Anis ist vor allem als Zutat von Weihnachtsgebäck bekannt. Dabei wird Anis auch wegen seiner schleim- und krampflösenden Wirkung schon lange als Heilpflanze angewandt.
Anis gehört zu den Doldengewächsen und erreicht eine Höhe von etwa einem halbem Meter.
Obwohl sie sich den Namen teilen, ist Anis nicht mit Sternanis verwandt. In diesem Artikel wird ausschließlich Anis behandelt.
Die Gewürzpflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Der im Handel erhältliche Anis stammt hauptsächlich aus der Türkei, Ägypten oder anderen tropischen Anbaugebieten wie Argentinien oder Südostasien.
In Mitteleuropa wächst Anis nur sehr selten wild. Du solltest Anis auch keinesfalls selber sammeln, da die Früchte den giftigen Schierlingsfrüchten sehr ähnlich sehen.
Du kannst Anis sowohl in der Apotheke als auch im Reformhaus erwerben. Wir raten dir bei Gewürzen immer zu Bioqualität um Pestizide in der Umwelt und im Produkt zu vermeiden.
Wenn du Anis mit Lichteinwirkung lagerst, können sich chemische Stoffe, sogenannte Photoanethole, mit östrogenen Eigenschaften bilden. Deshalb ist es besonders wichtig Anis licht- und luftgeschützt aufzubewahren.
Wirkung und Anwendung von Anis
Eine Studie aus dem Jahr 2012 zeigt dass Anis unter anderem folgende Wirkungen hat:
- antibakteriell
- antifungal
- antiviral
- muskelentspannend
- krampflösend
- schleimlösend
Dafür sich hauptsächlich die ätherischen Öle, aus denen die Samen bis zu 80 Prozent bestehen, verantwortlich. Außerdem enthält Anis wertvolle Flavonoide.
Durch die verschiedenen Wirkweisen ist Anis auch gesundheitlich vielseitig anwendbar. Zu den Hauptanwendungsgebieten zählen:
- Erkältungen: Der schleimlösende Effekt befreit die Bronchien, während die krampflösende Wirkung die oberen Atemwege entlastet.
- Verdauungsprobleme: Anis entspannt den Darmtrakt und regt gleichzeitig die Produktion von Verdauungssäften an. Das lindert Blähungen.
- Milchbildung: Anis soll die Muttermilchbildung bei stillenden Müttern anregen. Zusätzlich verringert das Gewürz Blähungen beim Baby, da der Wirkstoff über die Muttermilch weitergegeben wird.
Zubereitung von Anis
Für eine Anwendung als Heilmittel ist ein Tee aus den Samen der Anispflanze empfehlenswert.
Zubereitung:
- Damit sich die ätherischen Öle bestmöglich entfalten können, solltest du die Samen vorher leicht mit dem Mörser zermahlen.
- Übergieße etwa einen Teelöffel zermahlener Anis Samen mit etwa 250 Milliliter heißem Wasser. Wegen der leicht flüchtiger ätherischer Öle ist es wichtig, dass das Wasser nicht kocht.
- Lasse den Tee anschließend etwa 10 Minuten ziehen, bevor du die Samen entfernst.
- Du kannst Anis auch gern mit Fenchel und Kümmel mischen. Beide Pflanzen unterstützen die Verdauung und regen ebenfalls die Milchbildung an.
Außerdem kannst du Anis als pures ätherischen Öl anwenden. Allerdings ist es sehr selten und daher recht teuer. Häufig wird stattdessen ätherisches Öl aus Sternanis angeboten, das jedoch eine niedrigere Qualität aufweist und andere Wirkungen besitzt.
Anis wird auch oft als Zugabe bei Gebäck oder Süßspeisen verwendet. Vor allem in der Weihnachtszeit ist Anis sehr beliebt. So kommt Anis häufig in Lebkuchengewürz sowie in Glühwein vor.
Aber auch um herzhafte Speisen wie Rotkohl oder Karotten zu würzen ist Anis hervorragend geeignet.
Außerdem erfreuen sich alkoholische Getränke aus Anis, wie Ouzo, nicht nur in Griechenland großer Beliebtheit. Als Aperitif soll er die Verdauung vor dem Essen anregen.