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Blaumohn: Eigenschaften der Samen und Rezeptideen

Blaumohn ist eine beliebte Zutat für verschiedene Backwaren. Hier erfährst du mehr zu den Merkmalen, Inhaltsstoffen und der Verwendung des Schlafmohns.

Blaumohn: Nährwerte und Verwendung

Bei Blaumohn handelt es sich um die kleinen dunkelblauen bis gräulichen, reifen Samen aus den Kapseln der Mohnpflanze. Diese Mohnart wird auch als Schlafmohn bezeichnet. Das liegt daran, dass alle Pflanzenteile sogenannte Alkaloide enthalten. Diese Substanzen sind die Grundlage für die Herstellung von Betäubungs- und Rauschmitteln, wie insbesondere Opium. Das bekannteste Opiumalkaloid ist Morphin.

Aufgrund seines nussigen Geschmacks kommt Blaumohn in der Küche besonders als Backzutat zum Einsatz. So dient er als Topping für Mohnbrötchen und als Hauptzutat verschiedener Kuchen, wie zum Beispiel:

  • Mohn-Streuselkuchen
  • Mohnstrudel
  • Mohn-Zopf
  • Mohn-Schmand-Kuchen
  • Mohn-Käsekuchen

Die Nährwerte von Blaumohn sind denen von Nüssen und anderen Samen relativ ähnlich. So hat beispielsweise der Bio-Blaumohn von Rapunzel pro 100 Gramm etwa 533 Kilokalorien. Er besteht zu etwa 42 Prozent aus Fett. Den Großteil machen ungesättigte Fettsäuren aus. Pro 100 Gramm enthält er etwa 4,2 Gramm Kohlenhydrate, 20,5 Gramm Ballaststoffe und 23,8 Gramm Protein.

Ist Blaumohn gesundheitsschädlich?

Die Samen des Blaumohns enthalten normalerweise kein Morphin. Bei der Ernte kann der alkaloidreiche Milchsaft die Samen jedoch verunreinigen. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kann der Morphingehalt der Mohnsamen je nach Ernte und Herkunft stark schwanken. 

Laut der European Food Safety Authority (EFSA) kannst du den Morphingehalt im Blaumohn durch die richtige Verarbeitung in der Küche senken. Der Morphingehalt sinkt durch:

  • Mahlen
  • Erhitzen
  • Waschen

Morphin ist in der Medizin ein wichtiges Schmerzmitteln. So bauen Landwirt*innen Schlafmohn besonders in der Balkan-Region für medizinische Zwecke an. Nimmst du jedoch ohne medizinische Indikation zu hohe Mengen ein, können Nebenwirkungen wie Erbrechen, Übelkeit, Atemprobleme, Benommenheit und Herz-Kreislauf-Probleme die Folge sein.

Das BfR empfiehlt daher, nicht mehr als 6,3 Mikrogramm Morphin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu sich zu nehmen. Für Hersteller*innen bedeutet das, dass ein Gramm Mohnsamen nicht mehr als vier Mikrogramm Morphin pro Gramm enthalten sollten. Werden diese Richtwerte eingehalten, dürfte eine 60 Kilogramm schwere Person am Tag maximal 94,5 Gramm Mohn verzehren.

Da jedoch nicht garantiert werden kann, dass Mohnprodukte tatsächlich den Richtlinien entsprechen, solltest du deutlich unter diesem Wert bleiben. Generell rät das BfR davon ab, stark mohnhaltige Speisen zu sich zu nehmen; insbesondere in der Schwangerschaft.

Blaumohn: Kauf und Lagerung

Blaumohn bekommst du entweder als ganze Samen oder in gemahlener Form. In der Backabteilung findest du außerdem bereits fertige Mohnfüllungen. Die Samen solltest du in einem geschlossen Behältnis an einem kühlen Ort aufbewahren. Gemahlenen Mohn lagerst du am besten im Kühlschrank. Zudem solltest du ihn möglichst zügig verbrauchen, da er durch den hohen Ölanteil schnell ranzig wird. Ganze Samen halten sich in der Regel mehrere Monate.