Selbstgemachter Wasserkefir ist eine leckere und gesunde Alternative zu süßer Limonade. Wissenswerte Infos und eine einfache Anleitung für das probiotische Gärgetränk findest du hier.
Wasserkefir als gesundes Erfrischungsgetränk
Wasserkefir ist ein Getränk, das mithilfe zahlreicher gesunder Mikroorganismen in einem Gärprozess entsteht. Basis des ganzen sind weißliche Kefirknollen, die in ihrer Form an kleine Kristalle erinnern. Dem Wasserkefir werden ähnlich anderer Gärgetränke gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt: Probiotische Kefirkulturen sollen insbesondere die Darmflora stärken und dank zahlreicher Vitamine auch dein Abwehrsystem unterstützen. Studien konnten die positive Wirkung von Kefirgetränken bereits nachweisen.
Das Besondere am Wasserkefir ist, dass er durch die Gärung Kohlensäure bildet. Du kannst das Getränk daher super als erfrischende Alternative zu überzuckerter Limonade herstellen. Indem du Trockenobst oder Kräuter hinzugibst, lässt sich Wasserkefir individuell gestalten. Gesünder als stark zuckerhaltige Erfrischungsgetränke aus dem Handel ist er allemal.
Wissenswertes zum Wasserkefir
Seit Jahrtausenden werden Mikroorganismen zur Zubereitung von Lebensmitteln und Getränken verwendet. Beispiele dafür sind der bekannte „Kombucha„, „Kwaß“ aus Russland oder der traditionelle „Milchkefir“.
Wasserkefir ist eng mit dem inzwischen zum Trendgetränk angestiegenen Kombucha verwandt. Der Unterschied zwischen den beiden Getränken liegt in ihrem Gärprozess:
- Wasserkefir benötigt im Gegensatz zu seinem bekannteren Kollegen keinen Sauerstoff, um zu gären. Er gärt anaerob (also in einer Umgebung ohne Sauerstoff), während Kombucha durchgängig mit Sauerstoff versorgt werden muss.
- Wasserkefir gärt wesentlich schneller als Kombucha. In nur zwei Tagen kannst du aus Wasserkefirkristallen ein fertiges Getränk herstellen.
- Weil Wasserkefir weniger lange gärt und du Zucker zum Gären hinzufügen musst, enthält Wasserkefir mehr Zucker als Kombucha, der beinahe zuckerfrei ist. Außerdem enthält Wasserkefir einen geringen Anteil Alkohol (etwa 0,5 Prozent nach zwei Tagen), der während dem Gärprozess entsteht. Diabetiker und Schwangere sollten beides berücksichtigen.
Wie alle Gärprodukte entsteht auch der Wasserkefir aus einer Symbiose verschiedener Mikroorganismen. Dazu zählen Bakterien und Hefezellen, besonders Lactobacillus brevis, Saccharomyces cerevisae und Streptokokkus lactis. Wenn du eine Kefirknolle in Wasser gibst, setzen diese Mikroorganismen bereits nach kurzer Zeit einen Gärprozess in Gang, bei dem Zucker und Stickstoff zu Milchsäure abgebaut werden. Als Nebenprodukt bilden sich hierbei Kohlensäure und geringe Mengen an Alkohol. Außerdem gibt die Kefirknolle verschiedene Vitamine in die Flüssigkeit ab. Dazu zählen B-Vitamine, Vitamin C und Vitamin D.
Wasserkefir selber machen
Wasserkefir ist ein genügsamer Geselle, der zum Gären nur wenige Zutaten benötigt. Für einen Liter des selbstgemachten Erfrischungsgetränks brauchst du:
- 1 Liter Wasser
- 30 g Wasserkefirkristalle. Diese kannst du online bestellen (z.B. bei **Avocadostore). Wenn du Glück hast, kennst du jemanden, der dir eine Knolle abgeben kann.
- 60 g Bio-Rohrzucker
- 30 g ungeschwefelte Trockenfrüchte deiner Wahl (z.B. Feigen, Datteln, Bananen, Rosinen oder Aprikosen)
- 1-2 Scheiben einer unbehandelten Zitrone
Außerdem benötigst du:
- Ein großes Gärgefäß (z.B. eine verschließbare Schraubflasche aus Glas)
- eine Glasflasche zum Aufbewahren des fertigen Getränks
- ein Kunststoffsieb
- ein Kunststofftrichter
Wichtig: Achte darauf, dass aller Zubehör aus Kunststoff, Glas oder Holz besteht. Kefir verträgt sich nicht mit metallischen Oberflächen und kann verderben, wenn er mit Metall in Kontakt kommt.
So bereitest du Wasserkefir zu:
- Löse den Rohrzucker gründlich in einem Liter Wasser auf. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben. Zucker ist für den Wasserkefir ein wichtiger Bestandteil, da er ihn zu Milchsäure verstoffwechselt. Tatsächlich empfiehlt sich zur Herstellung Rohrohr- oder Haushaltszucker. Mit alternativen Süßungsmitteln wie Honig erzielst du keine guten Ergebnisse.
- Gib deine Wasserkefirkristalle und das Zuckerwasser in dein Gärglas.
- Füge die ungeschwefelten Trockenfrüchte hinzu. Trockenfrüchte dienen als Stickstoff-Quelle für die Wasserkefir-Kristalle. Stickstoff ist lebenswichtig für den Stoffwechsel deines Kefirs.
- Gib die Zitronenscheiben hinzu. Die Säure dient dazu, das Gärgetränk vor verderblichen Keimen zu schützen. Alternativ kannst du auch einige Tropfen frisch gepressten Zitronensaft verwenden.
- Verschließe das Gärgefäß. Achte unbedingt darauf, es nicht zu fest zu verschließen. Die beim Gären entstehende überschüssige Kohlensäure muss entweichen können.
- Lasse das Gemisch bei Zimmertemperatur für ein bis drei Tage stehen.
- Wenn es sehr warm ist (zum Beispiel im Sommer), solltest du den Kefir einmal täglich entlüften.
- Nun kannst du dein fertiges Wasserkefir-Getränk durch Plastiksieb und Trichter zum Verzehr in eine zweite Flasche umgießen. Entferne Trockenfrüchte, Zitronenscheiben sowie die Kefirktistalle aus dem Sieb. Brause die Kristalle anschließend unter kaltem Wasser vorsichtig ab und setze sie, wenn du magst gleich zum nächsten Kefir an.
Jetzt ist dein selbstgemachter Wasserkefir fertig und kann genossen werden. Im Kühlschrank gelagert hält sich der Wasserkefir mindestens vier Wochen lang.