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Rohe Eier essen: Das solltest du beachten

Wenn du rohe Eier isst oder verarbeitest, kannst du dich jederzeit mit Salmonellen infizieren. Deshalb gilt beim rohe Eier essen: Vorsicht ist alles.

Rohe Eier im Essen: Salmonellengefahr

Viele leicht verderbliche Lebensmittel, die von Nutztieren stammen, können von Salmonellen befallen sein – auch Hühnereier. Rohe Eier essen die meisten Menschen öfter, als sie denken: Sie stecken in Nachtischen wie Tiramisu, Pudding oder Mousse au Chocolat, in frischer Mayonnaise, in Drinks mit Eiweiß-Schaum und in rohem Teig. Auch Speiseeis kann rohe Eier enthalten. Bei letzterem Beispiel musst du dir aber keine Sorgen machen: Laut den deutschen Lebensmittelbehörden verkauft die Mehrzahl der Eisdielen Eis, das aus pasteurisierten Eiprodukten hergestellt wird. Hier können sich keine Salmonellen entwickeln.

Für wen gilt Vorsicht bei rohen Eiern?

Salmonellen werden über den Mund aufgenommen. Du kannst sie auf zwei Wegen aufnehmen: Entweder sie stecken im Inneren des Eis, weil die Eierstöcke des Huhns befallen sind. Wenn du solche rohen Eier im Essen verarbeitest, können die Salmonellen in deinen Körper gelangen. Oder die Erreger liegen auf der Eierschale – wenn du sie berührst, und die Finger anschließend zum Mund führst, kannst du dich infizieren.

Gesunde Erwachsene erkranken in der Regel nicht so schnell an einer Salmonellose – einer Durchfall-Erkrankung mit mit Kopf- und Bauchschmerzen, Erbrechen oder Fieber. Sie infizieren sich erst, wenn sie 10.000 bis eine Million Keime aufnehmen. Bei Säuglingen, Kindern, alten und geschwächten Menschen reichen jedoch deutlich weniger Keime. 

Besonders schwere Krankheitsverläufe wie eine Sepsis sind selten. Wer viel Flüssigkeit verliert, muss jedoch unter Umständen ins Krankenhaus. Bei Körpertemperatur vermehren sich Salmonellen mit rasender Geschwindigkeit. Deshalb kannst du einer Infektion nur vorbeugen, indem du mit rohen Eiern richtig umgehst.

Hygieneregeln für rohe Eier

Möchtest du ein Essen mit rohen Eiern zubereiten, solltest du wissen: Salmonellen sind so etwas wie die Kakerlaken unter den Mikroben. Sie überleben fast alles – einfrieren, eintrocknen, eine nachträgliche Kühlung und Hitze. Erst wenn du sie über einen längeren Zeitraum bei mindestens 70 Grad erhitzt, tötet das die Bakterien. Mit diesen Tipps kannst du dich vor einer Salmonellen-Infektion durch rohe Eier schützen:

  • Verwende für dein Essen nur frische, unbeschädigte Eier und kühle sie im Kühlschrank. Sie sollten nicht älter als zehn Tage sein. Das Alter des Eies kannst du anhand des Mindesthaltbarkeitsdatums errechnen, es wird auf 28 Tage nach dem Legen festgesetzt.
  • Lege rohe Eier nicht auf deine Arbeitsplatte und gib Lappen oder Küchentücher, die mit ihnen in Berührung gekommen sind, anschließend in die Wäsche.
  • Bewahre das fertige Essen im Kühlschrank auf und unterbrich die Kühlungskette nur kurz.
  • Rühreier solltest du gut durchbraten, Spiegeleier am besten beidseitig. Weiche Eier sollten mindestens fünf Minuten in kochendem Wasser bleiben.
  • Hände waschen! Wenn du deine Finger gründlich reinigst, kannst du die Anzahl der Bakterien darauf stark vermindern.

Rohe Eier essen? Aber von glücklichen Hühnern!

Ist die Salmonellengefahr bei rohen Bio-Eiern im Essen höher, weil die Hühner kein Antibiotikum bekommen? Die Antwort ist ein klares Nein.

Tierhygieniker der Technischen Universität München erbrachten den Nachweis: Hennen und Eier aus Ökohaltung sind nicht stärker mit Salmonellen belastet als Hennen und Eier aus konventionellen Betrieben. Tatsächlich seien Bio-Eier in gesundheitlicher Hinsicht ungefährlicher für den Menschen. Denn die Bakterienstämme, die die Forscher in ihnen gefunden hatten, waren seltener resistent gegen Antibiotika.

Auch das Verbot von Dotter-färbenden Futterzusätzen und Futter aus genmanipulierten Pflanzen, geben Grund, zu rohen Bio-Eiern zu greifen. Außerdem müssen Bio-Hühner mehr Platz und Auslauf zur Verfügung haben. Lies dazu auch: Bio-Siegel-Vergleich: Was haben die Tiere von Bio-Tierhaltung?

Und wenn du bereit bist, ein wenig mehr Geld auszugeben, kannst du dich mit dem Kauf von Bruderhahn- und Zweitnutzungs-Eiern gegen die Tötung männlicher „Eintagsküken“ wenden. Wie die Initiativen heißen und in welchen Supermärkten sie ihre Eier verkaufen, erfährst du in unserem Supermarkt-Check.