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Schärfe neutralisieren: 10 Tipps und Tricks

Ist dir dein Essen zu scharf? Wir zeigen dir, was du tun kannst, um die Schärfe im Essen zu neutralisieren und auch, was gegen Schärfe im Mund hilft.

Manche lieben scharfes Essen, andere mögen es weniger. So oder so: Zu viel Schärfe (je nach eigenem Empfinden) ist unangenehm. Verantwortlich für die Schärfe ist zumeist der Stoff Capsaicin, der zum Beispiel in Chili-Sorten enthalten ist. Auch andere Stoffe wie Piperin in Pfeffer können als zu scharf empfunden werden.

Übrigens: Schärfe wird weniger intensiv wahrgenommen und/oder hält kürzer an, wenn Personen mit dem Gefühl vertrauter sind, also häufiger scharf essen.

Hast du dein Essen mal überwürzt oder zu scharf gegessen, sodass dein Mund brennt, dann helfen die folgenden zehn Tipps, um die Schärfe zu neutralisieren.

So kannst du Schärfe im Essen neutralisieren

Hast du das Essen zu scharf gewürzt, musst es nicht wegwerfen. Mit wenigen Handgriffen kannst du dein vermeintlich misslungenes Essen retten. Je nach Gericht kannst du unter folgenden Möglichkeiten wählen:

  1. Fett zuführen: Fett bindet Schärfestoffe. Viele Milchprodukte weisen einen hohen Fettgehalt auf. Füge also je nach Gericht zum Beispiel Mascarpone, Milch, Sahne, Schmand, Joghurt oder Quark hinzu – auch vegane Varianten können einen hohen Fettgehalt aufweisen. Kokosmilch und neutrales Speiseöl oder Butter eignen sich ebenso.
  2. Fett abschöpfen: Ist dein Gericht durch die verwendeten Zutaten bereits fettig, setzt sich meist nach längerem Köcheln Fett an der Oberfläche ab. Da sich darin die Schärfestoffe binden, kannst du diese zusammen mit dem Fett abschöpfen. Alternativ kannst du Öl hinzufügen, das Essen kochen lassen und dann abschöpfen. Dies eignet sich aber nur, wenn du das Gericht länger kochen lassen kannst, ohne dass es verkocht oder der Geschmack dadurch verändert wird.
  3. Süße hinzufügen: Süßungsmittel wie Zucker oder Honig können Schärfe entgegenwirken. Dies hilft jedoch nur bei leichter Schärfe. Achte zudem darauf, dass du nicht zu viel Süße hinzufügst, da dies den Geschmack des Essens verändert. Taste dich also am besten teelöffelweise heran.
  4. Menge erhöhen: Füge mehr von den anderen, nicht scharfen Zutaten hinzu. Erhöhe die Menge dafür am besten proportional. Der Anteil der Schärfe wird dadurch geringer und das Gericht somit milder. Hast du dadurch zu viel Essen, ist das kein Problem: Du kannst übriges Essen einfrieren.
  5. Flüssigkeit hinzufügen: Ähnlich wie die Menge zu erhöhen, funktioniert es, wenn du Flüssigkeiten wie zum Beispiel Gemüsebrühe, Milch, Sahne oder Wein hinzufügst.
  6. Rohes Gemüse mitkochen: Füge rohes Gemüse wie zum Beispiel Kartoffeln oder Karotten hinzu und lasse sie etwas mitkochen. Sie saugen nicht nur Flüssigkeit, sondern auch die Schärfestoffe (zumindest einen Teil davon) auf. Passt es nicht zu deinem Gericht, kannst du die Stücke anschließend herausfischen. Das Gemüse kannst du dann aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt essen beziehungsweise in anderen Gerichten verwerten.

    Mund brennt: Das kannst du gegen Schärfe im Mund machen

    Ist es passiert, dass du zu scharf gegessen hast, kannst du dem brennenden Gefühl Abhilfe schaffen. Denn: Es gibt Studien, die belegen, dass es Stoffe gibt, die das Brennen lindern können:

    1. Fett: Capsaicin ist fettlöslich. So eignen sich zum Beispiel fettige Lebensmittel wie Milch, Mascarpone, Joghurt oder Quark mit hohem Fettanteil, um das Brennen zu mindern. Gut zu Trinken ist beispielsweise Mango Lassi oder Buttermilch. Auch Öl hilft, du kannst pur damit deinen Mund spülen oder eine Öl-Wasser-Mischung verwenden. Aber Achtung: Vermeide es, Wasser pur zu trinken. Dies verschlimmert das Schärfegefühl, da das Capsaicin im Mund verteilt wird.
    2. Protein: Das in Milch(-produkten) enthaltene Protein Kasein löst den Schärfestoff Capsaicin im Mund. Es eignen sich also kaseinhaltige Lebensmittel wie zum Beispiel Milch oder Buttermilch. Beachte: Es gibt Milchunverträglichkeiten, bei der Personen Kasein nicht verarbeiten können. Vegane Milchalternativen enthalten in der Regel kein Kasein.
    3. Zucker: Trinke eine Zuckerlösung oder lasse einen Löffel Honig im Mund zergehen. Honig hat zusätzlich eine antibakterielle Wirkung und gilt als Allround-Hausmittel.
    4. Brot: Kaue Brot etwas länger, damit du es das Capsaicin im Mundraum „wegschaben“ und aufsaugen kann. Eine Kombination aus Brot und Fett beziehungsweise Protein soll besonders gut helfen: Toastbrot mit Mascarpone.

    Tricks, um zu scharfes Essen zu vermeiden

    Was kannst du tun, um zu viel Schärfe im Essen zu vermeiden?

    • Taste dich mit der Menge an scharfem Gewürzen heran. 
    • Hast du von einem Gewürz zu viel reingekippt, versuche es grob zu entfernen, bevor du umrührst.
    • Nutze ganze Chilis anstelle von zerkleinerten, getrockneten oder Pulver. Auf diese Weise hast du die Möglichkeit, die Schoten etwas mitkochen zu lassen und anschließend wieder herauszunehmen.
    • Entferne die Zwischenstände und Kerne aus Chilischoten.
    • Verwendest du konservierte Chilis, dann spüle die Schoten ab, bevor du sie verwendest.
    • Probiere die Gewürze, die du verwendest, pur. So weißt du, wie sie schmecken und wie scharf sie sind. Mit diesem Wissen kannst du dein Essen gezielter würzen.
    • Reiche Beilagen wie zum Beispiel ein Glas Milch, Brot oder Reis zu scharfem Essen.