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Pfifferlinge sind gesund, aber haben einen Haken

Pfifferlinge sind leckere Wildpilze. Aber ob Pfifferlinge wirklich gesund sind, lässt sich nicht so einfach beantworten. Wir erklären dir, warum.

Grundsätzlich sind Pilze, und damit auch Pfifferlinge, gesund. Pfifferlinge sind jedoch Wildpilze, die also nicht angebaut, sondern in der Natur gesammelt werden.

Wildpilze haben generell den Nachteil, dass sie mit gesundheitsschädlichen Stoffen belastet sein können. Hier erfährst du mehr dazu.

Diese Inhaltsstoffe machen Pfifferlinge gesund

Pfifferlinge bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, genauer gesagt zu 90 Prozent. Sie haben aber dennoch einige wertvolle Inhaltsstoffe, die die Pfifferlinge gesund machen:

  • Pfifferlinge sind eine pflanzliche Eiweißquelle, wenn gleich keine sehr reichhaltige. 100 Gramm von ihnen enthalten 1,5 Gramm Eiweiß.
  • Fett ist in Pfifferlingen kaum enthalten, nur etwa ein halbes Prozent.
  • Kohlenhydrate sind sogar nur in Spuren enthalten.
  • Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff, der Pfifferlinge gesund macht, ist Beta-Carotin. Mit 1.300 Mikrogramm pro 100 Gramm enthalten Pfifferlinge relativ viel davon. Unser Körper braucht Beta-Carotin, um daraus Vitamin A herzustellen. Du findest es beispielsweise auch in Karotten.
  • Ebenfalls erwähnenswert ist der Eisengehalt von Pfifferlingen. Auf 100 Gramm sind es drei bis vier Milligramm. Eisen ist unter anderem für die Blutbildung wichtig.
  • Zudem enthalten Pfifferlinge mit 500 Milligramm pro 100 Gramm relativ viel Kalium. Kalium benötigen unsere Zellen für die Signalübertragung.
  • Darüber hinaus finden sich in Pfifferlinge auch die Mineralstoffe Natrium, Calcium, Magnesium und Zink.
  • Vitamine, die Pfifferlinge gesund machen, sind Vitamin E, Vitamin B1, B2, und B6, Vitmain C, sowie Folsäure

Mit Blick auf ihren Kaloriengehalt kannst du Pfifferlinge ebenfalls als gesund ansehen. Sie sind mit nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm sehr kalorienarm.

Du kannst sie zu leckeren Gerichten verarbeiten und zum Beispiel die Pfifferlinge braten.

Belastung von Pfifferlingen

Wildpilze, zu denen die Pfifferlinge gehören, haben leider nicht immer nur gesunde Inhaltsstoffe.

Sie können mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium oder Quecksilber belastet sein. Die Pfifferlinge nehmen die Schwermetalle über ihr Wurzelgeflecht, das Myzel, aus dem Boden auf. Die Schwermetalle reichern sich in den Fruchtkörpern an, die wir anschließend essen. Für Cadmium gilt für den Verkauf von Pfifferlingen eine Höchstmenge an Cadmium von 0,1 Milligramm pro Kilogramm, für beispielsweise Quecksilber gibt es eine solche Grenze laut des Verbraucherfensters Hessen nicht. Aber auch mit vorgeschriebenen Höchstmengen kommt es vor, das Wildpilze mehr Schwermetalle enthalten, es werden schließlich nur Stichproben kontrolliert. Schwermetalle können schlecht für deine Gesundheit sein und laut der WHO zum Beispiel zu Nierenschäden oder Bluthochdruck führen und eventuell sogar Krebs auslösen.

Zusätzlich zu den Schwermetallen sind Wildpilze in vielen Regionen auch radioaktiv belastet. Der Grund dafür ist der Reaktorunfall in Tschernobyl. Sogar in Deutschland sind an manchen Orten noch erhöhte Strahlungswerte feststellbar, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz nennt dabei besonders Gebiete südlich der Donau und im Bayerischen Wald. Laut des Verbraucherfensters Hessen gelten bei Pilzen Höchstwerte von 600 Becquerel pro Kilogramm bezüglich radioaktivem Cäsium. Bei einer Probe Pfifferlingen aus Russland wurden beispielsweise 221 Becquerel pro Kilogramm gemessen, bei einer Probe aus dem Landkreis Kassel waren es 434 Becquerel pro Kilogramm.

Deswegen sollten Erwachsene regelmäßig nicht mehr als 200 Gramm Pfifferlinge pro Woche essen, Kinder entsprechend weniger. Falls du nur ganz selten Pilze verzehrst und dann mehr als 200 Gramm auf einmal isst, ist das aber auch nicht schlimm. Kleinkinder und schwangere oder stillende Frauen sollten besser gar keine Wildpilze essen.

Darauf solltest du beim Kauf von Pfifferlingen achten

Pfifferlinge kannst du besonders in Süddeutschland und Österreich oft unter dem Namen „Eierschwammerl“ finden.

Du kannst Pfifferlinge in Deutschland kaufen, oder in kleineren Mengen Pilze selbst sammeln. Die meisten hier erhältlichen Pfifferlinge kommen aus den baltischen Ländern.  

Pfifferlinge wachsen in Wäldern und brauchen einen Baum, über den sie sich mit Nährstoffen versorgen können. Deswegen lassen sie sich nicht züchten, sondern werden wild gesammelt. Wir empfehlen dir normalerweise immer, bei Lebensmitteln auf biologischen Anbau zu achten. Bei Pfifferlingen gibt es die Unterscheidung in Bio oder konventionell nicht, weil sie nicht angebaut werden.

Dafür kannst du auf die Saison achten. Gefrorene oder konservierte Pfifferlinge bekommst du das ganze Jahr über. Frische sind dagegen nur ungefähr zwischen Juli und November zu finden.

Nach dem Kauf solltest du frische Pfifferlinge schnell zubereiten. Sie sind nur ein bis zwei Tage haltbar, wenn du sie kühl und trocken lagerst. Wenn du sie länger aufbewahren möchtest, kannst du die Pfifferlinge einfrieren.