Macis oder Muskatblüte heißt der getrocknete Samenmantel der Muskatnuss. Er lässt sich ähnlich verwenden wie die Muskatnuss selbst, aber es gibt auch Unterschiede. Was du bei Kauf und Anwendung von Macis beachten solltest, erfährst du hier.
Die Muskatblüte, auch Macis genannt, stammt wie die Muskatnuss vom Muskatnussbaum. Ihr Name ist allerdings irreführend: Strenggenommen handelt es sich bei Macis nicht um eine Blüte, sondern um den Samenmantel der Muskatnuss. Beide Pflanzenteile sind essbar, unterscheiden sich aber geschmacklich voneinander:
- Die Muskatnuss zeichnet sich durch eine kräftige Würze aus und löst ein warmes, leicht brennendes Gefühl im Mund aus.
- Das Aroma der Macis ist zwar vergleichbar, aber deutlich feiner und milder. Außerdem erinnert sie entfernt an Zimt.
Die beiden Gewürze sind also nicht identisch, lassen sich in der Küche aber dennoch in ähnlichen Gerichten verwenden.
Der Muskatnussbaum (Myristica fragrans) stammt ursprünglich aus Indonesien, wird mittlerweile aber auch in anderen Ländern wie Madagaskar, Indien, Südafrika oder Papua-Neuguinea kultiviert. Das Hauptexportland ist Grenada. Die Gewinnung der Muskatblüte ist relativ aufwendig. Wenn die Muskatnüsse erntereif sind, werden ihre Samenmäntel – die Reste der Blüte – vorsichtig vom Fruchtfleisch abgetrennt und gesammelt. Anschließend müssen sie an der Sonne oder in einer Trockenhalle trocknen. Dabei nimmt Macis eine hornartige Konsistenz an. So lässt sie sich schließlich in Fäden brechen und zu Pulver weiterverarbeiten.
Verwendung und Aufbewahrung von Macis
Obwohl sie geschmacklich milder ist als die Muskatnuss selbst, hat auch die Muskatblüte ein vergleichsweise intensives Aroma. Um damit Speisen zu würzen, reichen also ähnlich geringe Mengen aus – ansonsten kann das Aroma andere Noten überdecken.
- Macis eignet sich zum Beispiel gut, um Suppen und Eintöpfe, Saucen, Gratins oder Currys anzureichern. Vor allem wenn dir die klassische Muskatnuss zu kräftig ist, stellt Macis eine gute Alternative dar.
- Gerichte, die Spinat, Kürbis oder Kohl enthalten, harmonieren gut mit Macis.
- Aufgrund der leichten Zimtnote fügt sich die Muskatblüte gut in weihnachtliche Gewürzmischungen ein. In der kalten Jahreszeit verfeinert sie so etwa Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen oder Pfeffernüsse, aber auch Heißgetränke wie Glühwein und Punsch.
Die Anwendung von Macis richtet sich danach, in welcher Form du das Gewürz verwendest:
- Macis-Pulver kannst du dem Essen oder Getränk deiner Wahl einfach beim Erhitzen zugeben oder bei Gebäck mit in den Teig einarbeiten.
- Macis-Streifen kannst du mit dem Mörser zu frischem Pulver zermahlen, aber auch als Ganzes mitkochen, beispielsweise bei Suppen und Eintöpfen. Achte dabei besonders darauf, nicht zu viel Muskatblüte zu verwenden: Wenn du unerfahren mit Macis bist, dann benutze sie besser in gemahlener Form und schmecke das Gericht vorsichtig damit ab.
Sowohl ganze Macis-Fäden als auch gemahlene Muskatblüte solltest du kühl, trocken und luftdicht lagern, zum Beispiel in einem Gewürzglas. Gemahlene Macis ist außerdem lichtempfindlich und hält sich dunkel aufbewahrt besser. Unter den richtigen Bedingungen behält die Muskatblüte einige Monate lang ihr volles Aroma – deutlich kürzer als die Muskatnuss. Danach verliert sie allmählich an Geschmack.
Macis kaufen: Das solltest du beachten
Aufgrund der sparsamen Dosierung hast du von der Muskatblüte relativ lange etwas – kaufe deshalb am besten immer nur kleinere Mengen auf einmal. So ist es leichter, das Gewürz aufzubrauchen, bevor es an Aroma verliert.
In Europa lässt sich der Muskatnussbaum nicht anbauen. Sowohl bei der Muskatnuss als auch bei Macis handelt es sich deshalb immer um ein Exportprodukt aus dem asiatischen, afrikanischen oder südamerikanischen Raum. Dadurch hat die Muskatblüte eine schlechte Ökobilanz, weil sie über lange Transportwege nach Europa gelangt und einen hohen CO-Ausstoß verursacht. Entsprechend bewusst solltest du mit diesem Gewürz umgehen, wenn du es anwendest.
Achte beim Kauf außerdem möglichst darauf, dass die Muskatblüte aus biologischem Anbau stammt und fair gehandelt ist. So kannst du dir zum einen sicher sein, dass sie keine Rückstände chemisch-synthetischer Pestizide aufweist und unterstützt zum anderen faire Arbeitsbedingungen und Löhne für die Bäuer:innen vor Ort.
Gesundheitliche Wirkung
Wie der Muskatnuss werden auch der Macis positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. So soll sie insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Verdauungsproblemen helfen und außerdem antibakteriell wirken. Einige dieser Effekte konnten Studien für die Muskatnuss durchaus bestätigen. Zur speziellen Wirkung der Muskatblüte gibt es bisher aber keine entsprechende Forschung.
Vorsicht ist bei der Dosierung übrigens nicht nur aufgrund des Geschmacks geboten: Zu große Mengen Macis wirken wie auch die Muskatnuss als Rauschmittel auf den Körper. Schuld daran sind verschiedene Inhaltsstoffe, die zu Halluzinationen führen können.