Chili-Sorten unterscheiden sich hinsichtlich Schärfegrad und Beigeschmack. Wir geben dir eine kurze Übersicht über drei der beliebtesten Chili-Sorten.
Es gibt zahlreiche bekannte Chilisorten, die du für verschiedene Gerichte verwenden kannst. Neben dem feurigen Geschmack sind Chilis auch sehr gesund: Sie enthalten viel Vitamin B1 und Vitamin C. Daneben liefern sie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Zink.
Für die Schärfe ist Capsaicin verantwortlich, das zusätzlich die Durchblutung und Verdauung anregt und gut für das Immunsystem ist. Der Schärfegrad von Chilis wird mithilfe der Scoville-Skala gemessen. Ein Milligramm Capsaicin pro Kilogramm entspricht demnach zuum Beispiel 16,1 Scoville (SHU). Mehr über die Scoville-Skala liest du in diesem Artikel: Scharfes Essen: Wie (un)gesund ist es?
Nachhaltigkeit von Chilisorten
Aus ökologischer Sicht ist es besser, wenn du deine Lieblings-Chilisorten selber anpflanzt. Chilis kommen nämlich ursprünglich aus eher wärmeren Gegenden, wie der Karibik oder New Mexico in den USA. Bei einem Eigenanbau verzichtest du auf unnötige Transportwege. Wenn du eine oder mehrere Chilisorten anpflanzen möchtest, greife auf Bio-Samen zurück. So gehst du sicher, dass die Samen nicht aus der konventionellen Landwirtschaft stammen und keine chemisch-synthetischen Pestizide enthalten. Bio-Chilisamen kannst du zum Beispiel bei Bingenheimer Saatgut kaufen.
Aus frischen Chilischoten kannst du auch Chilipulver oder Chilipaste selber machen. Zum Trocknen an der Luft eignet sich jede beliebige Chilisorte. Wenn du die Chilischoten jedoch zum Beispiel im Backofen trocknen willst, solltest du auf dünnwandige Chilis zurückgreifen. Zu den dünnwandigen Chilisorten gehört beispielsweise Cayenne. Um sie zu trocknen, backe die Schoten bei 40 bis 50 Grad Celsius für drei bis acht Stunden.
Chilisorten: Anaheim (Capiscum annuum)
Die Chilisorte des Anaheim-Typs, lateinisch auch Capsicum annuum, ist die am weit verbreiteste Chilisorte. Unter anderem gehören dazu Jalapeño- und Cayenne-Schoten. Die Anaheim weisen ein breit gefächertes Ausmaß an Erscheinungs- und Geschmacksbildern auf. Häufig werden Chilis des Anaheim-Typs gegrillt, findet aber auch Anwendung als Taco-Soße, Chili sin Carne oder als Pulver. Hier das Wichtigste im Überblick:
- Herkunft: New Mexico, USA
- Farbe: Der Anaheim-Typ ist bei unreifen Chilis grün, ansonsten rot
- Schärfegrad: von 500 bis 1500 Scoville
- Größe der Schoten: 15 bis 20 Zentimeter lang, mit großen Hohlräumen
- Geschmack: variiert von mild bis etwas scharf, je nach Anbaubedingungen
- Pflanzzeitpunkt und Ernte: Zwischen Weihnachten und Neujahr kannst du die Chilis im Haus anzüchten. Sobald sich etwa vier Blätter gebildet haben, lässt sich die Anaheim in größere Töpfe oder in den Garten umpflanzen. Die Ernte ist dann ab Juni zu erwarten.
- Keimdauer, Reifedauer und Keimtemperatur: Die Keimzeit, also die Zeit, die das Saatgut vom Aussäen bis zur Sprossenbildung benötigt, beträgt zehn bis vierzehn Tage. Danach dauert es etwa 95 Tage, bis der Anaheim-Typ vollständig reif ist. Die Keimtemperatur beschreibt, welche Temperatur der Boden haben muss, ehe das Saatgut zu keimen beginnt. Die Anaheim-Chili solltest du bei 25 bis 28 Grad Celsius keimen lassen. 25 bis 28 Grad Celsius erreichst du zum Beispiel mithilfe eines Zimmergewächshauses.
Tipp: Wenn du die Anaheim-Chili zwischen Weihnachten und Neujahr pflanzt, kannst du im September oder Oktober des kommenden Jahres meist noch mit einer zweiten Ernte rechnen.
Chilisorten: Lemon Drop/Hot Lemon (Capsicum baccatum)
Die Chilisorte Lemon Drop, auch Hot Lemon genannt, ist ebenfalls sehr beliebt. Der lateinische Begriff ist Capsicum baccatum. Das Besondere an der Chilisorte ist ihr Zitrusgeschmack, der ihr auch ihren Namen gibt. Lemon-Drop-Chilis werden häufig für scharfe Salate verwendet. Hier ein Überblick über die Eigenschaften:
- Herkunft: Südamerika
- Farbe: bei unreifen Chilis grün, ansonsten rot
- Schärfegrad: 15.000-30.000 Scoville
- Größe der Schoten: vier bis zehn Zentimeter
- Geschmack: neben der Schärfe ein leichtes Zitrusaroma
- Pflanzzeitpunkt und Ernte: Ziehe Lemon-Drop-Chilis im Haus vor und säe sie von Februar bis März aus. Eine Ernte ist zwischen August und Oktober zu erwarten.
- Keimdauer, Reifedauer und Keimtemperatur: Die Keimdauer der Lemon Drop beträgt ein bis drei Wochen. In vier bis sechs Monaten ist die Chilisorte der Lemon Drop dann vollständig reif. Als Keimtemperatur sind 30 bis 25 Grad Celsius zu empfehlen.
Habanero Scotch Bonnet (Capsicum chinense)
Die Chilisorte Habanero Scotch Bonnet ist mit einem Schärfegrad von 800.000 Scoville sehr scharf. Du kannst sie zum Beispiel für scharfes Chili sin Carne oder eine feurige Soße nutzen. Hier das Wichtigste zu dieser Chilisorte:
- Herkunft: Karibik
- Farbe: grün, gelb, rot oder orange
- Schärfegrad: etwa 800.000 Scoville
- Größe der Schoten: drei bis fünf Zentimeter
- Geschmack: tropisch-fruchtig mit leichten Pfirsich-Aromen
- Pflanzzeitpunkt und Ernte: Säe deine Habaneros zwischen Weihnachten und Neujahr und ziehe sie im Haus vor. Ab Mitte Mai bis Anfang Oktober kannst du die Habaneros dann in den Garten oder auf den Balkon umpflanzen. Die Erntezeit beginnt im August.
- Keimdauer, Reifedauer und Keimtemperatur: Die Keimdauer von Habaneros beträgt 8 bis 14 Tage. Reif ist sie dann nach 90 bis 100 Tagen. Am besten reifen die Habaneros bei einer Keimtemperatur von 25 bis 28 Grad Celsius.
Tipps, wenn Chilisorten zu scharf sind
Manch eine Chilisorte ist vielleicht doch zu scharf für deinen Geschmack. Gegen das Brennen im Mund wird länderspezifisch mit unterschiedlichen Lebensmitteln vorgegangen:
- Mango-Lassi (Indien) oder süße Dessertspeißen (Mexiko). Diese enthalten häufig Milchprodukte. Da Capsaicin fettlöslich ist, helfen Milchprodukte besser, die Schärfe zu neutralisieren.
- Heißer Tee (Vietnam und Marokko), da diesem ein lindernder Effekt zugeschrieben wird.
Beim Schärfeempfinden tragen außerdem vor allem Zucker und Stärke zur Neutralisierung bei.