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Pistazien: So gesund sind sie wirklich

Pistazien sind ein gesunder und geschmackvoller Snack für den Hunger zwischendurch. Die leckeren Nüsse enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe. Wir zeigen dir, welche.

Pistazien sind gesund: Die Inhaltsstoffe

Pistazien sind lecker und verfügen über eine lange Liste an gesunden Nährstoffen. Darunter fallen:

  • Kalium (mit 1005 mg vs. 393 mg fast dreimal so viel wie Bananen!)
  • Phosphor
  • Beta-Carotin
  • Vitamin B6
  • Thiamin
  • Magnesium

Diese und andere Inhaltsstoffe tragen dazu bei, dass Pistazien sehr gesund sind:

  • Da Pistazien eine hohe Biozugänglichkeit haben, werden die Nährstoffe in den Nüssen sehr leicht in deinem Magen absorbiert.
  • Pistazien verfügen über eine Menge an Antioxidantien und sind dadurch besonders entzündungshemmend. Die Nüsse erhöhen den Gehalt des wichtigen Antioxidans Lutein im menschlichen Körper, weshalb sie auch ausgesprochen gut für deine Augengesundheit sind.
  • Die Polyphenole und Tocopherole in den kleinen grünen Kernen sollen sogar Krebs und Herzkrankheiten vorbeugen.
  • Wenn du abnehmen möchtest, sind Pistazien ein idealer Snack für dich: Sie verfügen über eine Menge an ungesättigten FettsäurenAminosäuren und Proteinen, was nachweislich schneller satt macht und bei der Gewichtsreduktion hilft. In einer Studie halfen sie einigen übergewichtigen Probanden merklich bei ihrer Diät.
  • Bedenke aber, dass Pistazien sehr gehaltvoll sind: 100 Gramm enthalten über 600 Kilokalorien. Deshalb solltest du es mit ihnen nicht übertreiben und sie eher in geringeren Mengen verzehren, wenn du abnehmen möchtest.
  • Pistazien helfen bei Diabetes: Sie reduzieren die Triglyceride im Körper, welche bei Diabetes-Patienten meist sehr hoch sind. Auch Darmbakterien, die direkt mit Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht werden, sollen durch Pistazien reguliert werden. Eine andere Studie konnte sogar einen positiven Effekt auf die Blutzuckerwerte nachweisen.
  • Generell haben Pistazien einen guten Einfluss auf deine Darmmikroben. Die von den Bakterien produzierte kurzkettige Fettsäure Butyrat kann nicht nur Verdauungsstörungen verhindern, sondern auch Darmkrebs vorbeugen.
  • Pistazien verfügen über einen hohen Gehalt an gesunden Fetten. Die ungesättigten Fettsäuren in den Nüssen helfen nicht nur beim Abnehmen, sie sind auch gut für dein Herz und den Cholesterinspiegel. Sie senken nachweislich das ungesunde LDL-Cholesterin in deinem Blut. Sogar jungen Männern, die bereits einer gesunden mediterranen Ernährungsweise folgten, bekamen Pistazien  besonders gut: Sie senkten auch bei ihnen die Cholesterin- und Triglyceridwerte merklich.

Pistazien und ihre Risiken

Pistazien verfügen zwar über keine besonders schädlichen Inhaltsstoffe, bei falscher Lagerung können sie jedoch regelrecht giftig werden: Die investigative schweizerische Fernsehsendung für Konsumentenschutz „Kassensturz“ hat gemeinsam mit dem Schwestersender „À Bon Entendeur“ Pistazien getestet. Bei der Hälfte der 14 verschiedenen Pistazien-Packungen haben sie einen hohen Befall an Aflatoxinen entdeckt.

Wenn Pistazien nicht trocken gelagert werden, können sie von Schimmelpilzen befallen werden. Diese wandeln sich in das gefährliche, hepatoxische Schimmelpilzgift Aflatoxin um. Es kann die Leber stark schädigen und sogar zu Lungenkrebs führen.

Da Pistazien unter anderem im Iran bloß langsam in der Sonne getrocknet werden, ist das Schimmelpilzrisiko groß. Der schonende Prozess erhält zwar die Nährstoffe besser und intensiviert den Geschmack, doch leider macht die Feuchtigkeit die Nüsse auch anfälliger für Schimmelpilze. Natürlich kann dies auch bei industrieller Produktion geschehen, sobald sie nicht trocken genug zwischengelagert werden.

Zusätzlich berichten die Verbraucherschutzmagazine, dass auch Pestizide in den getesteten Produkte gefunden wurden. Sie unterschreiten jedoch größtenteils die gesetzlichen Grenzwerte – außer bei zwei Produkten: Bei einem Produkt von Ültje wurden die gesetzlichen Werte mit ganzen 200 % überschritten. Ültje schiebt diesen Befall jedoch auf ungleichmäßige Verteilung in der Ladung. Auch bei einem Genfer Marktprodukt wurden hohe Werte sowohl der Aflatoxine als auch der Pestizide festgestellt.

Auch wenn die Produkte vom Markt oft kleinen Bauern bzw. Importeuren helfen, bedeuten sie oftmals weniger Kontrolle als bei großen Nahrungsmittelherstellern.

Hintergrundwissen zur gesunden Pistazie

Die Pistazie ist bei uns bekannt als geschmackvolle, grüne Nuss mit einer harten Schale und einem knackigen Kern. Bei dieser Nuss handelt es sich jedoch um die Steinfrucht des Pistazienbaumes. Schon vor über 10.000 Jahren wurden Pistazien als Kulturpflanzen im Nahen Osten gepflanzt, vor allem in Syrien. Dort sind sie bis heute eine Delikatesse, die zur langen kulturellen Geschichte vieler Länder in der gesamten Gegend gehört:

Lange Zeit galt die Pistazie als ausschließlich royale Köstlichkeit, die dem „gemeinen Volk“ vorenthalten wurde. Doch mit der Zeit verbreitete sie sich unter Reisenden, Händlern und dem normalen Volk. Aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und ihrem hohen Nährwertgehalt war sie bei allen beliebt. Mit den Jahren eroberten sie die gesamte Welt und gelangten während des Mittelalters zu uns. Die größten Anbaugebiete finden sich heute im Iran, den USA, der Türkei und China.

Bei uns wird die Pistazie größtenteils geröstet und gesalzen direkt als Snack gegessen. Im Nahen Osten, Asien und dem Balkan wird sie zu den verschiedensten köstlichen Süßigkeiten verarbeitet: Halva, Baklava, Maamoul oder Kunafah. Diese sündigen Gebäcke werden meist mit viel Zucker, Honig, Sirup und Rosenwasser kreiert und verarbeitet. Die Pistazie dient dabei sowohl als Grundzutat als auch zur Veredelung. Viele davon findest du in orientalischen Lebensmittelläden.

Doch auch in Italien werden Pistazien zu verschiedenen süßen Spezialitäten verarbeitet: Das sizilianische Mandelgebäck Pasta di Mandola erhält mit der Zugabe von Pistazien einen unglaublich intensiven Geschmack. Auch Amaretti, Cantuccini und und Cannoli werden häufig mit Pistazien verfeinert.